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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Freitag, 10. Oktober 2014

58 Die kleine Feldmaus schürft Gold

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am Nachmittag gingen sie zum Bach, um Gold zu schürfen. "In unserem Bach gibt es doch kein Gold." war sich das Schweinchen sicher. "Und wenn doch? Wir können nur gewinnen." gab die Feldmaus zurück. Na gut, gingen sie halt Gold schürfen. Sie hatten Siebe, Harken und Beutel mitgebracht. An einer Stelle des Baches, wo das Ufer nicht so hoch war, kletterten sie zum Wasser hinunter. Sie hockten sich hin und fingen an, Gold zu schürfen.

"Ich hab was!" rief das Schweinchen schon nach wenigen Minuten aufgeregt. Die Freunde schauten zum Schweinchen hinüber und begutachteten seinen Fund. Ein kleiner, glitzernder Brocken lag in seinem Sieb. "Das ist nur Glas." "Schnick schnack!" sagte das Schweinchen trotzig. "Das ist Gold. Oder Silber." "Schweinchen!" Ok. Die Freunde hatten wohl recht. Es glitzerte zwar, aber es war nicht wirklich golden.

Also suchten die Freunde weiter. Sie tauchten ihre Siebe in das flache Wasser und schüttelten dann den Sand und Schlamm heraus. Übrig blieben größere Krümel und kleinere Steinchen. Und mit Glück blieb auch ein kleines Goldstück hängen.

Nach einer Stunde hatten sie immer noch kein Gold gefunden. "Manno, das dauert ganz schön lange." beschwerte sich das Schweinchen. "Aber das kühle Wasser ist doch toll an so einem warmen Tag." erwiderte die Feldmaus. Das war zwar richtig, aber eigentlich ging es hier doch um Gold. Plötzlich rief das Schweinchen wieder.

"Hier! Jetzt habe ich aber Gold gefunden!" Die Freunde schauten gespannt in das Sieb des Schweichens. Der Goldklumpen fing an zu laufen. "Iiiiih!" quietschte das Schweinchen und gab sein Sieb schnell dem Igel. "Das ist kein Gold. Leider. Aber Du hast einen der seltenen goldglänzenden Rosenkäfer aus dem Wasser gerettet." Das Schweinchen schaute nun auch wieder zum Sieb. Tatsächlich. Was ein schöner Käfer. Und er lebte noch. "Pah!" sagte das Schweinchen. "Ihr könnt ja weiter Gold schürfen. Ich schaue mir lieber meinen Goldkäfer an."

"Ich hätte auch gerne so einen Goldkäfer." wünschte sich der kleine Frosch. Er machte ein paar Schritte nach rechts. "Aua!" Er war auf irgendetwas spitzes getreten. Schnell tauchte er sein Sieb ins Wasser und hob den Sand an der Stelle hinein. Dann schüttelte er sein Sieb. Es kam ein kleiner dreckiger Klumpen zum Vorschein. Von Gold weit und breit keine Spur. "Was ist das?" fragte der Igel. "Keine Ahnung." antwortete der Frosch.

"Zeig mal her." forderte die Feldmaus. Sie schaute sich den Krümel im Sieb an. Er war gleichmäßig geformt. Er sah wie ein Brilliant aus, aber ziemlich matt und dreckig. "Ich glaube, du hast Schmuck gefunden." "Schmuck?" "Ja. Es sieht aus wie ein Teil eines Ringes." "Oh! Dann hat den hier jemand im Bach verloren?" "Kann sein." "Kommt. Den bringen wir morgen ins Fundbüro. Ich kann doch keinen Schmuck gebrauchen." Und am nächsten Tag brachten sie das Fundstück ins Rathaus.

Im Rathaus gingen sie zu Zimmer Nummer 123 im ersten Stock. "Herein!" hörten sie nach dem Klopfen. Sie gingen durch die Tür und sahen ganz viele Regale und Schachteln. Sie waren beschriftet mit Datum und Inhalt. Zum Beispiel: "12. März 2009 - zwei grüne Ohrringe" oder "7. September 2011 - Taschenbuch 'In 80 Tagen um die Welt'".

"Hallo, was wollt ihr denn abholen und wann habt ihr es verloren?" wurden sie vom Fundbüromitarbeiter gefragt. "Wir möchten nichts abholen, sondern etwas abgeben." Die Feldmaus reichte das Fundstück auf den Tresen. Der Herr schaute sich das Objekt durch sein Vergrößerungsglas im Auge an. "Aha! Ein Brilliant. Hat etwas gelitten. Lag wohl im Wasser, oder?" "Genau. Können sie den Eigentümer ermitteln?" "Ja, möglicherweise. Ich habe hier etliche Anfragen von Leuten, die Schmuck verloren haben."

Er durchsuchte einen Stapel mit Anträgen. "Hier! Das könnte es sein. Frau Gräfin von Feldhausen hat vor drei Wochen den Verlust eines Brillianten gemeldet. Dort werde ich mal anrufen." Er telefonierte kurz. Dann sagte er: "Habt ihr ein bißchen Zeit? Dann setzt euch doch bitte in den Wartebereich. Die Frau Gräfin kommt gleich vorbei, um sich den Brilliantan anzuschauen."

Die Freunde setzten sich in den Warteraum und lasen die neueste Ausgabe der "Junior". Nach 20 Minuten rief der Herr Fundbüroangestellte sie wieder herein. Die Frau Gräfin stand am Tresen und war ganz aufgelöst. "Hallo. Ihr vier habt meinen Brillianten wiedergefunden? Darüber bin ich ganz ganz froh. Er ist ein Geschenk meines Mannes zu unserer Hochzeit." Die Freunde freuten sich, daß sie jemanden glücklich gemacht hatten und wollten schon gehen. "Wartet. Ich habe eine kleine Überraschung für euch." Und die Gräfin gab ihnen einen Umschlag.

Die Feldmaus öffnete den Umschlag. Es kamen vier Gutscheine für die Eisdiele am Marktplatz daraus hervor. "Danke Frau Gräfin. Die Gutscheine sind ganz toll. Da gehen wir jetzt direkt hin." Die Gräfin gab jedem die Hand und bedankte sich noch einmal. Die vier Freunde gingen tatsächlich direkt zur Eisdiele. Und jeder suchte sich einen riesigen Eisbecher aus.

Am Abend erzählte die Feldmaus ihrer Mutti, was der Frosch gefunden hatte und wem das Fundstück gehörte. Die Mami drückte ihre Feldmaus und strich ihr über den Kopf.


Was in der nächsten Geschichte passiert


Was liegt am nächsten zum Feldmausbau?


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