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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Freitag, 24. Oktober 2014

73 Die kleine Feldmaus beim Kirschenernten

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde trafen sich gleich morgens auf dem Feld beim Weiher. Sie hatten Taschen und Körbchen dabei. Sie wollten Kirschen pflücken gehen.

Gemeinsam liefen sie los in Richtung Kirschbaumwiese. Schon von Weitem sahen sie viele Fahrräder am Zaun lehnen und andere Feldbewohner zwischen den Kirschbäumen hin und her laufen. Sie gingen zum Verkaufshäuschen und ließen ihre Körbchen wiegen. So wußten Herr und Frau Dachs, wieviele Kirschen sie am Ende gepflückt hatten. Denn vom Gesamtgewicht wurde dann einfach das Gewicht der Körbchen abgezogen.

Dann nahmen sich der Frosch und die Feldmaus eine der bereitliegenden Leitern und gingen zwischen den Bäumen hindurch bis in den hinteren Teil der Plantage. Der Igel und das Schweinchen liefen ihnen einfach nach. Als sie nach ein paar Minuten an einem wunderschönen Kirschbaum angekommen waren, stellten sie die Leiter an den Baum und die Feldmaus kletterte hoch bis in die Krone des Baumes. Und der Frosch stieg bis auf die Hälfte hoch. "Schweinchen, halt mal die Leiter mit fest." Es kam keine Antwort. "Schweinchen?" Nichts. "Wo ist das kleine Schweinchen?" wunderte sich die Feldmaus.

Der Frosch stieg wieder hinab und lief mit dem Igel ein Stückchen zurück in die Richtung, aus der sie mit der Leiter gekommen waren. "Schweinchen!" riefen beide vorwurfsvoll, als sie es gefunden hatten. "Was ist denn?" antwortete es mit vollem Mäulchen. Es hatte eine Unmenge an Kirschen in seinem Mund und in seinen Händen. Und es steckte immer wieder eine in sein übervolles Schnäuzchen. Das die da alle reinpaßten! "Schweinchen! Wir wollten doch zusammen pflücken, oder?" "Ja, ich komme schon." Und das kleine rosa Schweinchen bückte sich nach ein paar Kirschen, um diese auch noch mitzunehmen.

Als sie wieder bei ihrem auserkorenen Kirschbaum angekommen waren, machten sie große Augen. Die Feldmaus lag rücklinks auf einem Grashaufen und die Leiter ein ganzes Stück daneben. "Feldmaus! Was ist passiert?" fragte der Igel. "Och, ist nicht schlimm. Ihr wart ja alle weg. Und da habe ich ein bißchen zu weit nach rechts gelangt und Übergewicht bekommen. Tja, den Rest könnt ihr euch denken. Aber mir ist wirklich nichts passiert. Der Grashaufen hier hat mich gut aufgefangen." "Glück im Unglück kann man nur sagen." Da hatte der Igel wohl recht.

Jetzt also noch einmal richtig. Die Feldmaus kletterte bis oben in die Krone und der Frosch bis auf die halbe Höhe. Das Schweinchen und der Igel hielten die Leiter auf beiden Seiten fest. Die Körbchen hingen mit Haken an den Sprossen und füllten sich mit den gepflückten Kirschen. "Ich will auch mal." sagte das Schweinchen nach einer Weile. "Einen kleinen Moment noch." antwortete die Feldmaus. "Gleich tauschen wir." Es dauerte dem Schweinchen aber viel zu lange. "Oooh! Wann ist es denn endlich so weit?"

"Ich komme jetzt runter." Die Feldmaus stieg hinab und der Frosch mußte somit auch runter. "Jetzt geht's aber hoch!" freute sich das Schweinchen, nahm einen der leeren Beutel und kletterte hoch. Der Igel hielt schnell die Leiter fest. Mit welcher Geschwindigkeit das Schweinchen hinaufklettern konnte. Die Freunde staunten. Dann pflückte es Kirschen. Die besonders dunklen hatten es ihm angetan. Das waren die süßesten und weichesten von allen.

Dann traf den Frosch etwas an der Schulter. "He! Was war das denn?" Dann fiel der Feldmaus etwas auf den Kopf. "Hallo! Schweinchen was machst du da?" Dann sahen sie, wie es schon wieder Kirschen naschte und die Kerne ausspuckte. Nur gab es sich dabei nicht sonderlich Mühe, sondern ließ sie quasi fallen. Und unten standen... genau: die Freunde! Als wieder ein Kern -diesmal den Igel- traf, gab's Ärger. "Schweinchen! Kannst du die Kerne nicht wegspucken, wie andere Kirschenpflücker auch?" "Tschuldigung!" rief das Schweinchen zurück. Es hatte schon wieder ein viel zu volles Mäulchen.

Dann kam das Schweinchen herunter. Es war viel zu schnell und verfing sich schon nach drei Sprossen im Beutel. Ein Henkel riß und alle Kirschen fielen auf die Freunde. "Schweinchen!!" riefen sie hoch. Das Schweinchen kletterte ganz hinunter und fing an, alle Kirschen wieder in einen heilen Beutel einzusammeln. Die Freunde schauten es streng an. "Tut mir leid!" sagte es kleinlaut. "Kommt nicht wieder vor." "Natürlich nicht, weil wir dich nicht noch einmal hoch lassen!" bestätigte der Frosch.

Doch die Feldmaus hatte Mitleid. "Schaut mal. Jetzt haben wir unsere persönliche Kirschenwiese." Die Freunde schauten sich um. Und tatsächlich! Um sie herum lagen ganz viele, ganz dunkle und super süße Kirschen. Sie brauchten bloß nach unten fassen und eine nach der anderen in ihre Mäulchen zu stecken. "Hmmm. Lecker!" sagte der Frosch. "Ja, wirklich ganz toll süß!" sagte nun auch der Igel. Die Feldmaus hatte sowieso nie daran gezweifelt, daß das Schweinchen die besten finden würde.

"Unser Schweinchen ist das größte Leckermäulchen! Stimmts?" Die Freunde nickten zustimmend und das Schweinchen grinste wieder ein wenig.


Was in der nächsten Geschichte passiert


Plötzlich kam Bewegung in die Herde. Fast alle Schafe liefen von den Freunden weg in die hintere Ecke der Weide.


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