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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Donnerstag, 25. September 2014

54 Die kleine Feldmaus prüft alles ganz genau

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Plötzlich lachten die Freunde. Die Feldmaus hatte gesagt: "Hallo. Ich bin Prüf-Kommissario Stefano Al Dente. Ich prüfe alles. Was soll ich prüfen?" Aus Spaß hatte der Igel auf den Brombeerbusch gezeigt und gefragt: "Kann man die schon essen?" Die kleine Feldmaus ging zu dem Busch und faßte die Zweige an. Dann die wenigen Brombeeren. "Hm-hm. Hm-hm." murmelte sie und prüfte weiter. Sie maß die Höhe des Busches: "Höher als ich groß bin." Und sie zählte die Beeren an einem Zweig: "Elf. Mehr als ich alt bin." Und sie nahm eine in den Mund: "Hmmm lecker! Aber nicht so süß wie ich bin." "Und? Was sagst Du als Prüf-Experte?" drängelte das Schweinchen.

"Dieser Brombeerbusch ist super. Wer naschen möchte: na los." Und die Freunde steckten sich ein paar Brombeeren in die Mäulchen. Dann fragte das Schweinchen: "Prüf mal meinen Fußball. Sollte ich mir einen neuen wünschen?" Die kleine Feldmaus nahm den Fußball in die Pfoten. Sie drückte ihn und drehte ihn. Dann balancierte sie ihn auf dem Kopf. "Ooooh!" staunten die Freunde, aber die Feldmaus ließ sich nicht beirren.

Sie schoß den Ball gegen die Wand und warf ihn senkrecht hoch, um ihn wieder aufzufangen. Dann kam sie zu einem Ergebnis: "Dieser Fußball ist voll in Ordnung." "Och manno." ärgerte sich das Schweinchen. "Aaaaber" fuhr die Feldmaus fort, "Der Abrieb auf der Oberfläche ist immens. An dieser Stelle besonders gut zu spüren." Sie zeigte die Stelle den Freunden, aber keiner konnte etwas sehen oder fühlen. "Ich empfehle: ein neuer Fußball ist dringend notwendig!" "Yeah!" freute sich das Schweinchen und schoß den Fußball den Feldweg entlang.

"Jetzt ich. Jetzt ich." rief der Frosch. Die Feldmaus kniff die Augen zusammen und schaute den Frosch an. Dann nahm sie ein Ärmchen des Frosches in die Pfoten und drückte es und zog daran. "Aua! Du weißt schon, daß ich da dran hänge, ja?" Die Feldmaus zischte: "Bitte absolute Ruhe! Ich konzentriere mich." Und sie schaute den Frosch von oben bis unten an. Sie entdeckte ein Muttermal am linken Oberschenkel. "Was hast du denn da?" "Na, ein Muttermal. Das sieht man doch, oder?" Die Feldmaus schüttelte den Kopf und murmelte: "Naja, naja. Sowas. Oh je."

Der Frosch schaute leicht unsicher. Stimmte etwas nicht mit ihm? Dann war die Feldmaus fertig mit Prüfen und zog einen Zettel und einen Stift hervor. Sie schrieb etwas darauf und faltete den Zettel zusammen und gab ihn dem Frosch. Dieser guckte jetzt ganz zerknirscht drein. Irgendetwas war mit ihm wohl nicht in Ordnung. Und wegen der Schweigepflicht hatte die Feldmaus es aufgeschrieben, so daß die anderen nichts erfuhren. O Gott, o Gott.

Er nahm den Zettel und las den Text: "Lieber Frosch, du hast das Alles-in-Ordnung-Syndrom. Bitte NICHT behandeln!"

Der Frosch knuffte die Feldmaus in die Schulter und sagte: "Alles-in-Ordnung-Syndrom? Du spinnst ja!" Und sie mußten lachen.



Was in der nächsten Geschichte passiert


"Na Klaro! Da hinten in Richtung Weiher am Feldweg. Da ist der einzige Schlagbaum weit und breit."


Mittwoch, 24. September 2014

53 Die kleine Feldmaus beim Kürbiswettbewerb

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Langsam begann der Herbst. Und die Freunde hatten schon im Sommer verabredet, daß sie sich rechtzeitig im Herbst zu einem Schnitztag zusammenfinden wollten. An diesem wollten sie Kürbisse mit lustigen Gesichtern oder Fratzen versehen. Oder es konnten auch ganz andere Muster hineingeschnitten werden. Heute Abend war es soweit.

Schon gestern hatten sie mehrere große Kürbisse besorgt und bei Familie Schweinchen im Garten aufgestellt. Heute wollten sie nun diese Kürbisse verzieren. Die kleine Feldmaus wollte das Standard-Gesicht in einen rot-braunen Kürbis schnitzen. Das kleine rosa Schweinchen hatte sich eine lachende Vorlage ausgesucht. Die beiden anderen wußten noch nicht, was sie machen wollten.

Als erstes mußten sie ihre Kürbisse aber aushöhlen. Denn zum Schluß sollten Kerzen in die Kürbisköpfe hineingestellt werden, so daß die Gesichter oder Muster vom Kerzenschein tanzten. Doch das Aushöhlen war gar nicht so einfach. Die Feldmaus scheiterte schon am Abschneiden der Kopfdecke. Diese wurde zum Schluß wieder aufgesetzt.

Das Schweinchen schnitt von hinten eine große Öffnung in seinen Kürbis. Als es das Innere aushöhlen wollte, schrie es plötzlich. "Manno! Schaut euch das mal an!" Und die Freunde sahen einen komplett umgeknickten Eßlöffel. "Hihi, dein Kürbis ist ein Dickschädel!" "Gar nicht witzig. Ich wollte eigentlich nicht alle unsere Löffel schrotten." Aber dann klappte es doch noch. Die Höhle wurde immer größer und nur die äußere Hülle des Kürbis blieb übrig.

Inspiriert vom Schweinchen, versuchte nun auch die Feldmaus, ihrem Kürbis von hinten und nicht von oben Herr zu werden. Das funktionierte viel besser, als die Kürbisdecke abzuschneiden. Dafür war einfach die Rinde zu dick gewesen. Aber beim Aushöhlen kam sie nun gut voran. Auch sie hatte zum Schluß nur noch eine Kürbishülle, in die locker drei Kerzen reinpaßten.

Jetzt ging es an die Gesichter. Das Schweinchen hobelte ein rechteckiges und ein dreieckiges Auge aus der Rinde. Darunter wurde eine zickzack-Nase herausgearbeitet und der Mund bestand aus abwechselnd oben und unten stehenden Zähnen, die zu grinsen schienen. Die Feldmaus machte es ähnlich, nur sah das Gesicht etwas mehr wie eine Fratze aus. Aber sie war nicht wirklich zum Fürchten. "Hat Ähnlichkeit mit dem Igel, schaut mal." "HA. HA. HA." Der Igel fand das gar nicht lustig.

Da es jetzt schon ziemlich dunkel geworden war, brachte Frau Schweinchen einige Stumpenkerzen und ein Feuerzeug. Je zwei Kerzen wurden mittig in die Kürbisse gestellt und angezündet. Dann machte sie die Terrassenbeleuchtung aus. "Super!" rief das Schweinchen. "Klasse." sagte die Feldmaus. Die Kürbisse sahen wirklich toll aus. Irgendwie witzig und irgendwie gruselig.

Aber genau so mußte es ja auch sein!



Was in der nächsten Geschichte passiert


¨Dieser Brombeerbusch ist super. Wer naschen möchte: na los.¨


52 Die kleine Feldmaus haßt Gewitter

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am späten Nachmittag zog sich der Himmel zu. Immer grauer und dunkler wurden die Wolken. Aber es fing nicht an, zu regnen. Die Mücken und Eintagsfliegen schwirrten wie wild umher und das kleine rosa Schweinchen schimpfte immer häufiger über diese nervigen Gewittertierchen. "Es geht bald los! Ich sag's euch!" beharrte das Schweinchen. Die anderen Freunde wollten lieber weiterspielen, aber das Schweinchen hatte wohl recht.

Also gingen sie nach Hause. Die kleine Feldmaus war gerade in der Küche angekommen, als der Wind zu wehen anfing und die ersten Tropfen fielen. Es dauerte nicht lange, da blitzte es immer häufiger und die Büsche und Bäume schwankten mit den Windböen hin und her. Der Regen wurde immer stärker. Die Feldmaus zog die Übergardinen zu und machte das Licht in der Küche an. Sie haßte Gewitter.

Leider wurde der Donner immer lauter, so daß die Gardinen und das Licht nicht halfen. Sie sah das Gewitter zwar nicht mehr, aber sie mußte es immer noch hören. Also ging sie ins Wohnzimmer und stellte Musik an. Sie drehte die Lautstärke hoch und ließ die Jalousien herunter. Jetzt war es etwas besser. Dafür kam ihre Mutti ins Wohnzimmer und schaute streng. "Mutti, du weißt doch, daß ich Gewitter nicht ausstehen kann." "Aber etwas leiser geht es schon, ja?" "Okay, Mutti."

Dann flackerte das Licht und die Musik war kurz weg. Vielleicht hatte irgendwo ein Blitz in eine Stromleitung eingeschlagen. Na, wenigstens war der Strom jetzt nicht komplett weg. Alles war sofort wieder angegangen. Dann wurde der Donner leiser und der Regen schien weitestgehend aufzuhören. Die kleine Feldmaus machte die Jalousien wieder hoch und sah am Horizont promt einen riesigen Regenbogen.

Auch Unwetter konnten etwas Gutes haben. Sie liebte Regenbogen!



Was in der nächsten Geschichte passiert


Schon gestern hatten sie mehrere große Kürbisse besorgt und bei Familie Schweinchen im Garten aufgestellt.


51 Die kleine Feldmaus spart für später

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Nachdem die Feldmaus wieder zu Hause angekommen war, nahm sie ihren Sparelefanten und machte die Öffnung am Bauch auf. Sie schüttelte die Spardose, so daß alles Geld herausfiel. Sie wollte nämlich mal wieder schauen, wieviel sie bereits gespart hatte. Geldzählen machte ihr zwar Spaß, war aber eine richtig mühsame Geschichte.

Als der Sparelefant leer war, lag auf dem Fußboden ein kleines Häufchen Geldstücke. Einer-, Zweier-, Fünfer- und Zehner-Feldcent und natürlich einige Einer- und Zweier-Feldkronen, so hieß die Währung, mit der hier auf dem Feld und den Wiesen alle bezahlten. Sie fing an, das Häufchen zu sortieren.

Also legte sie alle Einer-Feldcent in mehreren Türmchen aufeinander und auch alle Zweier-Feldcent und so weiter. Zum Schluß hatte die Feldmaus 23 verschieden hohe Türmchen. Da sie die Türmchen immer aus zehn oder 20 Stücken gestapelt hatte, konnte sie sie nun ganz einfach zusammenschieben, so daß jede Türmchengruppe eine Feldkrone war.

Jetzt brauchte sie nur noch die Grüppchen zählen und zum Schluß die unfertigen Türmchen dazurechnen. Sie kam auf 62 Feldkronen und 48 Feldcent. "Boah! Das reicht ja für ein neues Spiel UND vier Ausgaben der Junior-Lesen-&-Spiel-Zeitschrift." freute sich die kleine Feldmaus. Aber es reichte noch nicht für die neuen Speed-Flitzer, die sie vorgestern im Supermarkt gesehen hatte. Da mußte sie noch fünf Wochen sparen.

Also steckte sie alle Geldstücke wieder in den Sparelefanten und stellte diesen wieder hoch ins Regal. Dann ging sie zu ihrer Mutti. "Du Mutti?" "Ja, meine kleine Feldmaus, was ist denn?" "Ich bekomme noch Taschengeld für letzte Woche und diese Woche." "Stimmt, warte kurz..." die Mutti kramte in ihrem Portemonaie. "Hier sind drei Feldkronen. Was machst du damit?" "Ich spare für später!"

