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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Sonntag, 24. August 2014

18 Die kleine Feldmaus auf dem Sportfest

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Die kleine Feldmaus konnte nicht mehr. Auch der kleine Igel stöhnte nur noch: "Puh." Die Freunde hatten den Rest des Nachmittags geübt. Die ganzen letzten Tage hatten die Freunde geübt. Denn morgen ist Sportfest. Sie haben Weitsprung, Hochsprunng, Wettrennen und Weitwurf trainiert. Jeder konnte etwas anderes besser. Der kleine Frosch sprang besonders hoch, die kleine Feldmaus rannte sehr schnell, das kleine rosa Schweinchen warf ziemlich weit und der kleine Igel konnte extra weit springen.

Jetzt waren alle außer Puste. "Das ist ganz schön anstrengend." bemerkte das kleine rosa Schweinchen. "Ja, genau!" bestätigte der kleine Frosch, noch ganz außer Atem. "Hoffentlich hat sich die Schinderei wenigstens gelohnt." wünschte sich der kleine Igel. "Bestimmt." sagte die kleine Feldmaus. Zumindest waren sie jeden Tag besser geworden.

Vor ein paar Tagen hatten sie sich beim Sportplatz für ihre Disziplinen angemeldet. Die wenigsten Teilnehmer hatten sich beim Hochsprung gemeldet. Dafür waren die Gegner des kleinen Frosches keine geringeren als der dicke Floh und die grüne Heuschrecke. Die beiden konnten ja bekanntermaßen auch sehr hoch springen. Aber der kleine Frosch wollte sich nicht entmutigen lassen. "Ich schaffe das schon." redete er sich selbst gut zu.

Beim Wettrennen hatten sich unzählige Teilnehmer eingetragen. Die kleine Feldmaus hatte keinen Überblick, wer oder was da genau mitmachte. Sie hoffte nur, daß der dunkelrote Tausendfüßer sich nicht angemeldet hatte. Denn ob sie gegen den eine Chance hätte... "Na klaro!" hatte der kleine Igel gestern noch einmal hartnäckig bestätigt. Aber die kleine Feldmaus war sich nicht so sicher.

Beim Weitsprung und beim Weitwurf war die Sache dafür klarer. An den Start gingen die üblichen Verdächtigen: der gelbe Lurch, die haarige Spinne, das kleine Biberjunge, Eichhörnchen Freely, der kleine Waschbär und viele, viele andere. Wer da gewinnt, daß zeigte sich morgen.

Heute hatten die Freunde also ein letztes mal vor dem Sportfest trainiert. Für morgen waren sie gut gerüstet und die kleine Feldmaus sagte zum Abschluß: "Und denkt daran: heute gut essen, damit ihr morgen kräftig seid. Aber nichts, was schwer im Magen liegt, sonst kommt ihr nicht von der Stelle." Die Freunde hatten verstanden und alle wußten schon, was sie heute am liebsten essen mochten.

Am nächsten Tag trafen sie sich am Sportplatz. Es war ganz schön viel los. Es schien, als ob alle Bewohner von Feld, Wald und Wiese anwesend waren. Sie haben auch schon einige andere Teilnehmer gesehen. Der dicke Floh war natürlich da. Und der gelbe Lurch auch. Am meisten beunruhigte die kleine Feldmaus, daß der dunkelrote Tausendfüßer tatsächlich mitmachte. Ob sie jetzt noch eine Chance hatte?

Eichhörnchen Freely kam auf das kleine rosa Schweinchen zu und sagte: "Alles Gute! Mal sehen, wer von uns beiden besser werfen kann." Das war aber nett. Der dicke Floh sah nicht so nett aus und sagte kurz darauf zum kleinen Frosch: "Wieso bist du denn hier? Ich gewinne doch sowieso." Da war der kleine Frosch sprachlos, was nicht so oft passierte. Aber die Freunde klopften dem kleinen Frosch auf die Schulter und ermunterten ihn, es dem dicken Floh zu zeigen.

Dann ertönte ein Gong und die erste Disziplin startete. Alle Weitspringer mußten nun nacheinander zeigen, was sie konnten. Der kleine Igel war als Fünfter an der Reihe. Und sein erster Sprung war toll. Nur leider nicht so weit, wie kurz danach der erste Sprung vom kleinen Waschbär. Daß der so weit springen konnte! Auch der zweite Versuch vom kleinen Igel war super. Aber wieder war der kleine Waschbär weiter. So ein Mist!

Der dritte Sprung vom kleinen Igel war bisher der weiteste. Er führte bis jetzt. Nun kam es auf den Waschbär an. Sprang er weiter, hatte er gewonnen. Ansonsten... Der Waschbär nahm Anlauf. Kurz vor dem Absprung kitzelte dem kleinen Waschbären die Nase und er mußte niesen. Da war an Weitsprung nicht mehr zu denken. Er verstolperte sich und sprang gar nicht erst ab. "Juhu!" rief der kleine Igel. "Ich habe gewonnen!" Er bekam bei der Siegerehrung eine ganz tolle, golden glänzende Medaille umgehangen. Der kleine Waschbär bekam eine silberne Medaille und die beiden gaben sich die Hände.

Der Gong ertönte wieder und die Teilnehmer beim Hochsprung gingen an den Start. Dem kleinen Frosch war ein bißchen mulmig wegen des dicken Flohs. Aber er hatte gut geübt und wollte es allen zeigen. Der dicke Floh sprang gleich als Erster. Er schaffte es und es war ein sehr hoher Sprung. Der kleine Frosch sprang als Dritter. Er nahm Anlauf und... schaffte den Sprung auch. Leider nicht ganz so hoch, wie der dicke Floh. "Hahaha!" lachte dieser. "Sag ich ja: wieso machst du eigentlich mit."

