Titelbild

Titelbild
Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Samstag, 5. Januar 2019

101 Die kleine Feldmaus mag keinen Horror

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am gleichen Tag aber spät am Abend hielt sich die kleine Feldmaus die Augen zu. Nein, eigentlich eher die Ohren. Die vier Freunde erzählten sich nämlich gerade Horrorgeschichten. Nachdem sie zuhause bei ihren Familien zu Abend gegessen hatten, haben sie sich zu den "Vollmondgeschichten" wieder getroffen. Das machen sie immer mal wieder, wenn Vollmond war. Eigentlich war schon gestern Vollmond gewesen, aber da durften sie wegen der Schule nicht so lange aufbleiben. Deswegen trafen sie sich erst heute.

Die kleine Feldmaus hatte gehofft, dass die Vollmondgeschichten nicht ganz so gruselig wurden, wenn gar kein Vollmond mehr war. Aber da hatte sie ihre Rechnung ohne die Freunde gemacht. Es ist immer wieder erstaunlich: das kleine rosa Schweinchen hatte ja vor so vielen Dingen Angst. Aber Gruselgeschichten konnte es! Das mußte man ihm lassen. "Das blaue Gespenst schwebte über das Feld." erzählte das Schweinchen gerade. "Seine Ketten rasselten über den Kiesweg, so daß einem das Blut gefror."

"Schweinchen!" ermahnte die kleine Feldmaus mit leicht zitternder Stimme. "Ge-Gespenster sind doch ni-nicht blau, oder?" "Doch, doch!" versicherte das Schweinchen. "MEIN Gespenst ist sowas von blau. Da ist es über dem dunklen Feld noch zu sehen, wenn es dahinschwebt." Schweinchen hatte Recht. Ein Gespenst, dass man sieht, ist noch gruseliger, als ein unsichtbares oder weißes. "A-aber dem kleinen R-Reh passiert doch ni-nix, oder?" wünschte sich die kleine Feldmaus den Fortgang der Gruselgeschichte.

"Doch, doch! Aber natürlich passiert dem gleich was." entgegnete das Schweinchen. Die kleine Feldmaus zog ihren Pulli etwas höher. Sie wußte gar nicht so Recht, wo sie hinschauen oder hinhören sollte. Das arme Rehlein. "Die anderen Gespenster kamen aus ihren Verstecken hervor." fuhr das Schweinchen fort. "Hinter der Tür, unter dem Sofa, aus dem Schrank." Weiter kam es nicht. Der kleine Frosch hielt es nicht mehr  aus. "Aufhören, Schweinchen!" rief er.

"Ich will auch nicht, dass dem kleinen Reh etwas passiert." "Genau." bekräftigte auch die Feldmaus noch einmal. "Still!" mischte sich der kleine Igel ein. "Ich will jetzt die Geschichte weiterhören." Unverbesserlich! Dachten sich die kleine Feldmaus und der kleine Frosch. Die Geschichte mußte umgeschrieben werden. Aber sie hatten keine Chance. Das Schweinchen fuhr bereits fort. "Alle Gespenster kamen aus ihren Verstecken hervor und überraschten das kleine Reh."

"Happy Birthday Alfred! riefen sie alle gemeinsam. Das kleine Reh erschrak aber freute sich sogleich über die gelungene Überraschung." Der kleinen Feldmaus und dem Frosch fielen riesige Steine vom Herzen. Dem kleinen Reh ging es gut und sooo schlimm waren die Gespenster gar nicht gewesen. "Puh!" freute sich die Feldmaus. "Das wäre überstanden." "Moooment" entgegnete das kleine Schweinchen. "Dreh dich mal um!"

Der kleinen Feldmaus wurde ein wenig bang. Was hatte das Schweinchen jetzt wieder vor. Sie drehte sich langsam um und erschrak ganz doll. Ein riesiges dunkelblaues Gespenst hing direkt hinter ihnen im Gebüsch und machte windige Geräusche. "Feldmaus." beruhigte das Schweinchen. "Das ist doch nur ein Bettlaken, dass ich über den Strauch gehängt habe. Es gibt doch keine blauen Gespenster!" "Schweinchen!" rief die Feldmaus böse. "Mach nicht solche Sachen." "Tschuldigung" sagte das Schweinchen schnell. "Weiße und unsichbare Gespenster gibt es aber!"

