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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Freitag, 19. Juni 2020

Die kleine Feldmaus macht Zirkus



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Hinweis:
Diese neue Feldmaus-Geschichte ist nicht von mir, sondern von einem großen Fan, der diese Geschichte angelehnt an meine Geschichten geschrieben hat: Katja Kremer.
Ihre Geschichte wird im Rahmen eines Mitmachzirkus im Familienferiendorf Hübingen auf Flyern verteilt werden - gefördert vom Bundesfamilienministerium!
Vielen Dank, Katja, dass ich deine großartige Geschichte auf meinem Kleine-Feldmaus-Blog veröffentlichen darf.
Und nun, liebe Feldmaus-Fans, viel Spaß mit Katjas Geschichte!
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Die kleine Feldmaus macht Zirkus

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde, das kleine rosa Schweinchen, der kleine Frosch und der kleine Igel, spielten den ganzen Tag im Wäldchen am Buchenberg. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Plötzlich rief die kleine Feldmaus: „Hej, schaut mal da, da steht ja ein Zirkuszelt auf der Wiese!“ „Seit wann gibt es das denn, das habe ich ja noch nie gesehen?“, sagte das kleine rosa Schweinchen ganz begeistert. Und der Frosch meinte: „Oh, mir gefallen die Sterne auf dem Zirkuszelt, das sieht voll schön aus“. Der kleine Igel flüsterte: „Und wie hoch das Zelt ist.“

Das kleine rosa Schweinchen spitzte die Ohren und sagte: „Pssst, seid mal alle ruhig, ich höre da was. Aus dem Zelt kommt Musik.“ Ganz neugierig flitzten die Freunde zum Rand des Zeltes, hoben vorsichtig die Plane etwas an und lugten darunter hindurch. Oh, war das spannend! In der Manege wurde gerade allerhand geprobt: Sie sahen Tücher und Bälle durch die Luft fliegen, hier wurde balanciert, dort wurde Akrobatik gemacht, drüben getanzt, manche übten auf einem Einrad zu fahren, andere hatten einen Teller auf einem Stab, der sich drehte. Es war ein Spaß, diesem bunten Treiben der Menschen zuzusehen. Die Freunde sahen auf einem Schild, dass der Zirkus BaSalto hieß und ein Mitmachzirkus war. Ui, wie herrlich. Ein Zirkus zum Mitmachen.

Der kleine Frosch meinte: „Ich würde auch gerne jonglieren können, das wäre toll.“ Das kleine rosa Schweinchen träumte davon einen Teller auf einem Stöckchen zu balancieren. Der kleine Igel fand alles so spannend, aber auch so schwierig, dass er sich gar nicht entscheiden konnte. Die kleine Feldmaus hingegen, die wusste ganz genau was sie wollte: Sie würde am liebsten über ein Seil tanzen, mit einem kleinen Schirmchen. Das wär fein. „Oh ja, am besten fangen wir gleich morgen damit an“, rief die kleine Feldmaus begeistert.

Der Tag ging zur Neige, die Freunde verabredeten sich für den nächsten Nachmittag. Wie immer sollte der Treffpunkt im Wäldchen am Buchenberg sein, nur dieses Mal würden sie Zirkus machen. Alle gingen nervös und voller Vorfreude nach Hause. Keiner der Freunde schlief gut in dieser Nacht. Sie waren viel zu aufgeregt, morgen würden sie alle etwas ganz Neues erleben.

Am nächsten Tag trafen sie sich am vereinbarten Treffpunkt. Die kleine Feldmaus war als Erste da und sie hatte bereits ein Seil zwischen zwei Bäume gespannt. Das sollte ihr Übungsseil werden. Fachmännisch prüfte sie die Knoten des Seiles und schien ganz zufrieden mit ihrem Werk. Der Frosch kam auch dazu. Er hatte drei gleich große, toll geformte Kiefernzapfen gefunden, mit denen wollte er jonglieren lernen. Das rosa Schweinchen hatte sich ein kleines Stöckchen zurecht geschnitzt und der Oma einen alten Teller aus der Vorratskammer stibitzt. Damit wollte das kleine rosa Schweinchen die Kunst des Tellerspiels erlernen. Der Igel war auch schon da, aber er war sehr traurig, denn er wusste noch immer nicht, was er lernen wollte?

Alle anderen legten begeistert los. Die kleine Feldmaus machte sich warm, hüpfte auf und ab und dehnte sich. Dann wollte sie auf ihr Seil, aber sie kam einfach nicht hinauf, es hing zu hoch. Schon war der Igel zur Stelle, sie machten Räuberleiter und flugs stand die kleine Feldmaus, ganz wackelig zwar, aber oben auf dem Seil und hielt sich am Baum fest. „Du brauchst erst einmal jemanden, der dein Pfötchen hält. Du musst dich ja langsam an das wackelige Seil gewöhnen“, meinte der Igel fachmännisch. Und so blieb er treu an der Seite der kleinen Feldmaus. Gemeinsam und ganz vorsichtig wanderten sie langsam am Seil hin und her.