Die Mutti traute ihren Ohren nicht. "Wie 'für Später'?" "Na, ich habe jetzt insgesamt 65 Feldkronen und 48 Feldcent. Und wenn ich noch drei Wochen spare, dann kann ich mir davon alles kaufen, was ich mir Wünsche." "Ein Fahrrad kostet aber mehr als 65 Feldkronen!" "Nee Mami. Das wünsche ich mir doch zu Weihnachten. Ein neues Spiel, vier Ausgaben Junior und die zwei neuen Speed-Flitzer, die wir vorgestern gesehen haben."

Die Mutti war froh, daß die Feldmaus endlich sparen konnte. Noch vor wenigen Wochen mußte das Taschengeld immer gleich für Bonbons oder Kaugummis ausgegeben werden. Aber jetzt konnte sie scheinbar längerfristig planen. Das war toll!



Was in der nächsten Geschichte passiert


¨Es geht bald los! Ich sag's euch!¨ beharrte das Schweinchen.


50 Die kleine Feldmaus hat viele Wünsche

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die kleine Feldmaus wieder zu Hause war, gab ihr die Mutti einen Tipp. "Bald ist Weihnachten. Du solltest einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann schreiben. Vielleicht wird ja einer deiner Wünsche erfüllt?" Das war eine gute Idee, dachte sich die Feldmaus und fing an, eine Wunschliste zu schreiben.

Sie schrieb: "Lieber Weihnachtsmann. Ich habe viele Wünsche. Das ist gut. So hast du mehr Auswahl, was du mir schenken kannst. Ich fange die Liste mit den wichtigen und großen Geschenken an. Und nach unten hin werden die Geschenke immer kleiner und ich freue mich nicht mehr so sehr darüber. Hier kommt die Liste:

1. Ein Fahrrad mit 5 Gängen und bitte in knallblau
2. Ein Megakran, 120 cm hoch, mit Fernbedienung
3. Das Super-Puzzle 'Wiesen und Felder' mit 5000 Teilen
4. Zwei Ultra-Flitzer in rot und blau, mit rückwärts-Aufzug
5. Einen Kinderfilm, z.B. Remmi-Demmi-Rolf, Die Hummel Tony oder Sommerferien bei den Krümels
6. Süßigkeiten, viele viele Süßigkeiten
7. Ein Piratenschiff zum Selberzusammenbauen
8. Ein Hörspiel mit spannenden Geschichten
9. Einen neuen Fußball mit original Weltmeisterschaft-Streifen
10. Dinosaurier-Bettwäsche mit T-Rex und Triceratops drauf
11. Einen Roller mit Bremse und Fähnchen
12. Einen Gutschein für einen Rundflug über die Felder
13. Neue Buntstifte, aber die extra dicken
14. Neues Knetgummi in möglichst vielen Farben
15. Bunte Bastelpappe und Klebstoff, vielleicht eine neue Schere

Das war meine Wunschliste. Vielen Dank lieber Weihnachtsmann, ich freue mich schon jetzt auf die vielen schönen Geschenke!"

Den Wunschzettel faltete die Feldmaus fein säuberlich in der Mitte und schob ihn in einen passenden Umschlag. Den Umschlag bemalte sie mit Weihnachtsmotiven wie Tannen, Sternen und Glocken und schrieb drauf "An den Weihnachtsmann". Aber sie klebte den Umschlag nicht zu.

Dann legte sie den Brief in die Küche auf den Tisch und sagte: "Mami, meine Wunschliste ist fertig. Können wir sie zur Post bringen?" Die Mutti hatte aber noch viel zu tun und versprach, den Brief am nächsten Tag mit zur Post zu nehmen.

Als die Feldmaus ins Bett gegangen war, nahm die Mutti die Wunschliste aus dem Umschlag und las sie durch. Zum Schluß schüttelte sie den Kopf, grinste aber ein wenig. "Die Liste ist ganz schön lang geworden, meine kleine Feldmaus. Da bin ich aber mal gespannt, ob der Weihnachtsmann das Richtige für dich findet."

Sie steckte die Wunschliste wieder in den Umschlag und klebte ihn jetzt zu. Dann bewunderte sie die tolle Bemalung auf dem Umschlag und steckte den Brief in Ihre Handtasche.

Vielleicht antwortet der Weihnachtsmann ja sogar...


Was in der nächsten Geschichte passiert


Als der Sparelefant leer war, lag auf dem Fußboden ein kleines Häufchen Geldstücke.

Dienstag, 23. September 2014

49 Die kleine Feldmaus liefert Pizza

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Abends gab es Pizza bei der kleinen Feldmaus. Die Zutaten hatte ihre Mutti bereits am Nachmittag besorgt. Salami, Käse, Tomaten, Schinken, Pizzateig und Tomatensoße. Den Teig mußten sie noch ausrollen und mit einer Gabel anstechen. Im Ofen wurde er vorgebacken. Dann erst kam der Belag darauf. Zuerst die Tomatensoße, dann die Salami und der Schinken. Oben drauf die Tomaten und der Käse. Insgesamt wurde die Pizza 25 Minuten im Ofen gebacken.

Als die Zeit fast um war, klingelte das Telefon. "Hallo?" "Hallo Feldmaus, hier ist der kleine Frosch." "Hallo! Ja was gibt es denn?" "Uns ist das Brot ausgegangen. Jetzt haben wir kein Abendbrot. Können wir von euch etwas haben? Wir laden euch dafür nächste Woche zu uns zum Essen ein." "Klaro! Bei uns gibt es heute Pizza. Ich bringe euch gleich zwei Stücke vorbei." "Super! Wir freuen uns schon."

Nach einigen Minuten war die Pizza fertig und die kleine Feldmaus packte zwei Stücke in Alufolie ein. Auf einem Pappteller brachte sie die beiden Stücke zum kleinen Frosch. Als sie angekommen war klingelte sie an der Tür. Der Frosch öffnete. "Komm herein Feldmaus." "Ne, ich muß wieder zu meiner Mami. Wir haben noch nicht zu Abend gegessen. Hier, eure zwei Stücke." "Oh danke! Wir machen dann nächste Woche auch Pizza. Das ist am einfachsten und schmeckt allen." "Gut wir kommen dann vorbei. Guten Appetit!" "Danke! Euch auch."

Als die Feldmaus wieder zuhause angekommen war, grinste ihre Mutti über beide Ohren. "Was ist denn Mutti?" "Familie Igel hat angerufen als du unterwegs warst." "Und was wollten die?" "Butter und Aufschnitt ist bei denen alle. Magst du Familie Igel auch drei Stücke Pizza bringen? Ich habe schon alles vorbereitet." "Ja gib her! Ich geh direkt hin."

Als die Feldmaus bei Familie Igel angekommen war, stand der kleine Igel bereits in der Eingangstür und winkte ihr zu. "Klasse! Ich liebe Pizza. Schön, daß du uns was bringen kannst. Wir müssen morgen unbedingt wieder einkaufen gehen." "Das ist doch kein Problem. Pizza schmeckt ja sozusagen jedem." "Mir auf jeden Fall." sagte der kleine Igel und nahm die Pizzastücke in der Alufolie entgegen. "Komm gut nach Hause und guten Appetit." "Ja euch auch." Und die kleine Feldmaus ging wieder nach Hause.

Als sie und ihre Mutti endlich ihre eigene Pizza essen wollten, klingelte schon wieder das Telefon. Diesmal war das kleine Schweinchen dran. "Hallo, tut mir leid, daß ich störe. Wir haben heute Pizza gemacht. Leider ist sie uns im Ofen verbrannt. Hatten wir wohl zu hoch eingestellt. Wir haben aber nichts anderes im Haus. Könnt ihr uns was leihen?" "Ach das macht doch nichts. Wir essen heute auch Pizza. Ich spiele schon den ganzen Abend Pizzabote. Kommt zu uns und wir machen noch eine neue Pizza extra für euch!" "Das würdet ihr tun? Klasse. Dann bis gleich."

Die kleine Feldmaus und ihre Mutti machten eine weitere Pizza. Gut, daß sie immer Zutaten für mehrere Abende im Haus hatten. Als die Pizza schon im Ofen war und lecker durch die Wohnung duftete, klingelte Familie Schweinchen an der Haustür. Die Feldmaus machte auf und begleitete alle in die Küche. Das kleine Schweinchen schaute gleich in den Ofen. "Oh, die sieht aber lecker aus!" rief es und setzte sich an den gedeckten Tisch.

Eine Weile später hatten sie alle aufgegessen. Von der Pizza war nichts mehr übrig und das Telefon hatte Gottseidank nicht mehr geklingelt. Alle schienen jetzt versorgt und nicht mehr hungrig zu sein. Familie Schweinchen bedankte sich noch mehrmals und ging dann zufrieden nach Hause. Die Pizza war diesmal auch wirklich lecker geworden. "Es kommt auf die Soße an!" hatte das kleine Schweinchen mehrfach betont. Vermutlich hatte es damit recht.

Als die Feldmaus und ihre Mutti die Küche aufräumten, planten sie eine neue Pizzasorte. Die mußten sie unbedingt ausprobieren, bevor sie sie für das Pizzafest bei Familie Schweinchen machten. Sie wollten es mal mit Paprika, Mais und Zucchini als Belag versuchen. Als Pfannengemüse schmeckte das doch auch. Wieso also nicht als Pizzabelag?

Doch morgen wollte die Mutti nach langer Zeit mal wieder Leberknödelsuppe zubereiten. Die kleine Feldmaus freute sich schon riesig darauf.


Was in der nächsten Geschichte passiert


Ich fange die Liste mit den wichtigen und großen Geschenken an.

48 Die kleine Feldmaus zähmt wilde Tiere

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

"Ich habe eine Idee!" Wenn die Feldmaus so anfing, dann waren die Freunde immer ganz gespannt. "Wir spielen Zirkus!" "Zirkus?" wunderte sich das kleine rosa Schweinchen. "Ja! Zirkus. Ich bin der Dompteur und ihr seid die wilden Tiere." "Was soll ich kleiner Frosch denn sein." "Du bist eine Robbe." "Was?" Der Frosch konnte es nicht glauben. Eine Robbe! So ein Quark. "Und ich?" fragte der Igel. "Du bist..." Die Feldmaus überlegte kurz. "Du bist ein Pferd." "Ich bin doch kein Pferd." wand der Igel ein. "Ein Pferd hat doch keine Stacheln." "Wir spielen doch nur. Und du, Schweinchen, bist ein Löwe." "Yeah! Ich bin der Löwe. Huarrrrg!" brüllte das Schweinchen gleich.

Kurz darauf saßen die drei "Tiere" um die Feldmaus herum und "bedrohten" sie. Die Feldmaus schwang ein längliches Blatt wie eine Peitsche. "Wilde Tiere! Gehorcht! Tut, was ich sage!" Und das Blatt sauste über ihre Köpfe hinweg. "Roaaarrrr!" brüllte das Schweinchen. "Hui hihihihi hi. Brrrr." machte das Pferd und warf den Kopf hin und her. "Urk Urk Urk." freute sich die Robbe, bis sie den Löwen auf sich zukommen sah.

Der Frosch hopste weg. "Laß mich in Ruhe, Schweinchen. Du bist kein Löwe." Aber das Schweinchen rannte hinter der Robbe her. "Grrrrr. Ich habe Hunger!" "Stop Löwe!" rief der Dompteur. "Gehorche mir! Setz dich hin und laß die Robbe in Frieden." Der Löwe setzte sich hin, grummelte aber weiter vor sich hin.

Unterdessen wollte das Pferd abhauen. Der Igel galoppierte zum Feldrand. Naja, eigentlich stapste der Igel ganz gemächlich, wie ein Igel eben stapst. Aber im Spiel geloppierte das Pferd schnell wie der Wind über das Feld. "Pferd! Bleib stehen. Brrrrrr!" machte die Feldmaus. Ähm... der Dompteur. Und das Pferd wurde immerhin langsamer.

Die Robbe saß nun wieder direkt neben dem Dompteur und machte ständig ihr Maul auf. "Urk Urk!" sagte sie. Und die Feldmaus fragte: "Was ist kleine Robbe? Hast du Hunger?" "URK URK!" rief die Robbe glücklich und wartete auf einen Fisch. Die Feldmaus hielt ihr einen Maiskolben hin, der am Feldrand gelegen hatte. "Öäh!" machte die Robbe und schüttelte den Kopf. "Los iß!" rief der Dompteur. "Damit du durch diesen brennenden Reifen springen kannst, wenn ich es sage!"