Da zog die kleine Feldmaus schnell wieder ihren Pulli etwas höher, um sich zu verstecken, aber eigentlich mußten die vier Freunde schon wieder lachen. Und das kleine rosa Schweinchen grinste am breitesten.


Was in der nächsten Geschichte passiert

Doch das kleine rosa Schweinchen trotzte. "Nee." maulte es wieder. "Heute nicht."
.......................


Donnerstag, 3. Januar 2019

100 Die kleine Feldmaus hat Aufgaben

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die kleine Feldmaus nach Hause kam, sah ihre Mutti nicht ganz so glücklich aus wie sie es kannte. "Mutti, was ist denn los?" fragte sie. "Du hattest doch versprochen, dass du die Küche kehrst und dein Zimmer aufräumst." 'Mist' dachte sich die kleine Feldmaus. 'Meine Mutti hat Recht. Das hatte ich versprochen.' "Bin schon dabei" rief sie, sauste in ihr Zimmer und fing an, aufzuräumen. Da war nur ein Problem: in ihrem Zimmer sah es schlimm aus.

All die vielen Spielsachen, die Bettwäsche und Bücher. Alles lag wild im Zimmer verteilt. Auf dem Schreibtisch, dem Bett und vor allem auf dem Fußboden. Eigentlich war nur ein schmaler Weg zu erkennen, der bei der Tür begann und sich irgendwo in der Mitte des Zimmers verlor. Das schaffte sie niemals an einem Tag. Ganz abgesehen davon, dass sie keine besonders gute Wäsche-Falterin war. Naja, es mußte sein. War ja auch schon ziemlich lange her, dass sie ihr Zimmer aufgeräumt hatte. Also los.

Sie rieb sich nun schon seit 5 Minuten die Hände in vollem Tatendrang. Aber ihr Zimmer sah noch immer so durcheinander aus. Vor lauter Zögern hatte sie gar nicht bemerkt, wie sich ihre Mutti hinter sie gestellt hatte und ganz neugierig über sie hinweg auch in das Zimmer schaute. "Ja, vom Rumstehen wird das nix." sagte sie und strich ihrer kleinen Feldmaus über das Köpfchen. "Och Mami!" jammerte die kleine Feldmaus. "So ein Durcheinander. Wie soll ich das je in Ordnung bringen?" "Kein Problem, mein Schatz." antwortete ihre Mutti. "Ich helfe dir einfach."

Gesagt., getan. Zusammen legten sie los. Schon wenige Minuten später war das Teppichmuster wieder zu erkennen. Plötzlich schrie die kleine Feldmaus: "Ja! Da ist es ja!" "Was ist da?" wunderte sich ihre Mutti. "Na, der Springball, den ich seit einiger Zeit vermisse." "Siehste." sagte ihre Mutti. "Ordnung hat einen Sinn." Die kleine Feldmaus nahm sich vor, ab sofort mehr Ordnung zu halten. Das würde nicht einfach werden, aber lohnt sich.

Nachdem die Feldmaus ihr Zimmer aufgeräumt und die Küche gefegt hatte, brachte sie noch den Müll raus und räumte ihre ganzen Sachen aus dem Wohnzimmer ins Spielzimmer. Was sich so ansammelte im Laufe der Zeit. Mit dem keine roten Bagger hatte sie schon Monate nicht mehr gespielt. Wahrscheinlich war sie zu groß dafür geworden. "Mutti?" "Ja, mein Schatz?" "Wann ist der nächste Flohmarkt?" Ihre Mutti machte große Augen. "DU willst etwas weggeben von Deinen alten Sachen? Wieso plötzlich dieser Sinneswandel?"

"Weil du Recht hast." antwortete ihre kleine Feldmaus. "Für manche Spielsachen bin ich wohl doch schon zu groß. Und nur die wichtigsten möchte ich unbedingt behalten." Ihre Mutti war stolz auf ihre kleine Feldmaus. In zwei Wochen ist der nächste Flohmarkt. "Okay, dann räumen wir am besten gleich jetzt alles, was weg kann, in ein paar große Kartons, und in zwei Wochen gehen wir auf den Flohmarkt."

Die kleine Feldmaus freute sich. Die großen Sachen wollte sie verkaufen und die kleinen verschenken. Aber das ist eine andere Geschichte...


Was in der nächsten Geschichte passiert

"Still!" mischte sich der kleine Igel ein. "Ich will jetzt die Geschichte weiterhören."
.......................