Das war so gemein, dachte sich der kleine Frosch. Dem zeige ich es. Der zweite und dritte Sprung des dicken Flohs waren wieder richtig gut und besser als der erste. Nun war der kleine Frosch zum dritten und letzten Mal an der Reihe. Er nahm Anlauf, mobilisierte alle seine Kräfte und sprang so hoch wie er konnte. Die Freunde hatten den kleinen Frosch noch nie so fliegen sehen. Jetzt zeigte sich, ob es gegen den dicken Floh gereicht hatte.

Tatsächlich! Als die Höhe auf der Anzeigetafel erschien, dachte der kleine Frosch, es wäre ein Fehler. So hoch war er noch nie gesprungen. Der dicke Floh wurde puterrot. "So ein Mist." rief er. "Das kann gar nicht sein. ICH bin der beste Hochspringer." Aber es war nichts zu machen. Bei der Siegerehrung bekam der kleine Frosch die goldene Medaille und der dicke Floh sogar nur Bronze. Denn auch die grüne Heuschrecke war besser als der dicke Floh und grinste den kleinen grünen Frosch an. Dieser nahm die Heuschrecke an die Hand und sie streckten die Arme gemeinsam in die Höhe. Das ärgerte den dicken Floh erst so richtig.

Und wieder wurde die nächste Disziplin durch den Gong angekündigt. Weitwurf. Das kleine rosa Schweinchen ging zum Abwurfpunkt und stellte sich an. Es war als Vierter an der Reihe. Alle warfen ziemlich gut, auch das kleine rosa Schweinchen. Es lag aber nur im Mittelfeld. Nach drei Würfen lag der gelbe Lurch vorne. Das kleine rosa Schweinchen war schon ganz traurig, daß es nur auf dem fünften Platz lag. Aber es hatte ja noch einen Wurf.

Jetzt war das kleine rosa Schweinchen zum dritten Mal an der Reihe. Und es holte ganz weit aus. Es warf den Ball so doll es nur konnte. Und der Ball flog, und flog, und flog. Der gelbe Lurch staunte. So etwas hatte er noch nie gesehen. Der Ball landete hinter der letzten Linie, mit der der Rasen für den Weitwurf markiert worden war. Bei der Siegerehrung mußte das kleine rosa Schweinchen eine kleine Träne verdrücken. Es hatte zum ersten Mal bei einem Sportfest eine Medaille gewonnen. Der gelbe Lurch schüttelte dem kleinen rosa Schweinchen die Hand: "Herzlichen Glückwunsch. Du hast toll geworfen."

Der Gong ertönte abermals und forderte zum Wettrennen auf. Wettrennen war die spannendste und wichtigste Disziplin. Die kleine Feldmaus ging zu den Startblöcken und nahm die Startposition ein. Sie schloß für einen Augenblick die Augen und atmete tief durch. "Ich schaffe das. Ich habe keine Angst vor dem dunkelroten Tausendfüßer." dachte die kleine Feldmaus und öffnete wieder ihre Augen. Der dunkelrote Tausendfüßer startete direkt neben ihr.

"Auf die Plätze..." kam aus den Lautsprechern. "Fertig..." Die kleine Feldmaus schaute noch einmal nach links und rechts und machte sich bereit. "LOS!" Sie starteten. Schnell wie der Wind sausten alle nebeneinander los. Der dunkelrote Tausendfüßer war richtig schnell und ein gutes Stück vor der kleinen Feldmaus. Auch das kleine Biberjunge war sehr schnell und lag knapp hinter dem Tausendfüßer. Die kleine Feldmaus nahm all ihre Kräfte zusammen und rannte so schnell wie sie konnte, um aufzuholen.

In der Kurve wurde sie etwas schneller. In Kurven konnte sie nämlich sehr schnell rennen, weil sie so klein war. Das Biberjunge lag nun hinter ihr. Aber der dunkelrote Tausendfüßer rannte noch mit seinen vielen Beinen neben ihr her. Daß sich so viele Beine nicht verheddern, dachte die kleine Feldmaus und versuchte, noch schneller zu werden. Ihr Schwänzchen zeigte kerzengerade nach hinten und da fiel ihr die Lösung ein!

Wenn sie mit ihrem Schwanz leicht wedelte, wie im Wasser beim Schwimmen, dann mußte sie doch schneller werden. Und tatsächlich. Langsam aber sicher holte sie den dunkelroten Tausendfüßer ein. Immer weiter schob sich ihr Näschen vor den Kopf ihres Gegners. Kurz vor dem Ziel gab sie noch einmal alles. Und dann hatte sie es geschafft. Sie hatte den Favoriten besiegt und war als Erste über die Ziellinie gerannt.

Der Tausendfüßer beglückwünschte die kleine Feldmaus und klopfte ihr mit mindestens 12 Füßen auf die Schulter. Bei der Siegerehrung reckte die kleine Feldmaus stolz ihre Brust in die Höhe und riß ihre Ärmchen hoch zum Jubeln.

Am Abend zeigte die kleine Feldmaus ihrer Mutti froh die Medaille. Die glänzte richtig schön und sollte einen ganz besonderen Platz bekommen. An der Wand neben dem Bild von Oma und Opa, da sollte die Medaille hängen.

Die kleine Feldmaus hatte richtig Hunger bekommen. Und ihre Mutti tischte lecker zubereitete Leberknödelsuppe auf. Hmmm, war die toll.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Boah!" sagte die kleine Feldmaus laut. "Das ist ja Wahnsinn!"


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