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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Dienstag, 21. Oktober 2014

70 Die kleine Feldmaus im Dinoland

Es wurde ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde waren den ganzen Tag im Dinoland, einem Freizeitpark. Das Dinoland war nicht weit von zu Hause weg. Mit dem Bus und nur einmal Umsteigen dauerte es ungefähr eine Stunde.

Schon am Eingang waren sie begeistert. Zwei riesige T-Rex standen links und rechts über die Kassenhäuschen gebeugt und wollten diese scheinbar verschlingen. Das kleine rosa Schweinchen hielt sich die Hände vor sein Gesicht, wurde dann aber doch neugierig, ob die Häuschen stehen blieben.

Als Kleingruppe kostete der Eintritt nur die Hälfte. Die Freunde gingen am Kassenhäuschen vorbei und das Schweinchen schaute vorsichtig nach oben, ob die T-Rax-Mäuler auch nicht auf sie runtersausten. Der Eintritt blieb aber gefahrlos und sie traten in eine Welt voller großer, kleiner, lieber und gefährlicher Dinosaurier.

Als erstes entdeckten sie ein Dino-Karussell. Die Sitze hatten Dinoform und in der Mitte drehte sich ein Langhals um die eigene Achse. Sie stiegen ein. Der kleine Igel und das Schweinchen stiegen in eine Ankylosaurus-Gondel und der Frosch und die Feldmaus nahmen daneben in einer Dilophosaurus-Gondel Platz. Das Schweinchen hoffte, daß die Dinos sie beschützten und nicht fraßen.

Dann fing das Karussell an, sich zu drehen. Immer schneller rotierten sie um den Langhals-Dino in der Mitte. Dann ging es nach oben. Sie hätten vorher einmal zuschauen sollen, denn damit hatten sie nicht gerechnet. Es ging hoch und runter und alles drehte sich. Der kleine Frosch wäre noch grüner geworden, falls das möglich gewesen wäre. Nur die Feldmaus traute sich, die Hände vom Sicherungsbügel zu nehmen und in die Höhe zu strecken. Sie jaulte vor Spaß.

Als sie ausgestiegen waren, hatten alle schlotternde Beine - außer die kleine Feldmaus. "Wie machst du das?" wunderte sich der Igel. "Genau. Ich kann fast nicht mehr stehen!" kommentierte der Frosch. "Ach. Papperlapapp." erwiderte die kleine Feldmaus. "Beim nächsten Karussel geht's erst richtig rund!" Die anderen bekamen große Augen.

Doch zunächst wollten sie etwas ruhigeres machen. Also stellten sie sich an der Luftballonbude an. Hier mußte man mit Dart-Pfeilen auf Luftballons werfen und natürlich möglichst viele treffen. Sie kauften 20 Würfe - fünf für jeden. Zuerst war der Igel dran. Er zerschoß drei Ballons. Nicht schlecht. Dann kam der kleine Frosch. Er traf tatsächlich viermal und freute sich riesig.

Die Feldmaus traf immerhin auch dreimal. Und zu guter letzt war das kleine rosa Schweinchen dran. Es hatte schon viermal getroffen. Nur ein Wurf war noch übrig. Es zielte auf einen roten Ballon. Der Pfeil flog und traf einen gelben Ballon. "Yeah!" freute sich das Schweinchen und grinste bis über beide Ohren. "Fünf Treffer!" Zusammen hatten sie nun 15 Ballons zerschossen. Dafür bekamen sie einen großen Plüschdino. Das Schweinchen nahm ihn in die Arme und trug ihn stolz vor sich her.

Auf der linken Seite kam eine Geisterbahn - bzw. eine Dinobahn. Der Eingang war ein riesiges Dino-Maul, aus dem eine lange rötliche Zunge herausragte. Sie mußten über die Zunge in die Geisterbahn eintreten. Das Schweinchen lief auf spitzen Zehen und der Igel hielt sich am Geländer fest. Als wenn sie es geahnt hätten, wackelte plötzlich die Zunge und zog sie in das Eingangsmaul hinein. Jetzt gab es kein Zurück mehr!

Es wurde stockdunkel um sie und von überall her waren Dino-Geräusche zu hören. Gebrüll, Geschmatze und leises Schnaufen und Schnüffeln. "Riecht ihr das?" fragte der Frosch. "Ja, irgendwie Dino-mäßig." antwortete das Schweinchen. Es roch wie Dino-Atem und dann hielt etwas das Schweinchen am Ärmel fest. "Iiiiih!" quietschte es und versuchte sich loszureißen. Die Feldmaus half mit, konnte aber den Ärmel nicht richtig erkennen und zog deshalb am Hosenbein vom Schweinchen.

"Was soll das? Laß mich los! Du Ungeheuer!" rief das Schweinchen und zog am Arm und zog am Bein und schlug um sich. "Aua!" rief die Feldmaus. "Ach da ist dein Ärmel." Und dann schafften sie es gemeinsam, den Ärmel zu befreien. Schnell liefen die beiden hinter Frosch und Igel her. Sie sollten doch lieber zusammen bleiben.

Plötzlich tauchten riesige rote Augen vor ihnen auf, die bitterböse dreinschauten. Die vier wollten eigentlich schnell weiterlaufen, aber die Tür in den nächsten Raum war noch verschlossen. Schreie waren dahinter zu hören. Die Gruppe vor ihnen hatte sich wohl gerade vor etwas erschreckt. Dann kamen die Augen näher und ein grünliches Maul öffnete sich unterhalb der Augen. Lange gelbliche Zähne kamen zum Vorschein. "He Dino. Du solltest besser die Zähne putzen. Wie die aussehen und riechen. Buah!" rief die Feldmaus. Und das Maul ging wieder zu und die Augen verloren an Helligkeit.