Dienstag, 1. Januar 2019

99 Die kleine Feldmaus baut einen Schneemann

Es war ein herrlicher kühler und klarer Wintertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

In der Nacht zuvor hatte es heftig geschneit. Alles war weiß. Eine dicke Schneedecke bedeckte Beete, Wege, Büsche und Felder. Die vier Freunde hatten sich verabredet. Um zehn Uhr auf dem Feld beim Beerenbusch. Die kleine Feldmaus, der kleine grüne Frosch und das kleine rosa Schweinchen waren pünktlich da. Aber wo blieb nur der kleine Igel? Das sah ihm gar nicht ähnlich, zu spät zu kommen. "Wo bleibt er denn?" wurde das kleine Schweinchen ungeduldig. "Keine Ahnung." entgegete der kleine Frosch. "Der kleine Igel hat nix gesagt. Ich denke, er hat verschlafen."

"Ja." sagte die kleine Feldmaus. "Das denke ich auch. Was hat er denn gestern nur solange gemacht, dass er heute früh noch so müde ist?" fragte sie in die Runde. "Schneemann bauen geübt?" antwortete der kleine Frosch und kicherte leise. Das Schweinchen wurde jetzt ungemütlich. "Da wird ja 'n altes Schwein jung!" rief es und fügte hinzu: "Wo wollten wir den Schneemann bauen? Ich geh da jetzt nämlich schon mal hin und fange an." Feldmaus und Frosch schauten sich ratlos an. "Keine Ahnung. Wie jedes Jahr zur Rastwiese, oder?" Das kleine Schweinchen hatte sie wohl noch gehört, verschwand aber schon hinter der nächsten Weggabelung.

Die beiden warteten noch ein paar Minuten, dann liefen sie dem kleinen Schweinchen hinterher. "Wenn wir Pech haben, hat das Schweinchen den Riesen-Schneemann schon fertig." sagte die kleine Feldmaus und legte noch einen Zahn zu. Der kleine Frosch mußte schon schneller hüpfen. Als sie bei der Rastwiese um die Ecke bogen, trauten sie ihren Augen nicht. Fünf ziemlich große Schneemänner schauten bereits aus ihren runden, schwarzen Kohleaugen. Und drei weitere waren bereits im Bau.

Genau genommen waren es zwei Schneemänner, eine Schneekatze und zwei Schneebären, die fertig waren. Ein Schnee-Hochhaus und zwei Schnee-Freiheitsstatuen waren schon über die Hälfte fertig. "Hä?" wunderte sich der kleine Frosch. "Wie habt ihr die denn so schnell gebaut?" "Und wieso ist da eine Schneekatze?" fügte die kleine Feldmaus hinzu. "Tja, wer kann, der kann!" freute sich das kleine Schweinchen und rollte eine weitere Schneeladung zusammnen. 'Wie machte es das so schnell?' wunderten sich die kleine Feldmaus und der kleine Frosch.

Da entdeckte der kleine Frosch den Igel. Er hatte sich in eine große Schneemenge reingearbeitet und lief mit dem ganzen Schnee auf den Stacheln zum Schweinchen und 'lud' dort alles ab - so muß man es sagen. Es war wie bei einem großen Laster: zum Schluß wurde einfach alles an der Stelle der Nutzung ausgekippt. Das kleine Schweinchen konnte einfach zugreifen und alles auf- und aneinander pappen. Das schien einwandfrei zu funktionieren.

Die kleine Feldmaus rechnete schon leise nach. Bei der Menge in der kurzen Zeit, könnten die Freunde zusammen den Weltrekord im Schneemannbauen aufstellen. Dabei schaute sie wohl den Frosch an, welcher gleich anfing mit dem Kopf zu schütteln. "Ne." sagte er. "Ne ne ne." "Oh doch." entgegnete die kleine Feldmaus. "Wir besorgen dir Stacheln zum Umschnallen oder so. Vielleicht irgendwie am Rucksack" weiter kam sie nicht. Der kleine grüne Frosch verschränkte die Arme und schaute trotzig zu den Schneemännern.