"Was soll ich tun?" regte sich der Frosch auf. "Ich springe doch nicht durch einen brennenden Reifen!" "Nur aus Spiel. Manno! Hier ist Phantasie gefragt." "Phantasie. Quark alles. Ich will keine Robbe sein." "Okay, dann bist du eben ein... genau! Ein Zebra." "Schon besser." freute sich der Frosch und schaute sich zufrieden seine gedachten Streifen an. Dann fing er an, zu hopsen, ääh... zu galoppieren, so wie der Igel. Der Igel gesellte sich dazu und flüsterte dem Zebra etwas in das Zebraohr.

Dann galoppierten die beiden Seite an Seite auf den Feldrand zu in Richtung Koppel. "Halt! Bleibt stehen." rief der Dompteur. Aber Pferd und Zebra verstanden sich scheinbar prächtig und dachten gar nicht daran, zu gehorchen. Sie trabten weiter Richtung Koppel. "He ihr zwei! Was habe ich euch gesagt? Stehenbleiben und zurückgaloppieren. Sofort!"."Pah! Wir denken gar nicht daran. Fang uns doch wieder ein. Dein Löwe kann ja helfen."

Genau! So wollte der Dompteur es machen. "Löwe! Sei grimmig und fang mit mir die beiden Galoppeltierchen wieder ein!" GRROARRR war die Antwort und der Löwe sprintete zur Koppel, an der die beiden Reiterlieblinge bereits angekommen waren. "Grrrrr! Huaaarr!" machte der Löwe und fiel das Zebra von hinten an. "Aua!" rief der Frosch und boxte dem Löwen in die Pobacke. "Du kannst mich doch nicht beißen! Du Kuscheltier." "Aber ich bin ein Löwe. Und Löwen fressen Zebras," "Aber doch nicht aus Spiel! Du Drei-Käse-Hoch." Dann suchte sich der Löwe das Pferd aus. "Ne ne ne ne ne!" rief der Igel gleich, als er den Löwen auf sich zukommen sah. "Wenn du mich auch nur mit dem Schnurrbart piekst, mache ich einen Knoten in dein Löwen-Ringelschwänzchen."

Das Schweinchen blieb beleidigt stehen und fing an zu schmollen. Eine kleine Träne lief auf seiner linken Wange herunter. "Oh man Schweinchen! Ich hab's nicht so gemeint." Das Schweinchen fing ein wenig an, zu lächeln. "Okay, du darfst mich beißen. Aber nicht doll!" Und der Löwe nahm den Pulli vom Igel in das Schnäuzchen und grinste bis über beide Ohren. Der Igel verdrehte die Augen. "Jetzt ist aber gut. Gib den Pulli wieder her!" Und der Igel rupfte seinen Pullover wieder an sich.

"Ihr seid die verrückteste Wildtiergruppe, die je gezähmt wurde!" sagte die kleine Feldmaus voller Stolz. "Und jetzt bist du ein Krokodil und ich bin der Dompteur." sagte der Frosch zur kleinen Feldmaus. Er nahm die "Peitsche" und schwang sie über seinen Kopf. "Wilde Tiere! Hört auf mein Kommando: Männchen machen!" Die wilden Tiere versuchten Männchen zu machen. Und dann krümmten sie sich vor Lachen. Das war die lustigste Zirkusnummer, die auf der Koppel je stattgefunden hatte.


Was in der nächsten Geschichte passiert


¨Familie Igel hat angerufen als du unterwegs warst.¨


Samstag, 20. September 2014

47 Die kleine Feldmaus entdeckt eine Höhle

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am späten Nachmittag gingen die Freunde in den Wald. Sie wollten Beeren sammeln. Nachdem sie die neue Brücke über den Bach überquert hatten, folgten sie dem Waldweg nach schräg links. Dort waren tolle Büsche und Sträucher mit Beeren, die ganz süß waren. Sie hatten gerade angefangen, zu sammeln, als die kleine Feldmaus rief: "Seht mal hier! Eine Höhle!" Die anderen liefen hin und schauten sich erstaunt an. Eine Höhle bei den Beeren.

"Das ist aber komisch. Hier war doch sonst keine Höhle." "Bist du sicher?" fragte der kleine Igel das Schweinchen. "Schau, wie verhangen der Höhleneingang mit Farn und Moos ist." "Stimmt." warf der Frosch ein. "Vielleicht war die Höhle schon immer hier." "Papperlapapp. Die hätten wir schon läääängst entdeckt." beharrte das Schweinchen. Die Feldmaus hielt das hängende Grün zur Seite, so daß sie in die Höhle hineinschauen konnten.

"Ganz schön dunkel hier." "Stimmt. Und feucht scheint es drinnen zu sein." "Ein wenig gruuuuselig." sagte das Schweinchen mit schauerlichem Klang. "Schnick Schnack. Wer kommt mit?" Die Feldmaus stellte sich demonstrativ in den Höhleneingang. Keiner kam. "Ihr wollt alle hier draußen bleiben?" "Wir wissen doch gar nicht, was da drinnen ist!" bemängelte der Igel. "Und Höhlen sind nicht so mein Ding." sagte der Frosch. "Na gut. Ich komme mit." Das Schweinchen stellte sich zur Feldmaus, schaute aber etwas ängstlich drein. "Wir gehen alle! Oder niemand geht." bestimmte die Feldmaus.

Doch sie waren zu neugierig. Nachdem die Freunde durch den Grünzeugeingang in die Höhle getreten waren, wurde ihnen etwas mulmig. Es war dunkel und feucht. Sie befestigten das Grünzeug an den Seiten, so daß wenigstens etwas Licht in die Höhle fiel. "Riecht ihr das?" "Ja. Irgendwie matschig und modrig." "Genau. Vielleicht leben hier die Faunlinge." "Ach, hör auf mit dem Quatsch. Faunlinge gibt es nicht." "Und wenn schon. Die sind nicht böse. Nur ein bißchen... speziell!"

Sie gingen tiefer in die Höhle. Es wurde immer dunkler. "Vielleicht sollten wir mit einer Lampe wiederkommen." wünschte sich der kleine Igel. "Wartet mal..." Der Frosch kramte in seinem Rucksack, den er fast immer dabei hatte. "Tataaa! Eine Taschenlampe." Das Schweinchen klatschte in die Hände ganz erfreut über das unerwartete Lichtgerät. Der Frosch machte die Taschenlampe an. Ein schwacher Lichtschein fiel auf den Boden.

"Was soll denn das sein?" beschwerte sich das Schweinchen. "Das ist wohl eher eine Schummerlampe, weil die so schummriges Licht macht." "Ich müßte mal wieder die Akkus aufladen. Sorry." "Naja." sagte die Feldmaus. "Besser als vorher. Leuchte mal nach da links. Da scheint ein Gang zu sein." Der Frosch kam dem Wunsch nach. Sie sahen eine Öffnung in der Wand. Es schien ein Tunnel zu sein. Wohin der wohl führte?

Überall schauten Wurzeln und Pilze aus der Erde. Über ihnen und an den Seiten auch. Nur der Boden schien ab und zu genutzt zu werden. "Hier ist kürzlich jemand langgelaufen." sagte der Igel und zeigte auf die Spuren am Boden. "Kürzlich ist gut. Das könnte auch drei Wochen her sein." erwiderte das Schweinchen. Sie waren jetzt schon eine ganze Weile in den Tunnel hinein gegangen. Allerdings so langsam, daß sie nicht nennenswert vorangekommen waren. Sie hatten doch alle ein bißchen Bammel. Dann zeigte der Frosch plötzlich nach vorne. "D... da... da vorn..."

Jetzt sahen es alle. Ein großes kuscheliges Tier lag mit dem Rücken zu ihnen an der Rückwand des Gangs. Dieser hatte hier scheinbar sein Ende. Sie hatten den Eigentümer der Höhle gefunden. "Kommt, wir gehen langsam und leise zurück." flüsterte die Feldmaus. Aber da fing das Kuscheltier schon an zu knurren.

Es drehte sich um und stellte sich auf seine vier Beine. "Hallo. Was macht ihr denn hier?" Das Tier setzte seine Brille auf. Jetzt sah es noch freundlicher aus als ohne Brille. "Ha... hallo. Wir suchen Beeren. Naja... so ähnlich." stotterte das Schweinchen. "Und ihr habt einen Bären gefunden. Ha ha ha! Ihr könnt aber schon schreiben, ja?" Das fand der wohl witzig. "Hä hä. Ja ja. Wir können schreiben. Was machen sie hier Herr Bär?"

"Ich halte Sommerschlaf." "Sommerschlaf?" wunderte sich das kleine rosa Schweinchen. "Ich denke, Bären halten Winterschlaf?" "Tun wir ja auch. Aber ICH halte eben auch Sommerschlaf. Wegen der Schönheit." "Toll. Wir wollten auch gerade gehen. Bitte entschuldigen sie die Störung." Und die Feldmaus schob ihre Freunde in Richtung Ausgang. "Wartet!" rief der Bär. "Wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr auch gerne Tee mit mir trinken." "Gerne!" freute sich das Schweinchen, machte kehrt und entwand sich den Armen der Feldmaus.

Und ehe sie sich versahen, saßen sie alle am Teetisch einen Höhlengang weiter. Es gab Plätzchen und zwei verschiedene Sorten Tee und jeder bekam einen Riegel Schokolade. Der Bär war sehr nett. Und er konnte gute Geschichten erzählen. Was der schon alles erlebt hatte. Die Freunde wollten gerne nochmal zu einer Teestunde vorbeischauen. Dann aber, ohne ihn beim Sommerschlaf zu stören.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Was soll ich tun?" regte sich der Frosch auf. "Ich springe doch nicht durch einen brennenden Reifen!"


Freitag, 19. September 2014

46 Die kleine Feldmaus wartet sehnsüchtig

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am späten Nachmittag erzählte die Feldmaus von ihrem Besuch, der sich angekündigt hatte. "Nachher kommen meine Cousine und Tante zu Besuch. Da freue ich mich schon ganz doll drauf. Ich werde an der Bushaltestelle auf sie warten." Das kleine rosa Schweinchen war sehr neugierig. "Darf ich mit dir warten?" "Klaro." freute sich die Feldmaus.

Eine Weile später, als der kleine Frosch und der kleine Igel nach Hause gingen, liefen die kleine Feldmaus und das kleine rosa Schweinchen zur Haltestelle und setzten sich auf die Bank. "Wann kommt dein Besuch denn an?" fragte das Schweinchen. "So gegen 18 Uhr denke ich." "Wo kommen die denn her?" "Meine Tante und Cousine wohnen im Schwarzwald. Das ist ganz schön weit weg. Die sind den ganzen Tag unterwegs." Das Schweinchen war beeindruckt. "Wie lange bleiben die beiden?" "Eine Woche oder so." "Deine Cousine kann ja morgen mit uns mitspielen!" "Na klar. Sie ist die beste Fängerin beim Fangen spielen." Na, das mußte sich erst herausstellen, dachte sich das kleine Schweinchen.

Als sie so dasaßen, erzählten sie sich Witze. Zum Beispiel diesen: "Kommt ein Kunde zum Bäcker. Ich hätte gerne 99 Brötchen. Fragt die Verkäuferin: wieso nehmen sie nicht 100? Antwortet der Kunde: ja wer soll die denn alle essen?" Feldmaus und Schweinchen krümmten sich vor Lachen. Aber bald fielen ihnen keine witzigen Witze mehr ein.

Also fragte der eine den anderen Rechenaufgaben ab. "Fünf mal sechs?" "30." "24 minus acht?" "16." Etwas Übung beim Rechnen konnte ja nie schaden. Doch auch Rechnen wird irgendwann langweilig. Sie guckten immer wieder nach links zur Kurve, wo der Bus herkommen mußte. Er hatte schon etwas Verspätung. Es war schon zehn Minuten nach 18 Uhr. "Wo bleiben die denn?" quengelte das Schweinchen mittlerweile. "Du wolltest unbedingt mitwarten. Da mußt du jetzt durch." sagte die Feldmaus. "Die kommen bestimmt bald."