"Gott sei Dank!" sagte der Frosch, hielt sich aber immer noch am Igel fest. "Laß mich." sagte dieser, als sich die Tür zum nächsten Raum öffnete. Ein stinkiger Geruch kam ihnen entgegen. "Bööh! Das wird ja immer schlimmer!" sagte das Schweinchen. Große Haufen links und rechts dampften leicht vor sich hin. "Was ist das?" "Ich glaube, das soll Dino-AA sein. Bööh riecht das fies." Die Freunde hielten sich die Nasen zu. Dann war etwas Helligkeit zu sehen.

Am Ausgang wartete noch eine vegetarische Überraschung auf sie. Ein Pflanzenfresser über ihnen ließ regelmäßig etwas grünliches aus seinem Maul fallen. Aber die Freunde kamen ungetroffen und unbeschadet unten am Fuße der Treppe an. "Geschafft!" freute sich das Schweinchen und klatschte in die Hände. "In die nächste Geisterbahn gehe ich aber nicht mit." "Aber in die Dinorutsche kommst du mit!" sagte die Feldmaus bestimmend.

Was für eine Dinorutsche, dachte sich das Schweinchen noch. Doch da waren sie schon durch den Eingang gegangen und stiegen in Holzboote ein. Die sahen aus wie bei Indianern. Sie wackelten leicht auf dem Wasser und schon ging es etwas schräg aufwärts. "Was hat eine Wasserrutsche mit Dinosauriern zu tun?" wunderte sich der Frosch. "Wartet es ab." antwortete der Igel. Sie waren jetzt am obersten Punkt der ersten Rutsche angekommen.

Mit Karacho ging es hinunter auf ein riesiges T-Rex-Maul zu. Sie fingen an, zu schreien und eine große Wasserwelle wurde vor ihrem Boot hergeschoben. Als sie aus dem Dinomaul rauskamen, sahen sie, wie einige Zuschauer am Rand naß wurden. "Cool! Wir spritzen die Zuschauer naß!" freute sich die Feldmaus. Aber schon ging es die zweite Rutsche hinauf. Sie war deutlich höher und viel steiler als die erste Rutsche. "Oh nein!" kommentierte das Schweinchen und wollte sich am liebsten die Augen zuhalten. Aber loslassen ging jetzt gar nicht.

Oben angekommen, machte ihr Gefährt eine kleine Pause. So konnten sie noch ein letztes mal vor ihrem großen "Absturz" über das ganze Dinoland schauen. Auch die beiden großen Dinos am Eingang waren gut zu sehen. Plötzlich versuchten mindestens 20 kleine Dino-Köpfe, die Freunde von hinten zu fassen. "Haut ab, ihr Gesindel!" rief die Feldmaus und das Schweinchen hätte jetzt lieber vorne im Boot gesessen. Dann ruckelte ihr Boot endlich langsam vorwärts. Aber alles hatte seine Vor- und Nachteile.

Die vielen Dino-Köpfe blieben hinter ihnen zurück, aber dafür neigte sich ihr Boot jetzt immer weiter nach vorne unten. Immer schräger wurde ihre Lage und dann sausten sie mit einer Geschwindigkeit, die das Atmen schwierig machte, fast senkrecht nach unten. "AAAAAAAHHH!!!!" schrien die Freunde und die Feldmaus riß wieder ihre Arme nach oben. Der Igel ließ immerhin seine linke Hand los. Von den Seiten hackten kleine Dinoköpfe auf sie ein. Das Schweinchen sah das aber gar nicht.

Eine riesige Bugwelle schwappte mit spritzender Gischt über das Geländer und wieder wurden einige Passanten naß, die nicht aufgepaßt hatten. Im Boot war es erstaunlich trocken geblieben. Nur die Schulter vom Frosch hatte etwas abbekommen. Sie stiegen aus und die Feldmaus wollte am liebsten nochmal. Aber es gab noch so viel anderes zu sehen.

Drei Stunden später saßen die Freunde im Pommes-Dino. Das war ein kleiner Imbiß, der die Form eines Dinosauriers hatte. Sie hatten Pommes-Frites, Schnitzel und einen Dino-Burger bestellt und stillten ihren Hunger. "Ich kann nicht mehr." sagte der Igel nach seinem Burger. "So eine Dino-Portion ist viel zu groß." schnaufte auch das Schweinchen. Sein Teller Pommes sah aus, als wenn noch nichts davon gegessen worden wäre. Nur ihre Getränke hatten die Freunde schon fast aufgetrunken.

Später würden sie bestimmt noch einmal Hunger bekommen. Deswegen ließen sie sich die Reste einpacken. Für heute hatten sie genug vom Dinoland. Sie hatten noch nicht alles gesehen. Aber hier konnte man locker zwei- bis dreimal im Jahr herkommen. Sie gingen zum Busbahnhof und stiegen in die Linie 14 nach Waldkirchen ein. In Feldhollern mußten sie umsteigen. Als sie zuhause angekommen waren, wurde es schon dunkel. "Das nächste mal fahren wir abends hin. Dann sehen wir den Dinopark, wenn er leuchtet." schlug das Schweinchen vor. Die Freunde fanden das eine super Idee.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"He, wer sagt denn, daß du im großen Zelt bist?" beschwerte sich das Schweinchen.


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