Doch er mußte anerkennen, wenn sie zu zweit den Schnee ranschafften und die beiden anderen die Kunstwerke bauten... naja,  das könnte den Schneemannbau-Weltpokal nach Feldhausen holen. Also mußte er wohl auf Suche nach einer Igel-ähnlichen Stachel-Konstruktion gehen. "Was solls" sagte er in die Runde der Freunde. "Dann konstruieren wir mir morgen halt so eine Igel-Dingsdangs-Sache. Aber jetzt..." er machte eine kunstvolle Pause während er sich bückte und eine große Menge Schnee zwischen seinen Händen zu einem ordentlichen Schneeball formte "jetzt seid ihr fällig!"

Und mit einem mal war der Weltpokal vergessen und auf der Rastwiese am Weiher in der Nähe des Beerenbusches spielte sich eine Schneeballschlacht epischen Ausmaßes ab.


Was in der nächsten Geschichte passiert

Vor lauter Zögern hatte sie gar nicht bemerkt, wie sich ihre Mutti hinter sie gestelltt hatte und ganz neugierig über sie hinweg auch in das Zimmer schaute.
.......................


Samstag, 29. Dezember 2018

98 Die kleine Feldmaus: Tag der Ideen

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag... "Ja ja ja." rief das kleine rosa Schweinchen dazwischen. "Aber wißt ihr auch, was heute für ein Tag ist?" Die Freunde sahen sich erstaunt an. "Nein, was ist denn heute für ein Tag?" fragte der kleine grüne Frosch brav, um das Schweinchen nicht all zu sehr aufzuregen. "Na, heute ist der Schweinchen-Ideentag." Kurze Stille. "Der... Was?" fragte der kleine Igel mit ziemlich viel Unverständnis in der Stimme. "Na der Schweinchen-Ideentag." antwortete das kleine Schweinchen und schwellte ein klein bischen seine Brust.

Der kleine Frosch schaute nach unten, hielt die Hand vor die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Das Schweinchen schien das ernst zu meinen. "Was soll denn das für ein Tag sein?" versuchte die kleine Feldmaus die Situation etwas aufzuheitern. Der kleine Igel fing an, breit zu grinsen. Doch das kleine Schweinchen ließ sich nicht beirren und erklärte in Seelenruhe ganz ernsthaft, was es mit diesem Tag auf sich hatte.

"Also es war vor vielen hundert Jahren. Zur Zeit der Schweinchendynastie. Da gab es viele schlaue Schweinchen, die ständig tolle Ideen hatten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde daraus der Schweinchen-Ideentag. Und der ist heute. Punkt." "Punkt." dachte sich auch der kleine Frosch und hattte immer noch eine Hand vor den Augen während er weiterhin seinen Kopf schütttelte. Der kleine Igel grinste aber gar nicht mehr, sondern war ganz aufgeregt geworden. "Schweinchen-Dynastie? Erzähl mehr davon, Schweinchen" wünschte er sich.

Das ließ sich da kleine rosa Schweinchen nicht zweimal sagen. "Nun ja, soviel weiß ich darüber auch nicht. Aber Kaiserin Marie-Schweinchen sagte damals immer 'Jeden Tag eine tolle Idee'. Sie hatte übrigens am gleichen Tag Geburtstag wie ich. Komisch, gell?" Die kleine Feldmaus war noch etwas unsicher. "Wann soll das gewesen sein?" fragte sie etwas zögerlich. "Ach, das ist schon sehr sehr lange her. Ein paar hundert Jahre bestimmt." winkte das Schweinchen ab. "Deswegen gibt es ja auch den  Gedenktag, der heute ist. Komm, wir feiern den Schweinchen-Ideentag." Begeistert wollte es zum Weiher, um zu feiern - womit auch immer.

"Moooment." mischte sich nun der kleine Frosch ein. Sein Gesicht war wieder hinter seiner Hand hervorgekommen und er schüttelte auch nicht mehr seinen Kopf. "Dann können wir gleich den Frosch-Mega-Hüpftag mitfeiern. Kommt." Er machte eine große Schwungbewegung mit seinem Ärmchen, die seine Freunde zum Mitkommen animieren sollte. Das Schweinchen wollte sich schon in Bewegung setzen, als die kleine Feldmaus und der kleine Igel sich protestierend hinstellten, die Hände in die Seiten gestemmt.

