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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Sonntag, 23. November 2014

94 Die kleine Feldmaus mag Huftiere

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die Freunde eine kleine Stärkungspause machten fragte die Feldmaus: "Geht ihr heute Abend auch in den Huftier-Zoo?" "Huftier-Zoo?" wunderte sich das kleine Schweinchen. "Was ist denn ein Huftier-Zoo?" "Das ist ein Zoo, der nur Huftiere beschäftigt." "Hä?" wunderte sich das Schweinchen immer noch. "Also..." holte die Feldmaus aus. "In Wiesenstädt auf der Weide hinter dem Bahnhof ist ein kleiner Zoo..." "Ja! Den kenne ich!" unterbrach das Schweinchen.

Die Feldmaus schaute das Schweinchen streng an, welches sofort verstummte. "Dieser Zoo hat nur Huftiere. Also Tiere, die Hufe haben. Denn es gibt ja auch Tiere mit anderen Füßen. Pfoten zum Beispiel." "Jaja!" unterbrach das Schweinchen schon wieder. "Aber wieso haben die nur Huftiere?" "Das weiß ich nicht. Aber die haben Kühe, Esel, Zebras, Kamele, Antilopen und viele andere Huftiere." Jetzt wurde es spannend.

"Die haben Antilopen?" hakte das Schweinchen nach und auch der Frosch und der Igel wurden aufmerksamer. "Ja, ich denke schon." antwortete die Feldmaus etwas zögerlich. "Es gibt viele Huftiere. Ich mag Huftiere." "Ich auch!" rief der Frosch schnell hinterher. "Kann ich auch mitgehen?" fragte der Igel. Und so verabredeten sie sich alle für 18 Uhr an der Bushaltestelle.

Um 18 Uhr, kurz bevor der Bus nach Wiesenstädt fuhr, trafen sich die Freunde an der Bushaltestelle. Sie philosophierten soch ein wenig über Huftiere bis der Bus kam. Sie stiegen ein und der Bus fuhr los. Während der Fahrt zählten sie alle möglichen Huftiere auf. Auerochse, Büffel, Maultier, Nashorn, Tapir. "AHA!" rief plötzlich das Schweinchen und einige Fahrgäste schauten erschrocken zu den Freunden hinüber. Etwas leiser sagte das Schweinchen: "Tapire mag ich ganz besonders. Die sind so schön langsam."

Einige Zeit später waren sie am Ziel angekommen. Der Bus hielt aber nicht direkt beim Zoo, sondern beim Bahnhof. Also mußten die Freunde ein Stück gehen. Aber der Huftier-Zoo war ja gleich hinter dem Bahnhof. Nach einigen weiteren Minuten standen sie am Eingang des Zoos. Sie zeigten ihre Schülerausweise und konnten eintreten. Gleich am Eingang war ein Lama-Gehege. "Die können spucken." warnte der Igel und hielt lieber ein bischen Abstand vom Zaun.

"Können wir jetzt zu den Tapiren?" drängelte das Schweinchen. "Ja. Aber erst kommen noch Ziegen und Trampeltiere." Das Schweinchen lief vor den Freunden her. Als es endlich das erste Tapir sah, war an Halten nicht mehr zu denken. Das Schweinchen rannte zum erspähten Tapir hin. Kurz vor dem Ziel stolperte es über einen Stein oder so und flog in hohem Bogen auf das Tapir-Gehege zu. Das Schweinchen landete genau im Zaun, welcher komischerweise nicht standhielt und einfach umfiel. Auf einer Breite von drei Metern war der Zaun eingerissen und ein Tapir nach dem anderen lief aus dem Gehege auf den Rundweg.

"Halt! Halt!" riefen die Freunde den Tapiren hinterher. Das Schweinchen hielt sich die Seite. Der Zaun hatte doch schmerzliche Spuren hinterlassen. Aber wo die Tapire nun schon frei herumliefen, wollte sich das Schweinchen seine Lieblings-Huftiere einmal aus der Nähe anschauen und streichelte ein Tapir, das gerade über den umgefallenen Zaun stapste. Das fand die Streicheleinheiten scheinbar schön, drehte sich auf seinen Rücken und rutschte ganz nah an das Schweinchen ran. Dem Schweinchen wurde etwas mulmig. Es ließ sich aber nichts anmerken.

Die Freunde rannten unterdessen den Tapiren hinterher. Nach und nach sahen sie ein Tapir, das einem Kind ein Stück Pizza geklaut hatte, ein Tapir, das in die Ecke pieselte und drei Tapire, die auf einem Klettergerüst auf dem Spielplatz kletterten. "Das gibt es ja gar nicht." wunderte sich der Igel. "Tapire, die spielen und klettern." "Ich hätte nie gedacht, daß die Pizza mögen!" sagte der Frosch. Und die Feldmaus schüttelte den Kopf als ein Tapir traurig aus dem Giraffengarten heraus schlurfte, weil es nicht an das hoch hängende Futter ran kam.

Die Freunde schauten noch gespannt zu, wie die Tapire wieder in ihr Gehege gebracht wurden, Pizza bekamen und der Zaun repariert wurde. Dann gingen sie müde zur Bushaltestelle und fuhren nach Hause.

Am nächsten Tag stand auf der Titelseite der Zeitung eine dicke rote Überschrift: "Schüler stolpert in Zaun - alle Tapire entkommen" Im Text wurde der zuständige Zoo-Angestellte zitiert: "Am gestrigen Abend mußten wir erstaunt feststellen, daß Tapire Pizza mögen und hervorragend klettern können." "Tja." sagte das Schweinchen. "Man sollte häufiger mal Zäune einreißen!"


Was in der nächsten Geschichte passiert


Als sie die Zimmertür öffnete sah sie gleich, daß die Bettdecke aus dem Bett bis auf den Fußboden hing.


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