Da bog der Bus um die Ecke. Er hielt genau vor den beiden Wartenden. Als die Tür sich öffnete, stürmte eine kleine Feldmaus mit Kopftuch heraus. "Hallo kleine Feldmaus! Haben wir uns lange nicht gesehen!" Und die kleine Feldmaus fiel ihrer Cousine um den Hals. Auch die Tante war ausgestiegen und begrüßte das Schweinchen und die Feldmaus. "Hallo ihr beiden. Schön, daß ihr uns abholt." Dann gingen alle gemeinsam zum Feldmausbau. Das Schweinchen verabschiedete sich unterwegs. "Und morgen kommt ihr beide auf's Feld zum Spielen, ja?" "Klaro!" riefen die beiden Feldmäuse wie aus einem Mund.

"Schön, daß ihr endlich da seid. Euer Bus hatte ganz schön Verspätung." "Ja, stell dir vor: unser Zug war viel zu spät und wir haben den Bus so gerade noch erwischt. Aber der nette Busfahrer Hans hat auf uns gewartet." "Das war aber nett. Komm, ich trage deine Tasche ins Zimmer." Sie waren am Feldmausbau angekommen. Die Mutti kam angerannt und nahm ihre Schwester und Nichte in den Arm. "Hallo. Da seid ihr ja. Wie war die Fahrt?" "Anstrengend! Aber es hat alles geklappt." "Ich habe lecker gekocht. Kommt herein und setzt euch. Ihr mögt hoffentlich Leberknödelstäbchen mit Kartoffelpü?" Aber alle waren so hungrig, daß das kein Problem gewesen wäre.

Während des Essens erzählten sie sich viel. Über die Anreise und die letzten Schultage und vom Onkel, der leider nicht mitkommen konnte. Später setzten sie sich ins Wohnzimmer rüber und redeten weiter. Sie hatten sich ein halbes Jahr nicht gesehen. Der Schwarzwald war nun mal weit weg.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück rannten die kleine Feldmaus und ihre Cousine raus auf's Feld. "Hallo ihr zwei." rief das kleine rosa Schweinchen. "Wollen wir Fangen spielen?" Selbstverständlich hatten die beiden Lust, Fangen zu spielen. Und kurz darauf war das Schweinchen ganz erstaunt, wie schnell die Cousine der Feldmaus rennen konnte. Sie war tatsächlich eine der besten Fängerinnen. Die Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Ein wenig gruuuuselig." sagte das Schweinchen mit schauerlichem Klang.


45 Die kleine Feldmaus liebt Schokopudding

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die Feldmaus wieder zu Hause bei ihrer Mutti war, gab es Abendbrot. Leckere Leberknödelküchlein mit Soße. Zum Nachtisch gab es Schokoladenpudding. "Hmmm! Mutti, ich LIEBE Schokopudding!" rief sie und löffelte mehrere große Portionen in ihr Mäulchen. "Nicht so hastig." rief die Mutti. "Sonst verschluckst du dich noch." Aber die kleine Feldmaus löffelte unbeirrt weiter.

Als sie ihr Schälchen leer gegessen hatte, nahm sie eine große Portion aus der Puddingschüssel nach. Sie schüttete mehrere Kellen in ihr Schälchen. Dann aß sie weiter. Mit vollem Mündchen sagte sie: "Hm... löcker, Momi, dos ust der löckerste Puddung, den du jö gömocht host." "Schatzi, mit vollem Mund spricht man nicht. Aber du hast recht. Dieser Pudding ist mir wirklich sehr sehr gut gelungen." Und auch die Mutti nahm noch zwei große Kellen nach.

Als die kleine Feldmaus drei randvolle Schälchen Schokoladenpudding vernascht hatte, rieb sie sich ihren Bauch. "Hm, war das lecker. So einen leckeren Pudding möchte ich nächste Woche auch wieder haben." "Na, mal sehen." sagte die Mutti nur. "Jetzt aber ab ins Bettchen." Und die kleine Feldmaus machte sich fertig und ging zu Bett.

Eine halbe Stunde später erschrak Frau Feldmaus. Sie saß auf der Couch und las noch ein spannendes Buch, als ihr Töchterchen durch die Wohnzimmertür hereinkam und sich den Bauch hielt. "Man, hast du mich erschreckt. Der Krimi ist so spannend. Und mit dir habe ich gar nicht gerechnet!" sagte sie. "Was ist denn los? Hast du Bauchweh?" "Ja. Ich weiß gar nicht woher." "Du hast bestimmt zuviel Schokoladenpudding gegessen. Und dann auch noch viel zu schnell." "Kann sein. Reibst du mir den Bauch?" "Na klar."

Und ihre Mama machte ein Kirschkernkissen warm und legte es der kleinen Feldmaus auf den Bauch. Dann streichelte sie oberhalb des Kissens. "Ich esse nie wieder Schokopudding." "Ach Quatsch." sagte die Mutti. "Du liebst Pudding doch." "Ja, wahrscheinlich hast du recht." Dann schlief die Feldmaus ein. Als Frau Feldmaus den Krimi ausgelesen hatte, trug sie ihre kleine Feldmaus in ihr Bettchen, gab ihr einen Kuß und ging selbst zu Bett.

Am nächsten Morgen holte die kleine Feldmaus die große Schüssel mit dem restlichen Schokoladenpudding aus dem Kühlschrank. Sie löffelte eine kleine Menge in ein Schälchen und stellte dieses an ihren Platz. "Nanu?" wunderte sich ihre Mutti. "Heute gar nicht randvoll?" "Nö." sagte die Feldmaus nur knapp und schmierte sich ein leckeres Käsebrot. Als sie das Käsebrot aufgegessen hatte, nahm sie ihr Puddingschälchen und löffelte ganz langsam und genüßlich mit einem kleinen Löffel ihren Nachtisch.

"Du ißt heute aber vornehm. Du schlingst ja gar nicht, und von deinem Löffel läuft gar nichts herunter?" "Tja, ich bin heute Nacht ein Stückchen größer geworden." sagte die Feldmaus nur und löffelte grinsend weiter. Na, wenn das mal so bleibt, dachte sich Frau Feldmaus.


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Sie guckten immer wieder nach links zur Kurve, wo der Bus herkommen mußte.


Donnerstag, 18. September 2014

44 Die kleine Feldmaus kann nerven

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Schon zwischendurch hatte die Feldmaus ihre Freunde gefragt, was sie am Wochende vorhatten. Der kleine Igel wollte malen und basteln. Die beiden anderen wußten es noch nicht. Sie wollten gerade weiter Fangen spielen als die Feldmaus erneut eine Frage stellte. "Und was macht ihr nächstes Wochenende?" "Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" "Ja genau! Woher sollen wir das denn wissen. Das hängt doch vom Wetter und anderen Dingen ab." "Aber ich möchte das gerne wissen. Ihr müßt doch einen Plan haben. Oder zumindest Ideen, was ihr machen wollt." "Nö. Habe ich nicht." sagte der kleine Igel. "Ich auch nicht. Bis dahin fließt noch soooo viel Wasser den Bach hinunter."

Die Freunde rannten wieder weg und wollten sich gerade verstecken, als die Feldmaus rief: "Und morgen in der Schule? Was machen wir in der großen Pause? Ich hätte Lust auf Fußball." "Feldmaus du nervst! Meinetwegen spielen wir Fußball." rief das kleine Schweinchen. "Und wenn nicht, dann eben nicht!" Nagut. Die Freunde hatten ja recht. Aber sie wollte das jetzt eben wissen, dachte sich die kleine Feldmaus.

Etwas später als sie alle nach Hause gingen, kam die Feldmaus beim Biberbau vorbei. "Hallo Familie Biber." "Hallo kleine Feldmaus. Alles klar?" "Ja sicher. Herr Biber, wissen sie, wann die Beeren an dem Busch da vorne reif sind?" "Hm... nö. Das hängt vom Wetter ab. Wenn die Sonne schön scheint, dann dauert's nicht mehr lange." "Und die Nüsse da rechts? Wann kann man die essen?" "Keine Ahnung. Das ist doch jedes Jahr anders." "Und spielen sie lieber Fußball oder Verstecken." "Ähm... weder noch. Was soll die Fragerei?" "Ich bin doch so neugierig. Wie dick war der dickste Ast, den sie je kleingemacht haben?" "Kleine Feldmaus! Das nervt! Woher soll denn ich das wissen?" "Och Herr Biber, ich möchte mir den dicken Ast gerne vorstellen!" "Ich muß jetzt weiter arbeiten. Tschüß Feldmaus."

Die Feldmaus ging etwas bedröppelt nach Hause. Am Gartentor kam ihr schon die Mutti entgegen. "Hallo meine kleine Feldmaus." "Hallo Mami. Du sag mal, was hast du früher so gespielt als du klein warst?" "Hm... früher gab's noch nicht so viel Spielzeug wie heute. Am liebsten hatte ich meinen alten Teddy, der jetzt auf unserem Sofa sitzt. Und draußen bin ich viel mit meinem Fahrrad gefahren." "Und was habt ihr in der Schule so gelernt?" "Das gleiche wie ihr. Lesen, Rechnen, Schreiben." "Auch Englisch?" "Englisch? Nein, das gab's damals noch nicht in der Schule."

"Und hast du immer deinen Geburstag gefeiert?" "Hä? Ja klar! Was willst du denn heute alles wissen?" "Und warst du auch mal krank?" "Sicher. Ich war auch mal krank. Feldmaus jetzt ist es aber gut." "Hattet ihr einen Fernseher." "Feldmaus!" sagte die Mutti jetzt streng. "Nein. Wir hatten keinen Fernseher. Und nun hörst du mit der Fragerei auf. Aus dem Alter bist du doch schon lange raus!" "Und welche Farbe hatte früher dein Lieblingspulli?" "Meine kleine Feldmaus! Du nervst!" Dann drehte sich die Mutti um, ging ins Haus und setzte sich auf die Couch und las.

Die kleine Feldmaus ging auch ins Haus. Da klingelte das Telefon. "Ich geh schon ran." rief die Feldmaus. "Hallo?" "Hallo kleine Feldmaus. Hier ist Oma." "Hallo Oma." "Du Feldmaus, was hast du denn heute schönes gemacht?" "Ich habe draußen gespielt und dann den Bibern beim Bauen zugeschaut." "Und was machst du morgen?" "Weiß ich noch nicht. Vielleicht Fußballspielen in der großen Pause."

"Wohin möchtest du in den nächsten Ferien verreisen?" "Oma! Das weiß ich doch jetzt noch nicht." "Aber du hast doch sicher einen Urlaubswunsch, oder?" "Nein Oma! Das ist doch noch viel zu lange hin. Das hängt doch auch vom Wetter ab." "Und wenn das Wetter schön sonnig und warm wird in den nächsten Ferien? Wo möchtest du dann hin?" "Oma! Das nervt! Ich habe keine Ahnung vom nächsten Urlaub! Ich möchte jetzt spielen gehen." "Ok kleine Feldmaus. Schönen Tag." "Tschüß Oma." Dann legte die kleine Feldmaus auf.

Manno, konnte die Oma heute nerven. Immer diese Fragen. Die Feldmaus ging zum Spielen in ihr Zimmer. Nach einer Weile rief die Mutti zum Abendbrot. "Ich komme." rief die Feldmaus zurück. Als beide vor ihrem Leberknödelauflauf saßen, fragte ihre Mutti: "Und? Trefft ihr euch morgen wieder zum Spielen?" "Keine Ahnung." "Das Wetter soll gut werden, morgen." "Ich weiß nicht." "Aber hast du denn keine Lust, morgen draußen mit deinen Freunden zu spielen?" "Doch, doch. Aber das kann ich doch heute noch nicht wissen."

"Was möchtest du nächsten Sonntag essen? Ich koch was Feines." "Mutti! Frag nicht so." "Das machst du doch auch den ganzen Tag. Denk mal nach." Die Mutti hatte recht. Die kleine Feldmaus hatte auch den ganzen Tag allen Leuten ein Loch in den Bauch gefragt. "Tut mir leid, Mutti." sagte die kleine Feldmaus und beide mußten lachen, als sie sich alle Freunde und sich selbst mit großen Löchern im Bauch vorstellten.