"Dann werden aber auch der Feldmaus-Super-Leberknödeltag und der Igel-heute-wird-nicht-gepiekst-Tag mitgefeiert!" Das kleine rosa Schweinchen und der kleine grüne Frosch dachten, sie hätten sich verhört. "Feldmaus-Super-Leberknödeltag?" wunderte sich das Schweinchen. "Igel-heute-wird-nicht-gepiekst-Tag?" stammelte der kleine Frosch. "Was ist denn das für ein Quark?" Dann mußten die Freunde alle lauthals loslachen.

Ein paar Stunden später am Weiher hatte das kleine rosa Schweinchen eine bunte Papierkrone auf dem Kopf und der kleine grüne Frosch eine Art Medaille um den Hals hängen. Die kleine Feldmaus hatte ein Tshirt an, auf dem ein riesiger Leberknödel aufgedruckt war, und der kleine Igel tat die ganze Zeit so, als wenn er jemanden pieksen wollte. Aber das tat er natürlich nicht - am 'Igel-heute-wird-nicht-gepiekst-Tag'. Die 'Gedenkfeier' ging solange, bis alle zum Abendbrot zu ihren Familien liefen.


Was in der nächsten Geschichte passiert

Es war wie bei einem großen Laster: zum Schluß wurde einfach alles an der Stelle der Nutzung ausgekippt.
.......................

Mittwoch, 26. Dezember 2018

97 Die kleine Feldmaus macht eine Fackelwanderung

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Nachdem die Freunde nach Hause gegangen waren und zu Abend gegessen hatten, trafen sie sich mit einigen anderen Kindern und ein paar Eltern bei der großen Pappel. Heute wollten sie eine Fackelwanderung machen. In einem Beutel hatte der kleine Igel die Fackeln mitgenommen. Die waren ganz schön schwer. Alle Teilnehmer der Fackelwanderung stellten sich in einem großen Kreis auf und die Fackeln wurden verteilt.

Dann ging ein Vater herum und zündete jede Fackel an. Das dauerte eine Weile, da eine Fackel nicht so schnell brennt wie eine Kerze. Als alle Fackeln brannten zogen sie los. Über das Feld, dann den Feldweg entlang und weiter um den Weiher herum. Sie gingen ein Stückchen den Waldweg hinauf bis zur neuen Brücke.

Alle waren ganz still und schauten gebannt auf ihre Fackeln. Eine Fackelwanderung machte man ja auch nicht jeden Tag. Als sie am Rastplatz bei der neuen Brücke angekommen waren, setzten sie sich alle in einem großen Kreis hin und steckten die Fackeln vor sich in die Erde. Einige hatten damit Schwierigkeiten und die Eltern mußten helfen.

Jetzt erzählte ein Vater eine Geschichte. Und die ging so:

Es war einmal eine große Pappel. Sie war schon sehr alt. Mindestens 250 Jahre. Jedes Jahr zum Ende des Sommers trafen sich auf dieser Pappel hunderte Vögel. Jedes Jahr wurden es mehr Vögel, weil sich das Sommertreffen von Jahr zu Jahr weiter herum sprach. Die Vögel feierten in dieser Pappel ein Fest. Das Pappelfest. Manche Vögel nannten es auch das Endsommerfest, weil es immer zum Ende des Sommers gefeiert wurde.

Eines Jahres, es kamen wieder mehr Vögel als im Jahr davor, ächzte die Pappel unter dem Gewicht der vielen Vögel. "Liebe Vögel. Ihr werdet immer mehr und ich immer älter. Bitte könnt ihr nicht woanders feiern gehen? Irgendwann breche ich zusammen." wandte sich die Pappel an die Vögel. Doch die Vögel hörten die Pappel nicht. Die meisten Vögel feierten einfach weiter. Und die wenigen Vögel, die das Klagen der Pappel gehört hatten, scherten sich nicht darum und feierten auch weiter.

Im Jahr darauf war es soweit. Die Pappel war ein Jahr älter und die Vögel kamen zu hunderten mehr. Die Pappel ächzte ganz erheblich unter dem Gewicht der Vögel. Aber sie war ganz kraftlos, konnte nicht mehr sprechen und brach einfach unter der Last zusammen. Die Vögel erschraken und flogen alle auf und hatten nun Angst, daß nie wieder das Endsommerfest gefeiert werden könne.