Das kleine rosa Schweinchen legte den Teller auf den Stab und drehte eifrig den Stab, aber der Teller flog immer wieder auf den Waldboden. So sehr sich das Schweinchen auch bemühte, es wollte nicht gelingen. „Du musst das Handgelenk ganz locker kreisen lassen, nicht so verkrampft,“ rief der Igel aus der Ferne dem Schweinchen zu und ergänzte noch: „Du schaffst das, das dauert halt seine Zeit.“Der kleine Frosch warf die drei Zapfen hoch in die Luft, aber er schaffte es nicht auch nur einen davon wieder aufzufangen. Verflixt, wie machen die das denn nur, dachte er bei sich? „Du musst erst mit einem, dann mit zwei Zapfen üben und dann später erst mit dreien und du darfst nicht so hoch werfen, dann wird es bald besser gehen“, riet der Igel wieder. Alle übten und übten und kamen dennoch nicht recht weiter. Puh, eine Pause war dringend nötig. Die kleine Feldmaus saß mit ihren Freunden frustriert zusammen. „Menno, ich hätte nicht gedacht, dass jonglieren so schwierig ist“, nörgelte der kleine Frosch. „Ja, man muss sehr viel üben und viel Geduld haben“ riet der Igel.

Irgendwann fragte die kleine Feldmaus: „Hey Igel, woher weißt du das eigentlich alles?“ „Ach so, ich ähm, also meine Oma und mein Opa waren beim Zirkus, sie können viele dieser Dinge und haben mir oft Zirkussachen gezeigt und davon erzählt“, berichtete der kleine Igel. „Echt? Wow, das ist ja super“ meinte das kleine rosa Schweinchen, „dann kannst du uns ja helfen!“ „Nee, Moment mal, Igel. Was willst DU denn eigentlich im Zirkus machen?“ fragte der kleine Frosch. Da wurde der Igel wieder ganz traurig. „Ich kann mich nicht entscheiden und ich weiß auch nicht was ich kann. Wie soll ich mich da entscheiden?“, murmelte der Igel verzweifelt. Daraufhin hat die kleine Feldmaus eine Idee: „Probier doch mal nacheinander alles aus, was wir so machen. Vielleicht gefällt dir etwas davon?“

Zuerst übte der Igel also Jonglage, aber da merkte er schnell, dass er kein rechtes Interesse empfand. Auch das Tellerspiel war nichts für ihn. Das Seil von der kleinen Maus war ganz nett, aber sein Igelbauch war einfach zu dick, immer wieder kugelte er vom Seil hinunter, trotz Hilfestellung. Das war alles doof. Aber das vom Seil kullern und das Rumkugeln, das hatte ihm gefallen. Das war lustig und er wollte etwas Lustiges. Jawohl! Der kleine Igel hatte plötzlich eine Idee. Er schaute, was er alles machen konnte, wenn er seinen Körper zusammenkugelte und siehe da, er machte die tollsten Kunststücke. Kugelte sich über Stock und Stein, sprang aus seiner Kugel hervor, schlug Räder, machte Hechtrollen, Handstände. Ja, das war es.

Das war genau das Richtige.

Der Igel hatte sich für Bodenakrobatik entschieden. Aber irgendetwas fehlte ihm noch, es durfte nicht so ernst sein. Der Igel machte immer schon gerne Quatsch. Also pflückte er eine knallrote Süßkirsche, steckte sie sich auf seine Stubsnase und los ging´s. Als Igelclown fielen ihm sooo schöne Sachen ein. Er hüpfte und stolperte umher, fiel immer wieder hin, kugelte sich, jauchzte, machte Grimassen… er war so vertieft, dass er gar nicht merkte, dass alle seine Freunde ihm begeistert zugeschaut hatten und sich ebenso vor Lachen kugelten. Am Ende wälzten sich alle gemeinsam auf dem Waldboden und lachten was das Zeug hält. Was für ein toller Nachmittag. Die kleine Feldmaus rief: „Kommt, lass uns alle zum Abschluss eine tierische Pyramide bauen“. „Au ja“, riefen die Freunde begeistert. Ganz unten stellte sich das kleine rosa Schweinchen in Position, dann kletterte der Igel auf das Schweinchen, die Maus hangelte sich auf den Igel, der sich netterweise einen kleinen, dicken Umhang angezogen hatte, um die kleine Feldmaus vor den Stacheln zu schützen. Und ganz zum Schluss hüpfte der kleine Frosch auf die Schultern der kleinen Feldmaus. Alle riefen gleichzeitig: „TATTAAAAAA und BRAVO.“

Ab diesem Zeitpunkt übten sie an jedem freien Tag ihre Zirkuskünste. Sie durften auch im großen Zirkuszelt des Zirkus BaSalto mitmachen und lernten dort verschiedenste Techniken. Der kleine Frosch brauchte ein wenig Zeit und Geduld, doch irgendwann konnte er ganz hervorragend jonglieren. Das kleine rosa Schweinchen spielte schon bald mit zwei Tellerspielen gleichzeitig und machte die feinsten Kunststücke. Der kleine Igel blieb mit Begeisterung bei seiner selbst entwickelten Clownakrobatik, keiner konnte sich so toll kugeln wie er. Ja, und die kleine Feldmaus überwand nach einiger Zeit ihre Angst, sie bastelte sich ein Schirmchen und balancierte ganz alleine lächelnd über das Seil. Sie konnte sogar kleine Hüpfer auf dem Seil machen und sie lernte auf einer großen Kugel zu balancieren und sah dabei sehr graziös aus.

Schon bald durften die Freunde sogar bei einer Zirkusaufführung mitmachen. Sie bekamen richtig viel Applaus. Toll, dass es den Zirkus gibt, sagten sie jeden Abend, wenn sie nach dem Zirkus nach Hause gingen.