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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Sonntag, 3. März 2019

Die kleine Feldmaus und Onkel Fips - Teil 3


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Hinweis:
Diese neue Feldmaus-Geschichte ist nicht von mir, sondern von einem großen Fan, der diese Geschichte angelehnt an meine Geschichten geschrieben hat.
Vielen Dank, Daniel, dass ich wieder eine Deiner großartigen Geschichten auf meinem Kleine-Feldmaus-Blog veröffentlichen darf.
Und nun, liebe Feldmaus-Fans, viel Spaß mit Daniels Geschichte!
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Es war ein herrlicher lauer Sommertag, die kleine Feldmaus war noch wie berauscht von den Eindrücken der letzten Abenteuerreise gemeinsam mit ihrem Onkel Fips. Die Sonne fiel gerade erst durch das Fenster, doch noch bevor die kleine Feldmaus ihre Bettdecke beiseite schlagen konnte, stürmte bereits Onkel Fips herein. Zumindest dachte die Feldmaus das es Onkel Fips sei, denn normalerweise trug er keine Augenklappe, kein Kopftuch, keine Hakenhand und schon gar kein Holzbein und woher kam dieser Papagei auf der Schulter von Onkel Fips, dachte sich die Feldmaus.

„Raus aus den Federn du fauler Smutje. Wir stechen in See. Zieh das Gangspill ein! Argh“ rief Onkel Fips. „Wie? Wo? Was? Ich versteh kein Wort Onkel Fips.“ sagte die Feldmaus noch etwas verwirrt von den frühmorgendlichen Überfall. „Keine Zeit für Erklärungen.“ antwortete er, „Argh, ab an Deck mit dir du Landratte! Wir werden angegriffen!“

Die Feldmaus liebte einfach die Geschichten und Abenteuer, die sie in den Ferien bei Onkel Fips erlebte. Alles war für ihn ein spannendes Spiel und das begann, wie heute, bereits vor dem Frühstück. „Ich glaube Fips ist im Kopf manchmal auch noch ein kleines Feldmaus-Kind wie ich.“ dachte sie sich und war nun auch bereit, das Piratenabenteuer mitzuspielen. Schnell zog sie sich an. „Wo bleibst du denn?“ rief Onkel Fips unterdessen, „Ich warte am Strand auf dich. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Das Schiff könnte jeden Moment die Segel setzen und verschwinden.“ Segel setzen, Schiff und verschwinden. Wovon redet Fips da eigentlich die ganze Zeit, dachte sich die Feldmaus nun wieder.

Aber als die Feldmaus dann endlich am Strand war, staunte sie nicht schlecht. Im frischen Meereswind wehte eine Totenkopfflagge. „Ist das dort ein echtes Segelschiff?“ fragte die Feldmaus und zeigte dabei auf ein großes Schiff, das in der ruhigen Meeresbucht trieb. „Was denkst du denn, was dort im Wasser ankert?“ antwortete Onkel Fips. „Das, meine kleine Seemaus, ist das berüchtigte Piratenschiff „Black Nana“. Das Schiff, dass bereits die Weltmeere…“ „Ähm, Onkel Fips“ unterbrach ihn die Feldmaus, „da steht aber nur „BANANA“ und nicht „Blabamba“ oder wie das eigentlich heißen soll.“

Die Feldmaus hatte Recht, der Wind, die See, die Zeit hatten die Farbe schon etwas abblättern lassen und so war der schöne Schriftzug leider nicht mehr richtig zu lesen. „Ist jetzt auch nicht so wichtig meine kleine Seemaus. Wir haben ein größeres Problem!“ fuhr Onkel Fips fort. „Deine Eltern wurden von Pirat Black-Maus gefangen genommen und sind nun vermutlich auf diesem Schiff!“ „Oh Je! Dann entern wir das Schiff und befreien sie!“ schlug die Feldmaus vor. „Immer mit der Ruhe meine kleine Seemaus.“ sagte Onkel Fips. „Zunächst einmal müssen wir uns überlegen, wie wir überhaupt ungesehen auf das Schiff gelangen.“

Und gemeinsam machten sie sich daran einen Plan zu schmieden. Sie beobachteten vom Strand aus mit dem Fernrohr aus sicherer Entfernung, wie Kapitän Black-Maus und seine Mannschaft auf dem Schiffsdeck arbeiteten. Die Eltern der Feldmaus konnten sie jedoch nicht erblicken. Onkel Fips vermutete, dass sie sich im Zwischendeck befanden.

„Da sieh nur!“ rief die Feldmaus und reichte Onkel Fips das Fernrohr, damit dieser besser sehen konnte, was die Feldmaus soeben erblickt hatte. „Damit könnten wir uns doch an Deck schleichen.“ Die Feldmaus erzählte Onkel Fips von ihrem Plan. Und tatsächlich klang die Idee der Feldmaus so, als könnte sie tatsächlich funktionieren.

„Na dann los!“ sagte Onkel Fips zuversichtlich und setzte sich mit der Feldmaus in Bewegung. Am Strand mischten sie sich unter den Piraten, die kleine Ruderboote mit Kisten und Dosen beluden. Auch die Feldmaus und Onkel Fips beluden eines der kleinen Ruderboote mit Kisten und schnappten sich ein paar Säcke Obst und Gemüse. Die anderen Piraten nahmen die Feldmaus und Onkel Fips gar nicht wahr, sie wurden sogar gegrüßt als seien sie welche von ihnen. „Da ist meine Piratenverkleidung wohl doch ganz nützlich.“ flüsterte Onkel Fips der Feldmaus leise ins Ohr.