Da sprach der Präsidentenvogel: "Liebe Vögel. Wir haben nicht aufgepaßt. Die Pappel war zu alt und wir waren zu viele. In unseren Statuten steht, daß wir uns jedes Jahr eine geeignete Pappel aussuchen sollen. Das haben wir dieses Jahr nicht getan. Unsere Statuten zu verletzen, steht unter Strafe. Wir haben uns alle strafbar gemacht. Deswegen muß das Endsommerfest für 10 Jahre ausfallen. Das ist die Strafe, die wir zu verbüßen haben."

Und so fand das Endsommerfest zehn Jahre lang nicht statt. Im Laufe der Jahre vergaßen viele Vögel, daß es das Fest überhaupt gab. Und als es nach zehn Jahren wieder stattfand, trafen sich nur wenige Vögel auf einer riesigen Pappel. Sie erzählten sich, was zehn Jahre zuvor passiert war. Und sie schworen sich, die Geschichte jedes Jahr als Festeröffnungsrede zu halten. So würden sie ihre Statuten nie wieder verletzen können. 

Als der Vater die Geschichte zuende erzählt hatte, war es ganz ruhig im Kreis. Einige Fackeln waren bereits ausgebrannt und glühten nur noch vor sich hin. Die Feldmaus hatte die Geschichte nicht verstanden. Aber sie war ganz traurig wegen der großen Pappel, die zusammengebrochen war.

Nachdem sie eine Weile im Kreis gesessen hatten, nahmen sie ihre Fackeln wieder in die Hände und gingen zurück zum Feld. Die meisten Fackeln waren jetzt ausgebrannt. Auch die Fackeln unserer vier Freunde glühten nur noch ein wenig. Sie warfen die Fackelreste in den Sand neben den Feldweg. So konnte nichts mit der restlichen Glut passieren.

Sie wollten den Fackelkreis jetzt regelmäßig machen. Vielleicht alle drei Monate.


Was in der nächsten Geschichte passiert

Das Schweinchen wollte sich schon in Bewegung setzen, als die kleine Feldmaus und der kleine Igel sich protestierend hinstellten, die Hände in die Seiten gestemmt.
.......................


Freitag, 21. Dezember 2018

Die kleine Feldmaus in der großen Stadt - oder: der Feldmaus Geocache

Liebe Fans und Freunde,

ob Ihr es glaubt oder nicht: zwei treue Leser haben mir einen Geocache mit Feldmaus-Geschichte gewidmet.
Vielen Dank liebe Hanna und lieber Sebastian!

Ihr glaubt mir nicht? Doch, echt! Hier ist der Geocache:
https://www.geocaching.com/geocache/GC755BH_die-kleine-feldmaus-in-der-grossen-stadt?guid=0cf859c8-51ce-4cfb-ae53-608f2921a868

Viel Spaß beim Suchen und Finden.
Die Ereignisse überschlagen sich. Und das so kurz vor Weihnachten!
Vielen lieben Dank an alle Fans!

Eure Feldmaus - die sich aber sowas von auf Weihnachten, Bescherung und Silvester freut!

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Die kleine Feldmaus feiert Silvester


---------------
Hinweis:
Diese neue Feldmaus-Geschichte ist nicht von mir, sondern von einem großen Fan, der diese Geschichte angelehnt an meine Geschichten geschrieben hat.
Vielen Dank, Markus, dass ich Deine großartige Geschichte auf meinem Kleine-Feldmaus-Blog veröffentlichen darf.
Und nun, liebe Feldmaus-Fans, viel Spaß mit Markus' Geschichte!
---------------

Es war, wie fast jeden Tag, ein kalter und eisiger Wintertag.

Die kleine Feldmaus saß zusammen mit ihrer Mutti vor dem Kamin und beschäftigte sich mit ihren neuen Spielsachen. Plötzlich stand die Mutti auf und war ganz erschrocken. "Was hast du denn, Mutti?", fragte die kleine Feldmaus. "Na, weißt du denn nicht, was heute für ein Tag ist?", fragte sie. "Nein, was ist denn heute für ein Tag?", fragte die kleine Feldmaus. "Heute ist doch der Jahreswechsel, und ich muss noch soviel vorbereiten. Vielleicht kannst du mir ja helfen und schnell mit dem Bus zum Einkaufen fahren.", sagte Frau Feldmaus. "Aber klar helfe ich dir liebe Mami." sagte die kleine Feldmaus und zog sich an. Währenddessen schrieb ihre Mama eine Einkaufsliste. In Klammern ganz unten schrieb sie drei ganz wichtige worte. "Ich liebe dich", stand da auf dem Zettel.

