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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Sonntag, 19. Januar 2020

Die kleine Feldmaus hat einen Wackelzahn


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Hinweis:
Diese neue Feldmaus-Geschichte ist nicht von mir, sondern von einem großen Fan, der diese Geschichte angelehnt an meine Geschichten geschrieben hat: Daniel Fabis.
Vielen Dank, Daniel, dass ich deine großartige Geschichte auf meinem Kleine-Feldmaus-Blog veröffentlichen darf.
Und nun, liebe Feldmaus-Fans, viel Spaß mit Daniels Geschichte!
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Es war ein herrlicher lauer Sommertag, die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Teich. Spielten Fangen, Verstecken, Fußball und rannten um die Wette.

„Kannst du mir mal deinen Spiegel geben?“ fragte die Feldmaus in Richtung des Schweinchens, das sich gerade an seinem Rucksack zu schaffen machte. „Wat willste denn damit meene Schönheit?“ fragte das Schweinchen zurück. „Deine Sommersprossen im Gesicht zählen?“
„Haha!“ äffte die Feldmaus vor. „Sehr witzig! Gib mir bitte einfach den Spiegel, ja?“

Das Schweinchen reichte der Feldmaus den Spiegel. Hin und her ging es, rauf und runter, vor und zurück und in alle anderen Richtungen auch. Die Feldmaus sah in den Spiegel und spielte mit der Spitze ihrer Zunge an ihren ersten Wackelzahn herum.

"Das ist ja seltsam. Warum ist der denn nicht mehr so fest, wie die anderen Zähne auch?"
Verwundert sah sie zu ihren Freunden hinüber, die sie interessiert musterten, als wäre die Feldmaus ein Tier im Zoo!
"Man Leute, einer meiner Zähne wackelt. Und ich hab doch nur die 2!"

Der Igel musste lächeln. Dann erklärte er der Feldmaus, was nun geschah.
"Das ist ganz normal. Weil du jeden Tag ein Stückchen größer wirst, wächst auch dein Mund mit. Und irgendwann sind deine Zähne für ihn zu klein. Deshalb fallen sie heraus und machen neuen, größeren Zähnen Platz."
"Aber der Zahn wackelt doch nur. Er fällt gar nicht raus. Wie soll denn dann der Neue wachsen können?" beschwerte sich die Feldmaus.

In diesem Moment kam der Frosch von seiner Pinkelrunde hinterm Busch hervor.
"Habe ich richtig gehört? Unsere kleine Feldmaus hat einen Wackelzahn, der nicht fallen will? Da kenne ich eine gute Methode."
Der Frosch öffnete den Mund der Feldmaus.
"Ich schau mir das nur mal eben an. Du musst keine Angst haben." sagte er verschmitzt lächelnd und fing an mit den Fingern am Zahn zu ziehen. Es war allerdings der falsche Zahn.

Die Feldmaus erschrak und biss dem Frosch volle Kanone auf die Finger.
"AUUUUUUUUAAAAAAAAA!“ schrie dieser auf.
„Selbst schuld!“ protestierte die Feldmaus. “Du kannst doch nicht einfach an meinen Zähnen ziehen. Das tut doch weh."
"Der Biss schmerzt doch auch." beschwerte sich der Frosch und lutschte an seinen Finger.
"Was sollen wir nun machen?" fragte der Igel.

"Mit einer Schnur den Zahn umwickeln, an ein Auto anbinden und dann…"
„Hast du ne Macke?“ unterbrach die Feldmaus die Ausführungen des Schweinchens und spielte bereits wieder mit der Zunge am Zahn herum.
"Das wird aber nichts mit neuen Zähnen, solange der noch wackelt. Der muss raus. Ich glaube, ich weiß auch schon wie." sagte nun der Igel.

Der Igel kramte in seinen vollen Hosentaschen herum und zog eine lange Schnur daraus hervor.
„Hey!“ schrie nun wieder die Feldmaus.
Der Igel fuhr nun fort: „Das eine Ende binde ich um deinen Zahn, das andere um den Türgriff bei dir zu Hause. Sobald dein Papa nach Hause kommt, zieht er deinen Zahn ganz schmerzlos heraus."

Und so wurde es auch gemacht. Sie gingen zum Feldmausbau und die Feldmaus saß nun auf einem Stuhl und wartete darauf, dass ihr Papa die Tür öffnen und den Zahn herausziehen würde. Alle waren ganz still.

Plötzlich hörten sie, wie die Haustür geöffnet wurde. Es konnte also nur noch Sekunden dauern. Die Türklinke zur Küche wurde heruntergedrückt und dann schwang die Tür auf. Die Feldmaus hatte allerdings Angst bekommen und sprang ihren Papa sofort entgegen.
"Was ist denn hier los?" wollte der Papa wissen.

"Der Igel hat meinen Wackelzahn mit einer Schnur an die Tür gebunden, damit du ihn damit heraus ziehst. Aber das kann doch unmöglich schmerzfrei sein, oder?"
"Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ihr benutzt ja richtig mittelalterliche Methoden. So zieht man doch heute keinen Zahn mehr." sagte der Papa der Feldmaus und schüttelte den Kopf. "Ich werde euch jetzt mal zeigen, wie das geht."

Er nahm seine Krawatte ab und wurde sogleich von der Feldmaus ermahnt: „Papa, die Idee ist genauso bescheuert. Die Schnur war doch schon ne blöde Idee!“. Doch der Papa band sie der Feldmaus lediglich um die Augen.
"Und nun öffne ganz langsam den Mund." forderte der Papa die Feldmaus nun auf.
Der Papa wagte es nicht, hinein zu fassen. Stattdessen steckte er seiner kleinen Prinzessin ein Brötchen in den Mund.
Die Feldmaus war so überrascht, dass sie sofort abbiss. Noch während sie vor sich hin kaute, nahm sie die Krawatte von den Augen und sah ihren Papa verwundert an.

"Ich dachte du willst meinen Wackelzahn ziehen und nicht mich füttern."
Papa lachte.
"Dann schau doch mal in den Spiegel."
Und tatsächlich war der Zahn verschwunden. Er hatte sich beim Biss in das Brötchen gelöst.
"Das war eine richtig gute Idee, Papa. So machen wir das jetzt bei meinem anderen Zahn auch, wenn der zu wackeln beginnt."


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