So ruderten sie nun zum Piratenschiff und taten so, als würden sie es beladen, wie all die anderen auch. Denn auch ein großes Piratenschiff muss mal an Land gehen und seine Lager mit Lebensmitteln füllen.  Am Schiff angekommen, wurde ihnen sogar geholfen, die Kisten aus dem Ruderboot zu heben. Auf dem Schiffsdeck stand die Feldmaus nun mitten unter den Piraten und wusste nicht mehr weiter. Ihr Plan sah vor, auf das Schiff zu gelangen. Wie es weiter gehen sollte, hatte sie sich noch nicht überlegt. „Ich schlage vor, wir laufen den Piraten hier einfach hinterher und tragen die Kisten in die Laderäume.“ sagte Onkel Fips schnell.“ Auf dem Weg in die Laderäume kamen sie an den Kanonen und der Kombüse, der Schiffsküche, vorbei. Sie öffneten gar die Schiffskajüten, die Schlafräume der Piraten. Doch von den Eltern der Feldmaus fehlte jede Spur.

„Wo könnten sie nur sein?“ fragte die Feldmaus. „Wir haben doch nun das ganze Schiff abgesucht. Wir können nicht noch länger hierbleiben, sonst fällt unsere Tarnung bald auf!“ „Eine Idee hätte ich da noch.“ sagte Onkel Fips gut gelaunt, „Jedes Schiff hat eine Kapitänskajüte, den größten und besten Platz auf einem Schiff. Und nicht zu vergessen, das Oberdeck. Die Brücke haben wir nämlich auch noch nicht abgesucht. Ich wette bei meiner Seemaus-Ehre, dass deine Eltern dort gefangen gehalten werden.“

„Aber dann laufen wir Kapitän Black-Maus doch direkt in die Arme.“ warf die kleine Feldmaus ein.
„Argh… keine Angst Seemaus. Der größte Schwertkämpfer der 7 Weltmeere ist an deiner Seite. Und du wirst mir zur Seite stehen, falls es brenzlig wird und ich deine Hilfe brauche.“ antwortete Onkel Fips, holte seinen Degen heraus und reichte der Feldmaus ebenfalls ein kleines Schwert. „Aber Fips, ich kann nicht mit einem Schwert kämpfen. Ich tu mit dem Schweinchen immer nur so, als ob wir kämpfen könnten. Selbst der Frosch könnte das besser als ich!“ sagte die Feldmaus nun sichtlich ängstlich. „Du musst aber!“ war die knappe Antwort von Fips. „Alleine schaffe ich das nicht.“

Die Feldmaus schluckte ihren Kloß im Hals herunter und folgte ihren Onkel nun mit zittrigen Knien. Langsam schlichen sie sich durch das Zwischendeck und folgten der Treppe hinauf. Oben auf dem Deck war alles ruhig. Ein paar Piraten drehten das Gangspill und holten den Anker ein, ein paar weitere schrubbten die Reling und zwei Piraten waren mit dem Setzen der Segel beschäftigt. Also setze Onkel Fips, gefolgt von der zittrigen und noch kleiner wirkenden Feldmaus den Weg zur Kapitänskajüte fort. Vor der Tür verharrten sie kurz und schauten sich an.

„Bist du bereit meine tapfere Seemaus?“ fragte Onkel Fips. „Nein! Bin ich nicht!“ antwortete die Feldmaus. „Alles klar. Dann können wir ja losle…! Moment! Was hast du eben gesagt? „Ich bin nicht bereit Onkel Fips!“ „Ach meine Seemaus. Das wird ein Kinderspiel. Wir öffnen jetzt gemeinsam die Tür und du wirst sehen alles wird gut. Vertrau mir meine kleine Seemaus.“ Und mit diesen Worten und dem Lächeln im Gesicht von Onkel Fips traute sich die Feldmaus nun und war bereit. Sie zählten laut bis vier und öffneten gemeinsam die Tür zur Kapitänskajüte.

Als sie die Kapitänskajüte öffneten, staunte die Feldmaus ein weiteres Mal und stand mit offenem Mund reglos da. Aber sie war glücklich und überrascht zugleich. Vor allem, weil Onkel Fips es jedes Mal auf´s Neue schaffte, die Feldmaus mit seinen Abenteuern zu fesseln, und am Ende immer eine Überraschung parat hatte.

„Nun komm schon her meine kleine Prinzessin!“ sagte ihre Mutter und winkte die Feldmaus zu ihren Tisch heran, an dem sie mit Papa zusammen saß und auf das Frühstück wartete. „Wir warten schon eine Ewigkeit auf euch zwei Piratenmäuse!“ „Aber Mama, Papa, was macht ihr hier und wo ist Pirat Black-Maus?“ sagte die Feldmaus nun mehr als verwirrt. „Ich hoffe der kommt gleich. Ich hab nämlich einen riesen Hunger und Onkel Fips schwärmt schon seit Wochen von dem Piratenfrühstück der Black-Maus hier.“ Sagte der Papa der Feldmaus und rieb sich dabei seinen Bauch.

Jetzt fiel langsam der Groschen bei der Feldmaus. „Das Piratenschiff ist das berüchtigte Schiffsrestaurant und der Koch hier heißt Black-Maus?“ erwiderte die Feldmaus etwas fragend in die lachenden Gesichter ihrer Eltern und Onkel Fips. „Ganz recht meine kleine Seemaus. Und nun haben wir uns ein Piratenfrühstück der extra Klasse verdient.“ sagte Fips.

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