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"Hm... löcker, Momi, dos öst dör löckerste Puddung, den du jö gömocht host."


43 Die kleine Feldmaus spricht Englisch

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als das kleine rosa Schweinchen gerade am Wegrennen war, kam ein komischer Wanderer den Feldweg entlang. Er winkte dem Schweinchen zu. "Hello? Can you help me?" Das kleine Schweinchen hörte auf zu Rennen und ging zu dem komischen Wanderer hin. Er hatte einen grünen Hut auf, eine orange-gelbe Felltasche umgehängt und seine Stiefel reichten bis über die Knie. Er hatte einen langen dünnen Schwanz mit schwarzer Spitze. Er war ein Kater auf Wanderschaft. Das erkannte das Schweinchen an dem Wanderstab, an dem schon viele Abzeichen von erreichten Wanderpunkten angebracht waren.

"Hello little pig. Can you help me please. I want to go to the old watermill. Where is the right direction?" "Ich habe nichts verstanden. Können sie das auch normal sagen?" "I don't understand you. I want to go to the old watermill." "Alles klar Schweinchen?" rief die kleine Feldmaus vom Feld herüber. Und auch die beiden anderen schauten neugierig zum Schweinchen. "Nichts is klar! Ich verstehe die Wanderkatze nicht. Die spricht Englisch!" Die Freunde kamen zum Feldweg und wollten helfen. "Hello Friends. Can you help me please. I want to go to the old watermill." "Ich glaube, er will zur alten Wassermühle." sagte der kleine Frosch.

"Und wo ist das Problem? Da auf dem Pfeil steht doch 'Alte Wassermühle 30 Minuten'." "Ja schon, aber das kann das Katerchen doch nicht lesen. Ist doch kein Englisch!" "Ach sooo!" rief die kleine Feldmaus. "Dann brauchen wir ein Englisch-Wörterbuch." Sie rannte nach Hause und holte ihr neues Englisch-Wörterbuch, welches sie bald in der Schule im Englischunterricht brauchten. Als sie wieder da war, riß das Schweinchen es ihr fast aus der Hand. "Katerli hat MICH gefragt." Das Schweinchen schlug das Wörterbuch auf. "Wie finde ich hier 'Minuten'?" "Dafür mußt du nach hinten zur Übersetzung."

Kurz darauf hatte es die Übersetzung von 'Minuten' gefunden. "Jetzt fehlt noch 'nach da'." Sie suchten gemeinsam. Sie fanden es nicht. "Versuch es halt mit Zeichensprache." schlug der kleine Igel vor. "Hello. My name is Schweinchen. You want to go to the old watermill?" "Yes. Where i have to go?" "On this... Was heißt Schild?" Die Freunde suchten. "Sign." "On this sign stands that you need thirty minutes to the old watermill. The signs show the way." Und das kleine rosa Schweinchen zeigte in die Richtung, in die der Pfeil zeigte. "Oh!" rief der Wanderkater. "Thank you very much. I will follow that signs. Nave a nice day. Thank you." Und die Stiefelkatze ging weiter in die Richtung des Pfeils.

"Ich glaube, es hat geklappt." sagte das Schweinchen. "Ja, ich glaube auch. Woher kannst du so gut Englisch?" fragte der kleine Igel. "Ich habe einen Brieffreund in Australien. Mit dem schreibe ich Briefe auf Englisch." Die Anderen waren erstaunt. Das Schweinchen kann Englisch und schreibt englische Briefe. Toll. Das hatten sie nicht gewußt. "Das heißt, ich kann bei dir abschreiben, wenn wir eine Englischarbeit schreiben?" "Untersteh dich!" Und die Freunde mußten lachen.


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"Herr Biber, wissen sie, wann die Beeren an dem Busch da vorne reif sind?"


Mittwoch, 17. September 2014

42 Die kleine Feldmaus gärtnert

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am späten Nachmittag half die Feldmaus ihrer Mutti. Diese war gerade im Garten mit Unkraut jäten fertig geworden. Jetzt wollten sie zusammen Möhren, Radischen und Kohlrabi ernten. Die Feldmaus hielt die Schüssel und ihre Mutti holte eine Möhre nach der anderen aus der Erde. Nach einer Weile fragte die Feldmaus: "Mutti, darf ich auch mal?" "Abler klar." Dann zog die Feldmaus kräftig an einem Grünzeug. Es machte "Plopp!" und sie hatte eine Möhre in der Hand.

In den darauf folgenden Minuten erntete sie 12 Möhren. Sie kamen alle in die Schüssel. Dann gingen sie zu den Radischen. Die Feldmaus mochte Radischen nicht so gern. Aber Farbe und Form fand sie wunderbar. Sie sahen so knackig, frisch und rot aus. Leider waren sie ihr zu scharf. Ihre Mutti machte vor, wie Radischen geerntet werden. Sie zog die Knollen aus der Erde, die schon leicht daraus hervorguckten. Die Feldmaus schaute unter das Grün und sah eine kleine rote Kuppe. Dann zog sie am Grünzeug. Das war ja ganz einfach. Schon kurze Zeit später hatten sie 15 Radischen geerntet. Viele konnten noch in der Erde bleiben. Die wollten sie ein anderes Mal ans Tageslicht befördern.

Dann hörten sie ein "Plopp!" "Was war denn das?" wunderte sich die Mutti. "Hörte sich an, wie das Ernten einer Möhre." erwiderte die kleine Feldmaus. Das war aber komisch, da beide in dem Moment keine Möhre geerntet hatten. Und wieder "Plopp!" "Na sage mal! Da ist doch gerade eine Möhre verschwunden. Nach unten!" Und tatsächlich. Es machte noch zwei-dreimal Plopp und jedesmal sauste ein Möhrengrünzeug nach unten in die Erde. "Na warte du Möhrendieb, wenn ich dich erwische." flüsterte die Feldmaus und reckte eine Faust in die Luft.

Sie kniete sich an den Rand des Möhrenbeets und wartete. Es passierte erstmal nichts. Eine ganze Weile wurde keine Möhre geklaut. Dann hörte sie ein Rascheln. Das Grünzeug einer Möhre wackelte und... "Plopp!" war die betroffene Möhre weg. Die Feldmaus krabbelte ganz nah an diese Stelle und beobachtete das umliegende Grünzeug. Wieder wackelte ein oberer Möhrenteil und die Feldmaus griff beherzt zu und zog das Grünzeug nach oben. Es machte "Plopp!" und sie hatte die Möhre geerntet.

Aber an der Möhre hing der ertappte Dieb. Er war bräunlich-gelb, hatte große erstaunte Augen und hielt sich mit einer Pfote an der Möhre fest. "Na schau mal einer an! Wen haben wir denn da?" "Hi! Ich bin Karola Ninchen." "Wieso klaust du unsere Möhren?" "Was? Ich klaue doch nicht. Ich konnte ja nicht wissen, daß das eure Möhren sind. Das steht ja nicht dran unter der Erde." "Ja aber..." "Nichts ja aber! Es steht nicht dran und euer Beet sehe ich dort unten ja auch nicht." "Wohl ja aber! Du mußt erst oben gucken und dann unten ziehen. Ist doch klar, oder?"

"Bist du das Kaninchen oder ich? Kaninchen gucken nicht, sondern ziehen einfach." "Und so verschwinden unsere Möhren. Das geht ja gar nicht!" "Gut gut gut! Ich gebe euch zwei wieder. Hier." "Wieso nur zwei?" fragte die Feldmaus erbost. "Du hast aber mehr geklaut." "Ähm..." druckste Karola, "die sind nicht mehr ähm... verfügbar. Hihi." "Hast du die etwa schon gegessen?" "Jep." "Oh... du..." "Nicht schimpfen, bitte." "Und wie können wir verhinden, daß du oder andere Kaninchen wieder unsere Möhren 'erntet'?" "Keine Ahnung. Ich weiß es nicht."

Aber die kleine Feldmaus hatte eine Idee. Sie holte aus der Küche den Beutel mit den Fähnchen zum Garnieren. Auf denen waren z.B. Landesfarben, Vereins-Wappen oder sonstige Hoheitszeichen abgebildet. Von diesen Fähnchen steckte sie eines neben eine noch nicht geerntete Möhre - verkehrt herum! "Schau mal nach, ob du die Markierung sehen kannst." Karola verschwand. Dann wackelte das Grünzeug der markierten Möhre. Nach einem kurzen Augenblick war sie wieder oben. "Ja! Super Idee. Die markierten Möhren werde ich nicht nehmen. Die Fähnchen sind unter der Erde gut in unseren Tunneln zu sehen. Klasse!" Und die Feldmaus steckte neben jede Möhre ein Fähnchen verkehrt herum in die Erde.

Je Möhrenreihe ließ sie eine Möhre unmarkiert, d.h. sie steckte kein Fähnchen in die Erde. Diese Möhren sollte Karola genießen. "Danke." sagte Karola. "Das ist aber nett von dir. Tschühüß!" Dann verschwand das Kaninchen so schnell wie die Feldmaus es hochgeholt hatte. Die kleine Feldmaus sah noch ein Grünzeug wackeln und winkte zurück.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Alles klar Schweinchen?" rief die kleine Feldmaus vom Feld herüber.


41 Die kleine Feldmaus bei den Indianern

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als der kleine Igel zuhause sein Abendbrot gegessen hatte, ging er zu Bett. Bevor er das Licht ausmachte, las er noch ein bißchen. Im Moment hatte er ein Buch mit Indianergschichten aus der Schulbücherei ausgeliehen. Die Geschichten waren sehr spannend. Aber er war heute ziemlich müde und machte schon nach kurzer Zeit das Licht aus. Kurz bevor er beinahe eingeschlafen war, hörte er Pferdegetrappel vor seiner Zimmertür. Er war ganz erstaunt, daß Pferde auf dem Flur herumliefen. Da wurde plötzlich die Tür aufgerissen.

"Igel, schnell, hilf mir." rief das kleine rosa Schweinchen. "Die Indianer sind hinter mir her. Wir müssen weg hier." "Wieso Indianer? Was hast du denn angestellt, daß sie dich verfolgen?" "Ähm..." das kleine Schweinchen stammelte ein bißchen. "Ich habe von ihrem selbstgebackenen Brot gegessen. Ohne zu fragen." "Oh, Schweinchen! Das macht man ja auch nicht. Weder bei Indianern, noch sonstwo." "Hilfst du mir nun, abzuhauen?" "Ok!" Und die beiden rannten gemeinsam aus dem Haus und über das Feld. Hauptsache weg.

Kurz darauf sahen sie helle Lichter vor sich. Hinter dem Weiher war ein Lagerfeuer. Sie sahen Tipis und Pferde, die angebunden grasten. Außerden hörten sie Indianergesänge. "Mist, die haben ein Lager direkt beim Weiher." bemerkte das Schweinchen. "Und wir beide sind genau darauf zugelaufen." ärgerte sich der Igel. Sie wollten gerade umdrehen und in die andere Richtung laufen, da hörten sie eine tiefe Stimme. "Halt!" sagte die Stimme. Sie schien einem Indianer zu gehören, der die Aufgabe hatte, sie gefangen zu nehmen. "Halt habe ich gesagt."

Igel und Schweinchen blieben lieber stehen. "Wohin ihr rennen?" "Wir machen nur einen Spaziergang." log der kleine Igel. "Und wir haben das Indianerlager auch gar nicht gesehen." schob das Schweinchen schnell nach. "Eure Nasenspitzen Lügen zeigen." Das Schweinchen griff sich an seine Nase. Sie fühlte sich ganz normal an. "Mitkommen in Lager! Häuptling euch sehen wollen!" Das war jetzt ganz schlecht für die beiden Freunde.

"Was will der Häuptling von uns?" fragte das Schweinchen. "Ist der lieb oder böse?" hakte der Igel nach. Aber sie bekamen keine Antwort. Wenige Minuten später waren sie im Lager der Indianer angekommen. Fast alle Indianer waren in ihren Tipis verschwunden. Auch die Gesänge hatten jetzt aufgehört. Sie sahen nur eine Gruppe von vier Indianern, deren Gesichter im tanzenden Schein des Lagerfeuers leuchteten. Sie schienen auf sie zu warten. "Habe Diebe gefunden." sagte ihre Begleitung. "Abhauen war Ziel." "Wir sind keine Diebe. Ich hatte nur solchen Hunger. Es tut mir leid." sagte das Schweinchen schnell. Da kam der Häuptling auf sie zu.