Nach dem die kleine Feldmaus den Zettel und das Geld bekam machte sie sich sofort auf den Weg. "Was hast du denn vor?", fragte der kleine Igel. Er hatte sie ganz schnell flitzen sehen. "Ich muss noch was einkaufen, da doch heute der Jahreswechsel ist", sagte sie. "Achso", meinte der kleine Igel, "das weiß ich ja. Wir haben auch schon alles vorbereitet für heute Abend." Als die beiden an dem Bushäusschen angekommen waren und warteten, fragte der Igel, "Darf ich eigentlich mitkommen zum Einkaufen?". "Aber mein kleiner Igel, ich wäre sehr traurig wenn du mich alleine gehen lassen würdest.", sagte die kleine Feldmaus und mußte ein bisschen grinsen. Sie gingen gemeinsam einkaufen und trafen sogar noch das kleine Schweinchen und den kleinen Frosch. Sie verabredeten sich für heute Abend auf dem Feld. Denn da sollte das große Feuerwerk starten.

Als die kleine Feldmaus fertig war mit Einkaufen und gerade wieder rausgehen wollte, hörte sie eine Stimme. "Stehen geblieben junge Dame." sagte die Stimme. Die kleine Feldmaus erschrak und wusste nicht so recht, was sie machen sollte. Also hörte sie auf die Stimme und blieb stehen. Ihr wurden die Augen zugehalten und die kleine Feldmaus roch an dem Duft und erkannte, dass es ihre Mutti war. "Mama," sagte sie "hast du mich aber erschreckt. Ich dachte du hast noch viel zu tun und ich solle dir helfen." "Aber meine kleine Feldmaus, das hast du doch schon. Ich wollte nur noch ein paar Knaller für dich heute Abend holen." sagte ihr Mutti.

Als es Abend wurde gingen alle gemeinsam auf das Feld. Die kleine Feldmaus hatte ihren Bollerwagen mitgenommen, denn darauf befand sich der heiße Punsch für die Kinder und der heiße Glühwein für die Eltern. Alle waren da. Familie Bieber, Frosch, Igel, Hase, Schweinchen und Familie Feldmaus. Sie warteten gespannt, bis der Zeiger auf der 12 war und das neue Jahr begann. Als es endlich soweit war, fing das große Feuerwerk an und alle freuten sich riesig. Die Kinder hatten ihren Spaß mit den Knallsachen, die sie von ihren Eltern bekamen. "Ich möchte euch was sagen," rief die kleine Feldmaus. Und alles wurde ruhig. "Danke, dass ihr mir zuhört. Ich möchte mich bei meiner Mama bedanken, sie hatte es wahrhaft nicht leicht mit mir dieses Jahr, aber ich verspreche dir, es wird besser. Auch bei meinen Freunden möchte ich mich bedanken. Ohne euch wäre ich nicht die kleine Feldmaus, die ich heute bin." Die versammelten fingen an zu klatschen. "Wartet," rief die Feldmaus, "ich bin noch nicht fertig. Ich wünsche euch allen hier, von ganzem Herzen, ein frohes gesundes neues Jahr. Auf das uns viele neue Sachen und Geschichten einfallen." Während sie sprach, kramte sie in der Kiste rum. Sie holte eine große Rakete raus. Auf der Rakete stand "Für meine Familie und meine Freunde. "Habt ihr alle was zu trinken in der Hand?", fragte sie. Wie aus einem Mund riefen alle "JA". "Ok, dann habe ich hier etwas für euch.", und mit diesen Worten zündete sie die Rakete an und rannte dann zu ihrer Mutti. Alle waren gespannt was das für eine Rakete ist. "Danke meine kleine Feldmaus. Ich liebe dich", sagte ihre Mutti und die kleine Feldmaus sah, wie sich ihre Mutti eine Träne wegwischte. "Euch allen ein gesundes neues Jahr wünsche ich euch. Und prost zusammen" sagte die kleine Feldmaus. Und mit diesen Worten schoss die Rakete in den Himmel. Es war eine Familien- und Freunderakete mit vielen Farben und verschiedenen Mustern. Alle freuten sich und genossen das Feuerwerk in dieser Nacht.


Und damit geht ein erfolgreiches Jahr für die kleine Feldmaus und ihr Freunde zuende. Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen ein gesunden neues Jahr und das es euch immer gut geht.