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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Mittwoch, 15. Oktober 2014

64 Die kleine Feldmaus geht zur Post

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fußball, Verstecken und rannten um die Wette.

Am späten Nachmittag mußte die Feldmaus nach Hause. Sie sollte für ihre Mutti noch einen Brief zur Post bringen. Der war ganz wichtig und mußte heute noch weg. Auf einem Zettel hatte ihre Mutti die Adresse aufgeschrieben. Das Geld für das Porto lag auch bereit. Also fuhr die Feldmaus mit dem Fahrrad zur Post.

Als sie angekommen war, stellte sie sich an der Schlange an. Vier Leute waren vor ihr dran. Bei jedem dauerte es eine Ewigkeit. Als sie endlich an der Reihe war, sagte der Post-Mitabeiter zu ihr: "Du hast die Adresse noch gar nicht auf den Brief geschrieben. Das mußt du vorher machen."

So etwas blödes, dachte sich die Feldmaus und setzte sich an den kleinen Tisch etwas abseits vom Schalter. Sie schrieb fein säuberlich die Adresse vom Zettel auf den Briefumschlag. Als sie fertig war, prüfte sie die Adresse noch einmal. Postleitzahl und Hausnummer stimmten. Prima. Dann stellte sie sich wieder an der Schlange an. Diesmal waren drei Leute vor ihr.

Eine Person in der Schlange hatte ein Paket, zwei Päckchen und einen Stapel Postkarten dabei. Es dauerte so lange, bis diese endlich fertig war. Die Feldmaus hatte zweimal langsam bis 100 gezählt. Als sie endlich an der Reihe war, hatte der Post-Mitarbeiter wieder etwas zu beanstanden. "Du mußt auch den Absender draufschreiben. Sonst geht der Brief verloren, wenn mit dem Empfänger etwas nicht stimmt." "Das hätten sie aber auch gleich sagen können." erwiderte die Feldmaus. Aber der Post-Mitarbeiter bediente schon den nächsten Kunden.

Also ging die Feldmaus wieder an den kleinen Tisch und schrieb ihre eigene Adresse auf den Brief: "Absender: Frau Feldmaus, Feldweg 12, 10200 Wiesenheim". Als die Feldmaus fertig war, stellte sie sich wieder an die Schlange, die immer länger wurde. Kurz vor Schließung der Postfiliale schienen alle noch etwas abgeben zu wollen. Diesmal waren wieder vier Personen vor ihr dran. Aber diesmal ging es etwas schneller, weil ein weiterer Postschalter geöffnet hatte.

Als die Feldmaus an der Reihe war, sagte sie: "Als Einschreiben mit Rückantwort bitte." "Dafür mußt du dieses Formular ausfüllen. Das klebe ich dann auf den Brief." Die Feldmaus traute ihren Ohren nicht. Aber Aufregen nutzte ja nichts. Der Brief sollte heute unbedingt noch weg. Also ging sie wieder zum kleinen Tisch und füllte das Formular aus. Wieder die Adresse und den Absender draufschreiben und dann wieder an die Schlange anstellen.

Sie kam sofort dran und reichte den Brief und das Formular zum Post-Mitarbeiter. Dieser klebte das Formular auf den Brief, machte zwei Briefmarken feucht und klebte diese auch auf den Brief. "So, das macht genau 8 Feldkronen." Die Feldmaus bezahlte mit 10 Feldkronen und bekam 2 Feldkronen zurück. "Danke." sagte sie freundlich und ging zum Fahrrad. Sie hatte jetzt fast 30 Minuten für einen läppischen Brief benötigt. Demnächst wollte sie das Formular bereits vorher zuhause ausfüllen.

Also ging sie noch einmal in die Postfiliale hinein. Aus den Fächern mit den Formularen nahm sie eine Hand voll Einschreiben- und eine Hand voll Paket-Formulare. Das würde für ein paar Monate reichen, dachte sich die Feldmaus. Dann fuhr sie mit ihrem Fahrrad wieder nach Hause zurück.


Was in der nächsten Geschichte passiert


Die Freunde rannten zum Feldweg beim Maisfeld. Da sahen sie das Malheur


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