Sie trauten ihren Augen nicht. Die Indianer waren zwar alle angemalt, vermutlich Kriegsbemalung, aber sie erkannten die kleine Feldmaus dennoch. "Unsere Feldmaus!" rief das kleine Schweinchen. "Was machst du hier?" fragte der Igel. "Schweigt!" sagte der Häuptling laut und streng. "Ihr nichts sagen. Nur wenn Erlaubnis sprechen." Die Situation war jetzt sehr angespannt. "Aber Feldmaus..." "Was ich gesagt? Nur wenn Erlaubnis!" Und die Feldmaus, bzw. der Häuptling stieß seinen Häuptlingsstab mit Kraft auf den Boden. Sogar die Pferde hoben ihre Köpfe.

"Diebe ihr sein. Brot genommen heute Nachmittag. Ohne Erlaubnis. Fragen besser gewesen. So nur Bestrafung möglich. An den Marterpfahl. Beide." "Aber... Feldmaus..." das Schweinchen verstand nicht, was geschah. "Ihr Feldmaus kennen?" "Ja..." "Wo Feldmaus?" "Wie bitte?" "Wo Feldmaus jetzt sein?" "Aber..." der Igel verstand es auch nicht. "Du bist doch unsere Feldmaus? Oder etwa nicht?" "Ich Häuptling maulendes Muli. Nicht Feldmaus. Wieso du sagen das?" "Ähm... bis auf die wunderschöne Bemalung hast du verbüffelnde, ähm verblüffende Ähnlichkeit mit der Feldmaus. Sie ist unsere Freundin."

"Diebe haben Freundin Feldmaus? Maulendes Muli auch Freund von Feldmaus." Der Häuptling drehte sich zu seinen drei Begleitern um. Diese haben bis jetzt die ganze Situation still beobachtet. Einer schien ein Medizinmann zu sein. Einer wird der Stammesälteste sein. Und der junge war vermutlich der Sohn des Häuptlings. Sie tuschelten miteinander. So leise, daß das Schweinchen und der Igel nichts verstehen konnten. "Beratung Ende. Ergebnis gut!" sagte der Häuptling etwas freundlicher.

"Medizinmann wackelnde Wand Vorschlag gemacht. Stammesältester wirbelndes Wiesel zugestimmt." Dann sagte der Häupling nichts mehr. Sie warteten. Und warteten. Sie sollten ja nichts sagen ohne Erlaubnis. Sie warteten weiter. Nach einer Weile hob das kleine rosa Schweinchen eine Hand und schnipste vorsichtig. Der Häuptling gab ein Zeichen zum Einverständnis. "Und was passiert jetzt mit uns?" fragte das Schweinchen. "Ihr frei. Aaaaber vorher lernen Brotbacken. Bei Koch labernder Löffel." Der Igel und das Schweinchen freuten sich. Sie waren frei. Und Brotbacken war ja nun wirklich nicht schwer!

Ihr Aufpasser brachte sie zu einem Tipi, aus dem eine Menge Rauch empor stieg. Das mußte die zentrale Indianerküche sein. Sie gingen durch den Zelteingang und ihnen fiel die Kinnlade runter. Sie wurden vom Koch begrüßt. Und der sah aus wie der kleine Frosch. "Hallo Frosch!" sagte der Igel. "Was machst du denn hier?" "Oh la la. Isch bin nischt euer Frosch. Isch mache Auslandsstüdiüm bei den Indianern. Isch bin Pierre-Jacques Pascal, Koch in einem exquisiten französischem Restaurant in Parisch. Heute scholl isch euch Brotbacken beibringen. Nichtsch leischter alsch dasch."

Nach ein paar Stunden wurde ihnen bewußt, wo das Problem lag. Sie waren noch immer im Küchentipi beim Brotbacken. Mittlerweile hatten sie schon 22 Brotlaibe gebacken. Und das sollte noch nicht das Ende sein. Die Feldmaus... ähm der Häuptling hatte zwar gesagt, sie sollen Brotbacken lernen, aber gemeint hatte er, sie sollen Brot backen. Viel Brot. Einen Monat lang! Als Pierre ihnen das gesagt hatte, rief das Schweinchen enttäuscht: "Einen Monat lang? Naja, immer noch besser als am Marterpfahl."

Spät in der Nacht legten sie sich hin. Zuvor hatten sie das Feuer ausgemacht und die Brotbackstelle gesäubert. Sie waren hundemüde. Mitten im Schlaf riß ein gewaltiger Donner sie hoch. Es hatte angefangen zu gewittern. Moment! Wo war das Schweinchen. Der kleine Igel war ganz allein. Ähm... und wo kam die Bettdecke her? Sie hatten sich doch mit einer bunten, wollenen Indianerdecke zugedeckt. Da fiel dem Igel ein Stein vom Herzen. Er hatte nur geträumt. Das Schweinchen hatte kein Brot geklaut. Es sah ihm auch gar nicht ähnlich. Die Feldmaus war kein Indianerhäuptling geworden und der Frosch lebte nicht in Frankreich.

Wenn ich diesen Traum meinen Freunden erzähle, glauben die mir nie, dachte sich der Igel und schlief wieder ein.


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Dann hörten sie ein "Plopp!" "Was war denn das?" wunderte sich die Mutti.


Samstag, 13. September 2014

40 Die kleine Feldmaus bastelt

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde bastelten den ganzen Tag am Gartentisch hinter dem Feldmausbau. Sie bastelten Masken, Buddelschiffe und Mini-Tonis.

Die Freunde waren nämlich seit zwei Wochen in der Bastel-AG. Immer Dienstag nachmittags gingen sie nochmal in die Schule zur Bastelgruppe. Sie bestelten mit Pappe, Holz, Filz, Stoff, Nadel und Faden und natürlich Papier. Die wichtigsten Utensilien waren Schere, Klebstoff und Lineal. Sie waren so begeistert vom Basteln, daß sie auch zuhause schon viele Sachen gebastelt hatten.

Frau Feldmaus hatte extra ein Bastelbuch besorgt. Und aus diesem Buch bastelten sie nun jeden Tag tolle Dinge. Der kleine Frosch hatte zuletzt ein Schiff aus Pappe gebastelt. Er hatte es schön bemalt und wollte es seinem Opa zum Geburtstag schenken. Der kleine Igel war eher der Stoff-Typ. Er hatte von Hand eine kleine Umhängetasche genäht. In die konnte man Geld oder seinen Einkaufszettel stecken.

Das kleine rosa Schweinchen traute sich an die schwierigsten Bastelvorlagen. Gestern hatte es 24 Minitonis hergestellt. Eine kleine Armee von Postboten, Krankenschwestern und Feuerwehrmännern standen zum Schluß auf der Gartenbank. Es hatte das Schweinchen viel Mühe und vor allem Geduld abverlangt, die ganzen Gesichter, Hüte und Händchen herzustellen.

Die kleine Feldmaus hielt sich da lieber an die einfachen aber effektiven Bastelmethoden. Mit Pappe, Klebstoff und Tusche hatte sie eine Wassermühle und einen Dreimaster gebastelt. Die sahen wirklich toll aus. Es fehlte bloß echtes Wasser, das den Mühlstein bewegte oder auf dem der Dreimaster segeln konnte. Aber dann wurde ja die Pappe naß. So einfach war das eben alles nicht!

Heute wollten sie eine Gemeinschaftsarbeit basteln. Die Idee mit dem Segelschiff, das wirklich schwimmen konnte, ließ sie nicht mehr los. Also hatten sie folgenden Plan: Erstens: das Schiff durfte nicht zu schwer sein. Zweitens: es mußte gegen Wasser abgedichtet werden. Und drittens: die Segel mußten funktionieren, damit das Schiff nicht nur dahindümpelte.

Die Zutaten waren schnell gefunden: Pappe für den Rumpf, Stoff für die Segel und irgendetwas zum Abdichten. Aber dafür hatten sie leider noch keine Lösung. Der Frosch fing an, den Körper des Schiffes aus Pappe zu basteln. "Und du, Igel, nähst mindestens neun Segel." sagte die Feldmaus zum kleinen Igel. Das Schweinchen fertigte die Aufbauten des Schiffes an - natürlich auch aus Pappe. Eine Kombüse, Kojen und eine Kapitänskajüte.

Die kleine Feldmaus hatte da eine Idee, wie sie das Schiff abdichten könnten. Sie sollten mal versuchen, Frischhaltefolie an den Rumpf des Schiffes anzubringen. Oder noch besser: einen Gefrierbeutel auseinanderschneiden und an den Schiffsrumpf kleben. Vielleicht würde das funktionieren. Sie machte einen Test.

Sie legte ein Stück Pappe in eine kleine Aufbewahrungsbox mit Wasser. Das Stück Pappe ging unter. Dann umklebte sie ein neues Stück Pappe mit einer Gefrierbeuteltüte. Und diesmal ging es nicht unter. "Schaut mal alle her." rief sie. Und die Freunde staunten, wie leicht es war, Pappe zum Schwimmen zu bringen. Zusammen mit dem Frosch klebte die Feldmaus die Tütenseiten um den kompletten Schiffsbauch, den der Frosch schon fertig gebastelt hatte.

Dann setzten sie das noch unfertige Schiff in die Box mit Wasser. Es schwamm und ging nicht unter. Das kleine Schweinchen klatschte in die Hände: "Super! Das wird ein tolles Schiff! Meine Aufbauten sind fast fertig. Laßt mich mal die Häuschen draufsetzen." Und langsam nahm das Schiff Formen an. Die Segel waren jetzt auch fertig. Nur die Masten machten den Freunden Sorgen. Sie hatten lange Holzstäbchen geholt und versuchten, diese senkrecht auf den Rumpf zu setzen. Aber sie hielten nicht und kippten immer wieder um.

"Bei einem echten Schiff sind die Masten und Segel mit Takelage vertäut." wand das Schweinchen ein. "Vielleicht sollten wir das mal probieren." Es war sehr mühsam, die ganzen Schnüre vom Verknoten abzuhalten. Aber zum Schluß sahen die Masten mit den Segeln wie bei einem echten Segelschiff aus. Ein Prachtexemplar! Vorsichtig setzen sie das nun fertige Schiff ins Wasser. Es schwamm zwar, aber neigte sich ziemlich stark.

"Die Masten sind viel zu schwer. Das Schiff kippt noch um." ärgerte sich der kleine Igel. Sie überlegten, wie sie das Problem in den Griff bekommen könnten. Da hatte der Frosch eine Idee. Es nahm zwei kleine Steinchen und klebte diese von unten an das Schiff, genau in die Mitte. Und tatsächlich. Jetzt war der Rumpf schwerer als die Masten und das Schiff schwamm aufrecht. Es sah würdevoll aus! Dann kam ein kleiner Windstoß und das Schiff bewegte sich mit leicht geblähten Segeln vorwärts. "Es funktioniert!" freute sich das Schweinchen. Und die Freunde gingen mit ihrem tollen Schiff zum Weiher.

Sicherheitshalber hatten sie eine Schnur an das Schiff gebunden, damit sie es einholen konnten, falls der Wind die Richtung wechselte. Sie setzten das Schiff in den Weiher und es schwamm vorzüglich. Sie brauchten auch nicht lange warten, bis eine Windböe das Schiff voran schob. Ganz elegant glitt das Segelschiff über den Weiher und die Sicherheitsschnur war gar nicht notwendig. Die Freunde setzten sich auf einen Baumstamm und schauten ihrem Segelschiff beim segeln zu.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Mist, die haben ein Lager direkt beim Weiher."


