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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Mittwoch, 22. Oktober 2014

71 Die kleine Feldmaus zieht aus

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Nach dem Abendessen trafen sich die Freunde bei der Feldmaus im Garten wieder. Sie hatten heute etwas ganz besonderes vor. Sie wollten Zelten. Sie hatten zwei Zelte vom Igel und der Feldmaus, die sie nun aufbauen mußten. Sie steckten die Haken in die Erde und befestigten das erste Zelt daran. Der große Bogen über dem Eingang wollte zuerst nicht festhalten. Aber als sie den Seilspanner an der Seite benutzten, war es kinderleicht.

Das zweite Zelt war um einiges größer. Sie stellten es genau gegenüber vom ersten Zelt auf. Da es eine Automatik hatte, sah es so aus, als wenn sich ein Rettungsboot aufpumpte. Sie mußten es nur noch an den Haken im Rasen festmachen. Dann holte die Feldmaus ihre Sachen aus dem Haus. Die Freunde trauten ihren Augen nicht und mußten lachen.

"Du hast ja einen ganzen Koffer dabei!" staunten sie. "Ja klaro!" antwortete die kleine Feldmaus. "Abgesehen von Kleidung habe ich Spiele, etwas zu trinken und essen, drei Taschenlampen, Ersatzakkus, meinen Wecker und meinen Musikspieler eingesteckt." "Wehe du stellst deinen Wecker!" warnte der Igel die Feldmaus. "Wir müssen morgen nicht zur Schule oder so." "Ok, ok. Aber die Uhrzeit zu wissen, ist doch immer gut, oder?" Die Freunde nickten.

Die Feldmaus fing an, ihren Kofferinhalt im größeren Zelt zu verstauen. "He, wer sagt denn, daß du im großen Zelt bist?" beschwerte sich das Schweinchen. "Genau. Wir sollten losen." sagte der Frosch. "Oder Schnick Schnack Schnuck!" war die Idee von der Feldmaus selber. Also spielten sie der Reihe nach Schnick Schnack Schnuck. Jeder dreimal gegen jeden. Das dauerte ganz schön lange. Zum Schluß wurden alle Siege zusammengezählt und der Reihe nach durfte dann jeder sein Zelt wählen.

Die Feldmaus hatte natürlich die meisten Siege. Sieben! Sie wählte das große Zelt. So brauchte sie ihre Sachen nicht wieder ausräumen. Der Igel wählte mit fünf Siegen auch das große Zelt und die beiden anderen gingen ins kleine. Als der Igel in das große Zelt rein wollte, trat er gleich auf irgendetwas. "Aua! Was liegt denn hier alles 'rum?" rief er und schaute die Feldmaus grimmig an. "Sorry, ich bin noch nicht fertig mit Einräumen." entschuldigte sich die Feldmaus und packte weiter Sachen aus ihrem Koffer aus.

"Willst du zuhause ausziehen?" versuchte der Igel die Feldmaus zu ärgern. "Nein, natürlich nicht. Aber das sind alles wichtige Dinge." Die Feldmaus packte unbeirrt weiter aus. Frosch und Schweinchen im anderen Zelt waren schon fertig. Sie steckten in ihren Schlafsäcken und lasen bzw. warteten, daß die Groß-Zelt-Bewohner fertig wurden. Immer wieder war ein "Autsch" oder "Manno" aus dem großen Zelt zu hören. Die beiden waren neugierig, wie es im großen Zelt wohl aussah. Also kletterten sie aus ihren Schlafsäcken und gingen rüber.

Als sie den Reisverschluß vom großen Zelt aufmachten, mußten sie lauthals loslachen. "Feldmaus! Du hast ja sogar ein kleines Regal aufgestellt! Das gibt's ja gar nicht." Die Feldmaus schaute ein wenig verlegen auf die Freunde im Zelteingang. "Ich brauche das alles. Sonst kann ich nicht schlafen." sagte sie kleinlaut. Der Igel hatte schon aufgegeben. "Laßt die Feldmaus in Ruhe. So fühlt sie sich besser." Er seufzte. Eingemuckelt in seinen Schlafsack wartete er, daß die Feldmaus die Taschenlampen ausmachte.

Nach einer dreiviertel Stunde war es soweit. Die vier saßen im großen Zelt, hatten nur noch eine Taschenlampe an, tranken Limonade und erzählten sich was. Draußen war es jetzt schon stockduster und ohne Taschenlampe mochte das Schweinchen nicht ins andere Zelt rüber gehen. "Unser Zelt ist doch gleich gegenüber." sagte der Frosch. Aber es war nichts zu machen. Die Feldmaus mußte dem Schweinchen eine Taschenlampe und zwei Ersatzakkus geben. "Siehste!" sagte sie siegessicher. "Jetzt haben sich die Taschenlampen und Ersatzakkus schon gelohnt!" Die Freunde nickten zustimmend.

Als die beiden sicher in ihrem Zelt angekommen waren, riefen sich alle "Gute Nacht" zu. Die Taschenlampen wurden ausgemacht und nur noch die Grillen waren zu hören. Eigentlich war das ein schönes Geräusch. Aber so im Dunkeln, wenn alles leise ist und kein anderes Geräusch zu hören war, da wurde das Zirpen schnell zu einem unschönen, lauten Ton. "Ich kann nicht schlafen!" rief das Schweinchen in die Dunkelheit. "He! Jetzt hast du mich wieder aufgeweckt!" beschwerte sich der Frosch. "Was macht ihr zwei denn da drüben." fing nun auch der Igel an. "Hä? Was ist denn los?" wunderte sich die Feldmaus.

Jetzt waren wieder alle hellwach. Sie trafen sich vor den Zelten - ohne Taschenlampen. Sie bestaunten den wunderschönen Sternenhimmel. Keiner sagte ein Wort. Vom Staunen wurden sie wieder alle ganz müde. Und nach und nach verschwanden sie wieder in ihren Zelten. Kurz darauf war nur noch ruhiges Atmen und ein leises Schnarchen zu hören.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Hier ist es aber!" freute sich der Frosch. Sie schrieben das Ergebnis unter die Hausaufgabe ins Deutschheft.


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