Freitag, 12. September 2014

39 Die kleine Feldmaus bekommt ein neues Zimmer

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die kleine Feldmaus nach Hause kam, war ihre Mutti gerade damit beschäftigt, das Regal in ihrem Kinderzimmer wieder anzubringen. "Mutti! Was ist denn hier passiert?" "Ach mein Mäuschen, Ich war gerade am Zeitunglesen, da krachte es plötzlich ganz fürchterlich laut in deinem Zimmer. Und als ich nachgeschaut habe, lag das Regal und alles, was darauf gelegen hatte, auf dem Boden. Jetzt versuche ich, es wieder anzubringen, aber es will einfach nicht halten." Die Mutti ließ das Regalbrett los. Sie wollte sich gerade freuen, da krachte es wieder herunter.

"Mutti, das hat doch keinen Zweck. Das Regal ist viel zu alt. Kann ich ein neues Regal bekommen?" "Du hast recht. Du bekommst ein neues. Aaaaaber..." fing die Mutti an, "du bekommst auch alles andere neu." "Hä? Wie meinst du das?" "Du bekommst eine komplett neue Kinderzimmereinrichtung!" "Juhu!" rief die kleine Feldmaus und fiel ihrer Mutti um den Hals. "Darf ich mithelfen und mitbestimmen, was wo hinkommt?" "Aber klar!" Und sie machten sich an die Planung.

"Als erstes möchte ich einen super tollen Schreibtisch. Damit ich immer schön malen, schreiben, zeichnen und Hausaufgaben machen kann. Da rechts muß unbedingt wieder ein Regal hin. Es muß Fächer haben, in die meine Spielzeugboxen hineinpassen. Außerdem für meine Bücher lange Regalfächer. Über dem Schreibtisch brauche ich eine große Uhr. Und ich will ein Hochbett. Bitte Mami!" "Ein Hochbett? Muß das denn sein?" "Ja klaro! Da drunter ist eine Couch für meine Gäste und die große Spielkiste paßt da auch hin." "Nagut. Das scheint mir eine brauchbare Idee zu sein."

"Und ich möchte ein buntes Zimmer. Kein blaues oder rosanes. Wir könnten die Wand blau streichen." Die Feldmaus zeigte nach links. "Die Wand wird gelb. Und die da rot." "Was hälst du von Wand-Tattoos?" fragte ihre Mutti. "Was sind denn Wand-Tattoos?" "Das sind große Motive, die auf die Wand aufgeklebt werden." "Oh ja! Giraffen! Und Blumen! Und Wolken!" "Warte, warte, kleine Feldmaus. Das wird zuviel. Dein Zimmer hat nur vier Wände." "Bis morgen überlege ich mir, welches Tattoo ich an welcher Wand haben möchte, ok?" Die Mutti mußte lächeln. "Ok!"

Am nächsten Tag kam die kleine Feldmaus mit einer detaillierten Zeichnung in das Schlafzimmer der Mutti. "Hier, schau mal. Ich habe alles Wichtige eingezeichnet." Die Mutti überflog die Zeichnung. Es war wirklich alles vorhanden. "Ok. Damit gehen wir nachher zum Einrichtungshaus. Dort suchen wir uns auch die neuen Möbel aus." "Juhu!" rief die kleine Feldmaus. Später im Einrichtungshaus war die Kinderzimmerabteilung im ersten Stock gleich links.

Die Feldmaus kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Es gab soviele wunderschöne Hochbetten. Und die Regale erst. Eins bunter als das andere. Ihre Mutti fand die holzfarbenen Regale schöner. Aber es war doch ihr Zimmer und nicht das der Mutti. Zum Schluß hatten sie einen Kompromiß getroffen. Das Hochbett und das Regal waren bunt und der Schreibtisch und der Kleiderschrank waren holzfarben. Außerdem suchten sie sich einen neuen Teppich aus, einen Papierkorb, neue Vorhänge und sie bekam Dinosaurier-Bettwäsche.

Die Wandtattoos waren im Erdgeschoß. Und es gab tatsächlich Giraffen. Sie nahmen drei verschieden große mit. Für mehr Tattoos war kein Platz in ihrem Zimmer. An den anderen Wänden standen die ganzen Möbel. Nur neben der Tür war Platz für die drei tollen Giraffen. Alles sollte am nächsten Wochenende geliefert und aufgebaut werden. Bis dahin hatten sie noch viel vorzubereiten. Vor allem die Wände mußten neu gestrichen werden.

Im Baumarkt suchten sie sich drei verschiedene Farben aus. Die Wände sollten zu den Möbeln passen und die waren ja bunt. "Bunt und bunt paßt immer." hatte die kleine Feldmaus zu ihrer Mutti gesagt. Ihre Mutti war zwar nicht ganz einverstanden. Aber gut, wenn ihre Feldmaus es eben bunt mochte, dann sollte sie bunte Wände bekommen. Ihr Wohnzimmer blieb ja Gott-sei-Dank so, wie es war. Und so kauften sie gelbe, blaue und rote Farbe. Außerdem brauchten sie noch Abdeckplane und Pinsel natürlich.

Am nächsten Tag strichen sie die Wände des Kinderzimmers. So, wie die Feldmaus es wollte: eine Wand gelb, eine blau und zwei Wände rot. Es sah ganz gut aus, fand nun auch die Mutti. In dieser Nacht schlief die Feldmaus bei ihrer Mutti im Zimmer. Die frische Farbe roch nämlich ziemlich stark.

Am Wochenende kam endlich ein Lieferwagen des Einrichtungshauses. Die Möbel wurden reingeschleppt, aufgebaut und zurechtgerückt. Die kleine Feldmaus war so neugierig, daß sie die ganze Zeit daneben stand und zuschaute. Beeindruckend, wie aus großen Pappkartons ein Möbelstück nach dem anderen wurde. Eine Menge Pappe wurde in den Lieferwagen zurückgebracht und mittags machte ihre Mutti Häppchen für alle. Das Zimmer schaute schon super aus. Aber es war noch nicht ganz fertig.

Die restlichen Handgriffe tätigten sie selbst. Wandtattoos anbringen, Schränke einräumen und Uhr hinhängen. Die kleine Feldmaus bezog ihr Bett mit der neuen Bettwäsche und räumte die Spielkisten in das Regal ein. Die Mutti kümmerte sich um die Kleidung und die Bücher der kleinen Feldmaus. Dann setzten sich sich ganz geschafft auf die Couch unter dem Hochbett. "Hier sitzt es sich richtig gut." sagte die Mutti. "Sag ich ja: Hochbetten sind toll! Danke Mami für das neue Zimmer." "Bitte liebe Feldmaus. Das war auch nötig nach der langen Zeit. Am besten finde ich, daß hier alles so bunt geworden ist." Und die kleine Feldmaus grinste ihre Mutti seelig an.



Was in der nächsten Geschichte passiert


Die kleine Feldmaus hatte da eine Idee, wie sie das Schiff abdichten könnten.


38 Die kleine Feldmaus baut ein Iglu

Es war ein herrlicher, kühler Wintertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld im Schnee. Sie rodelten, machten Schneeballschlachten und bauten Schneemänner.

Dann hatte der kleine Frosch die Idee, eine Höhle zu bauen. Eine richtige Schneehöhle. Also schaufelten sie eine große Menge Schnee zusammen. In diesen Haufen wollten sie eine Höhle graben. "Wieviel müssen wir denn noch schaufeln?" fragte das kleine rosa Schweinchen. "Ich kann nicht mehr." "Wir haben gleich genug. Die Höhle muß doch groß genug werden, so daß wir alle reinpassen, oder?" Und so schaufelten sie noch eine Weile weiter.

"Wartet mal!" rief der Igel. "Das könnte jetzt doch reichen. Wir sollten mal testweise buddeln." Und sie fingen an, ein Loch in den Schneehaufen zu buddeln. Das Loch wurde größer und tiefer. Bald war es so tief, daß es als Höhle durchgehen konnte. Aber sie würden nicht alle reinpassen. Dafür war der Schneehaufen doch noch nicht hoch genug. "Ich krieche mal rein." sagte der Frosch und wollte gerade loskriechen, als die Höhle einstürzte. "Ach herrje!" rief der Frosch. "Gut, daß ich noch nicht weiter war. Das hält so nicht. Entweder brauchen wir noch mehr Schnee..." Die Feldmaus unterbrach ihn: "Oder wir müssen den Schnee fester machen."

Also schaufelten sie den Schneehaufen wieder auf und machten ihn dabei noch ein gutes Stück höher. Dann krabbelten sie auf den Haufen und hüpften wie wild darauf herum. "Immer schön in die Mitte, damit der Schneehaufen schön fest wird." sagte die Feldmaus. Das kleine Schweinchen sackte mit seinen kurzen Beinchen immer ganz tief ein. Es mußte mehrmals von den Freunden herausgezogen werden, weil es alleine nicht mehr herauskam. "Das ist ganz schön anstrengend. Bin ich froh, wenn die Höhle fertig ist." sagte es und rutschte den Schneehaufen hinunter.

Das fanden die anderen eine gute Idee und rutschten auch hinunter. Das machte ihnen so viel Spaß, daß sie immer wieder hochkletterten und hinunter rutschten. Dadurch wurde die Oberfläche des Schneehaufens schön glatt. Und die Freunde rutschten genau so, daß hubbelige Stellen durch ihr Rutschen glatt wurden. Mittlerweile hatte es wieder zu schneien begonnen. Die Freunde bezweifelten, daß die Höhle heute noch fertig würde. "Es schneit zu doll. Heute sollten wir nicht mehr buddeln. Wir machen morgen früh weiter." bestimmte der kleine Frosch. Und die Freunde gingen nach Hause.

Am nächsten Morgen hatte es aufgehört zu schneien und die Sonne schien. Die Freunde trafen sich beim Feld und waren ganz erstaunt, als sie einen riesigen Hügel vorfanden. "Es hat die ganze Nacht geschneit und unser Haufen hat wohl ganz viel Schnee abbekommen, was?" wunderte sich der kleine Igel. "Ja. Und jetzt können wir es nochmal versuchen. Höhle wir kommen!" rief das kleine Schweinchen. Sie fingen an, zu buddeln. Durch den lockeren Schnee kamen sie gut voran. Allerdings nur bis zu ihrem Haufen von gestern.

"Aua!" rief der Frosch. "Warum ist das denn hier so hart?" "Der Schnee liegt scheinbar nur locker oben drauf. Und jetzt haben wir unseren festen Haufen von gestern erreicht." Die Freunde schauten sich fragend an. Wie sollten sie jetzt weitermachen? Sie überlegten eine Weile. Dann hatte die kleine Feldmaus eine Idee. Sie holte ihren Schlitten. "Wir schneiden jetzt aus unserem festen Schneehaufen große Stücke heraus. Und diese Stücke schieben wir mit dem Schlitten nach da drüben."

Die Freunde fingen an, mit ihren Schaufeln große Schneestücke herauszuarbeiten. Immer zwei Stücke paßten auf den Schlitten und wurden hinübergschoben. Ein Stück war ganz schön schwer. Als sie schon mehrere Stücke rübergeschoben hatten, versammelten sie sich um diese. "Und was machen wir jetzt mit den Schneesteinen?" fragte der kleine Igel. "Genau! Das sind Schneesteine. Und damit bauen wir jetzt ein Iglu." "Ein Iglu?" wunderte sich das Schweinchen. "Ja. So wie die Eskimos am Nordpol."

Und sie fingen an, die erste Reihe Schneesteine in einem großen Kreis anzuordnen. Dann kam die zweite Reihe Schneesteine darüber. Etwas versetzt, damit die Wand später hielt. In die Zwischenräume drückten sie Schnee und die oberen Reihen wurden etwas weiter nach innen angeordnet. So wurde der Kreis nach oben immer enger und formte zum Ende hin eine Halbkugel. Zwischendurch mußten sie immer wieder zum Hügel, um neue Schneesteine zu produzieren. Zum Schluß wurde es kniffelig.

Der Igel traute sich bereits in das Iglu. Es war aber noch nicht ganz fertig. Oben in der Mitte war noch ein Loch. Der Frosch half nun von innen und hielt die letzten Schneesteine fest, bis die Freunde sie mit Schnee festgedrückt hatten. Es schien tatsächlich zu halten. Nach und nach krabbelten auch die anderen in das Iglu zum Frosch. Auf einer Seite hatten sie eine Öffnung gelassen - wie bei einem Zelt.

"Toll! Unser erstes Iglu!" rief das Schweinchen. "Ja, es ist richtig klasse geworden." bestätigte der Igel. Die kleine Feldmaus holte noch zwei kleine Schneesteine. Auf die konnten sie sich nun setzen. "Da fehlt ja nur der Fünf-Uhr-Tee." witzelte der kleine Igel und die Freunde mußten lachen.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Mutti, das hat doch keinen Zweck. Das Regal ist viel zu alt. Kann ich ein neues Regal bekommen?"


Donnerstag, 11. September 2014

37 Die kleine Feldmaus gewinnt ein Preisausschreiben

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die kleine Feldmaus nach Hause kam, lag ein Brief an ihrem Platz auf dem Tisch. Sie öffnete ihn und war ganz gespannt, was wohl zum Vorschein käme. Sie faltete den Brief auseinander uns las laut vor:

Liebe Feldmaus,
hiermit möchten wir Dir mitteilen, daß Du in unserem Preisausschreiben "Kuchen backen - aber richtig" gewonnen hast.
Der Hauptpreis ist eine Wellness-Reise nach Waldhausen.
Die Plätze zwei bis vier gewinnen jeweils einen nagelneuen Backofen.
Und die Plätze fünf bis zehn erhalten als Trostpreis jeweils eine Tüte Bonbons - wahlweise in den Geschmacksrichtungen Erdbeere oder Saure Drops.
Du, liebe Feldmaus, belegst den achten Platz. Bitte rufe uns unter der oben angegebenen Nummer an, um uns Deine bevorzugte Geschmacksrichtung mitzuteilen.
Wir bedanken uns, daß Du bei unserem Preisausschreiben "Kuchen backen - aber richtig" teilgenommen hast, und würden uns sehr darüber freuen, Dich auch bei unserem nächsten Preisausschreiben begrüßen zu dürfen: "Limonadenmixgetränke - einfach unwiderstehlich".
In diesem Sinne: Back-back Hurra!
Mit freundlichen Grüßen,
Frau Dr. Helana Wiesel-Schöpf
Herr S. Karl Quittlichlingen.

"Boah! Ich habe in einem Preisausschreiben gewonnen!" rief die kleine Feldmaus begeistert. Sie war etwas erstaunt, daß es auf dem achten Platz bereits nur Bonbons als Trostpreis gab. Aber immerhin. Sie nahm das Telefon und wählte die angegebene Rufnummer. Sie wollte schnellstmöglich in den Genuß von Erdbeerbonbons kommen.

Es meldete sich eine Bandansage: "Hallo. Schön, daß sie sich für unsere Preisausschreiben interessieren. Leider rufen sie außerhalb unserer Geschäftszeiten an. Diese sind von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr. Wir würden uns freuen, wenn sie uns zu diesen Zeiten erneut anrufen würden. Wir wünschen ihnen einen schönen Tag."

"Das gibt es doch nicht!" regte sich die kleine Feldmaus auf. "Die sind nur vormittags von neun bis zehn zu erreichen? Da bin ich doch immer in der Schule!" Aber es gab ja noch eine andere Möglichkeit. Sie holte einen schönen Stift und weißes Briefpapier. In der schönsten Schönschrift, die sie konnte, schrieb sie folgende Zeilen an die Leute vom Preisausschreiben:


Sehr geehrte Damen und Herren,
zu Ihren Geschäftszeiten bin ich immer in der Schule und kann nicht anrufen. Deswegen schreibe ich Ihnen diesen Brief.
Ich belege den achten Platz in ihrem Preisauschreiben "Kuchen backen - aber richtig". Und ich hätte gerne die Bonbons mit Erdbeergeschmack.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre kleine Feldmaus

Den Brief faltete sie schön in der Mitte und steckte ihn in einen Briefumschlag. Eine Briefmarke war schnell draufgeklebt. Dann ging sie aus dem Haus, um den Brief einzustecken. Der Briefkasten war nicht weit. Als das erledigt war, fing das Warten auf die Erdbeerbonbons an.

Nach nur drei Tagen lag ein Paket in der Küche. "Das ist heute früh für dich gekommen." sagte Frau Feldmaus. "Ok klasse! Das sind bestimmt die Erdbeerbonbons!" freute sich die kleine Feldmaus. Sie machte das Paket auf und holte einen Beutel raus. Der Beutel enthielt scheinbar die Bonbonpackung. Also öffnete sie den Beutel und holte die Packung heraus. Sie traute ihren Augen nicht. "Saure Drops! Ich wollte doch Erdbeere." Sie war etwas enttäuscht. Jetzt hatte sie extra einen Brief geschrieben. Aber es hatte nichts genützt.

Dann entdeckte sie noch einen gefalteten Zettel im Paket. Sie nahm ihn raus und las ihn durch.

Liebe Kundin, lieber Kunde,
leider sind die Erdbeerbonbons zur Zeit nicht lieferbar. Deswegen haben wir uns erlaubt, Ihnen Saure Drops zukommen zu lassen.
Sobald die Erdbeervariante wieder verfügbar ist, werden wir ein Paket mit einer Extrapackung Ihrer Lieblingsgeschmacksrichtung verschicken.
Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.
Mit freundlichen Grüßen,
und so weiter und so fort.

"Na geht doch!" freute sich die kleine Feldmaus. Jetzt hatte sie Saure Drops und bekam ihre Erdbeerbonbons noch oben drauf. "Wenn das nicht ein glücklicher Zufall ist!"

Einige Tage später erhielt sie tatsächlich wieder ein Paket. Als sie von der Schule nach Hause kam, lag es ungeöffnet in der Küche auf dem Tisch. Und es enthielt auch die heiß ersehnten Erdbeerbonbons und die keine Feldmaus drückte die Bonbontüte fest an sich. "Ich LIEBE Erdbeerbonbons." rief sie laut.

In dem Paket waren auch die Rätselunterlagen des nächsten Preisausschreibens beigefügt. "Limonadenmixgetränke - einfach unwiderstehlich" las die Feldmaus. "Na, da mache ich selbstverständlich auch mit. Vielleicht gewinne ich diesmal die Reise."


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Aua!" rief der Frosch. "Warum ist das denn hier so hart?"


36 Die kleine Feldmaus lernt Schach

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am frühen Abend hatte die Feldmaus einen Termin. Sie hatte sich zum Schachkurs angemeldet. Der kleine Igel konnte sich noch nicht entscheiden, ob er das mochte. Er wollte erstmal nur zum Zugucken mitkommen. Also gingen die beiden zum Dachsbau. Dort fand im Garten immer Mittwochs der Schachkurs statt. Herr Dachs war ein hervorragender Schachspieler. Er hatte sogar schon Turniere gewonnen. Heute waren nicht so viele Teilnehmer gekommen. Und das war gut. Dann konnten sie besser Fragen stellen.

Aber Schach war ein leises Spiel. Als sie in den Garten kamen, war kein Mucks zu hören. Alle Anwensenden hatten sich um den kleinen Gartentisch versammelt und schauten zu, wie Herr Dachs und Herr Biber Schach spielten. Die Feldmaus und der Igel wußten gar nicht, daß Herr Biber Schach spielen konnte. Aber es schien eine sehr spannende Partie zu sein. Höchste Konzentration war offensichtlich gefordert. Als die Gartentür zufiel, schaute Herr Biber grimmig zu ihnen herüber. "Tschuldigung." sagte der Igel leise und sie schlichen zur Schachgruppe hinüber.

Es sah nicht gut aus für Herrn Biber. Sein König war einer Attacke ausgesetzt. Die Springer und Läufer von Herrn Dachs nahmen seine Figuren in die Zange. Dieser setzte einen Läufer von D4 auf E5. Herr Biber murrte vor sich hin. Er schob seinen Turm drei Felder nach links. "Ha!" rief Herr Dachs. Er setzte seine Dame auf G3. "Schach!" Herr Biber mußte wohl erstmal begreifen, was gerade passiert war. Sein König wurde direkt angegriffen. Er grübelte und grübelte. Die Zuschauer wurden unruhig. Die Partie konnte nicht mehr lange dauern. Herr Dachs war einfach zu gut.

"Herr Biber? Setzen sie doch den Läufer auf A3. Dann ist ihr König geschützt und sie greifen direkt an." "Ruhe, kleine Feldmaus. Ich konzentriere mich." Er hatte recht. Vielleicht sollte sie lieber nichts sagen. Sie hatte ja gerade erst angefangen, Schach zu spielen. Doch Herr Biber schaute sie erstaunt an. Dann rückte er seinen Läufer auf A3. "Schach! Mein lieber Herr Dachs." "Ja, sowas." stammelte dieser. "Wie lange machst du schon bei uns mit, kleine Feldmaus?" "Drei Wochen erst." "Das ist ein toller Zug." Sie hatten ihr wohl verziehn, daß sie dazwischengerufen hatte. Aber es war ja auch kein Turnier, sondern eine Freizeitschachgruppe zum Lernen für Jeden.

"Nach der Langusteneröffnung dachte ich, Herr Biber würde gewinnen. Aber dann habe ich mit der Waldvariante das Spiel gewendet. Kurz bevor ihr gekommen seid, hat Herr Biber mich mit der Wiesentaktik aus dem Konzept gebracht. Und jetzt wollte ich eigentlich Herrn Biber durch die Binsenstellung schicken. Leider, ja leider, hatte meine Feldmaus hier die Idee mit dem Läufer. Gut gemacht kleine Feldmaus."

Die war ein bißchen stolz. Aber leider hatte Herr Dachs jetzt verloren. Wegen ihres guten Auges. Herr Dachs versuchte zu kämpfen. Aber drei Züge später hatte Herr Biber gewonnen. "Schach matt! Herr Dachs." "Das war ein gutes Spiel." sagte Herr Dachs und die beiden Gegner gaben sich die Hände. "Schaut mal alle her. Ihr dürft nie die Figuren aus den Augen verlieren. Gerade die Figuren am Rande des Spiels sind oft die wichtigsten. So wie hier der Läufer von Herrn Biber. Den habe ich glatt aus den Augen verloren."

Dann bauten die Feldmaus und der Igel ein Spiel auf. Die Anfangsstellung war kein Problem und der Igel -mit den weißen Figuren- fing an. Er zog einen Bauern nach vorne. Die Feldmaus antwortete auch mit einem Bauern und etliche Züge später waren alle Figuren wild über das Schachbrett verteilt. Herr Dachs staunte über die guten Züge der beiden. Und Herr Biber zeigte ständig auf den König. Als kurz darauf das Gartentor mit einem lauten Knall zuschlug, rief die kleine Feldmaus: "Ruhe! Ich konzentrierte mich!" Und Herr Dachs mußte lachen. "Wie eine Große. Nicht wahr Herr Biber?" "Ja. Sie haben absolut recht."

Dann kam die Endphase des Spiels. Der Igel war schon seit einigen Zügen gehörig unter Druck geraten. Aber die Feldmaus gab nicht nach. Dann war es soweit. "Schach!" Der Igel wußte nicht wohin. Jeder Zug zögerte das Unvermeidliche ja nur heraus. Er warf seinen König um. "Du hast gewonnen." "Danke Igel. Das war ein tolles Spiel. Und? Machste auch regelmäßig mit?" "Ja, Igel. Du hast Talent. Komm doch auch regelmäßig zu unseren Treffen. Jeden Mittwoch hier bei mir im Garten." "Ja, ok. Ich komme jetzt regelmäßig."

"Super!" freute sich Herr Dachs. "Hiermit begrüße ich unser neues Mitglied: der kleine Igel." Alle klatschten und Herr Biber sagte: "Nächsten Mittwoch fordere ich dich zu einer Partie heraus, kleiner Igel." Dieser wußte nicht so recht, ob er sich freuen oder lieber erzittern sollte. Aber es war nur ein Spiel. Und es war nur eine Amateurgruppe. Sie wollten ja alle etwas lernen. Also wieso nicht gleich gegen einen der Besten spielen. Und der Igel sagte: "Ich freue mich. Sie haben keine Chance." Und Herr Biber und Herr Dachs mußten laut lachen.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Boah! Ich habe in einem Preisausschreiben gewonnen!"