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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Freitag, 15. August 2014

16 Die kleine Feldmaus hilft den Bibern

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Gegen Abend hatte es zu regnen begonnen. Die Freunde verabschiedeten sich und gingen nach Hause. Auf dem Heimweg war die kleine Feldmaus ziemlich naß geworden. Jetzt war sie bei ihrer Mutti zu Hause und trank einen leckeren, warmen Kakao, als der Regen so richtig zulegte. Es goß wie aus Kübeln. Es regnete die ganze Nacht durch. Mal etwas weniger, dann wieder deutlich stärker.

Am nächsten Morgen regnete es immer noch. Die kleine Feldmaus schaute aus dem Fenster ihres Zimmers und sah Pfützen um den ganzen Feldmausbau und auf den Wegen und soweit sie schauen konnte. "Mama," sagte die kleine Feldmaus, "wann hört es wieder auf, zu regnen?" "Das weiß ich nicht" antwortete ihre Mutti und schob einen Kuchen in den Backofen. "Vielleicht hört es nachher wieder auf. Aber vielleicht regnet es heute auch den ganzen Tag."

Das fand die kleine Feldmaus aber ziemlich doof. Sie schaute aus dem Fenster und wunderte sich über das Rinnsal, das sich auf dem Feldweg gebildet hatte. Seit wann fließt Wasser den Feldweg entlang? Sie beobachtete das Rinnsal eine Weile. Dann hatte sie den Eindruck, daß das Rinnsal immer breiter wurde. "Mama," sagte die kleine Feldmaus wieder, "das Wasser fließt schon über den Feldweg und bis vor unsere Haustür."

Ihre Mutti ging nach vorne und öffnete die Tür, um sich das anzuschauen. Ein Schwall Wasser schwappte in den Flur. "Hoppla!" rief ihre Mutti, "Das ist aber nicht nett!" Sie schloß schnell die Tür fest zu, damit nicht noch mehr Wasser in den Feldmausbau eindrang. "Komm mit! Wir schauen, warum das Wasser über den Feldweg läuft.", sagte die Mutti zur kleinen Feldmaus.

Sie zogen sich warme und einigermaßen wasserdichte Kleidung an, Stiefel in knallgelb und nahmen einen großen Schirm mit. Dann gingen sie aus der Hintertür auf das Feld und spannten schnell den Regenschirm auf. "Na, schau dir das mal an." sagte Frau Feldmaus und zeigte zum Feldweg, der vor lauter Wasser gar nicht mehr zu sehen war. Sie stapften durch das Wasser über den Feldweg hin zum Bach am Waldrand und wunderten sich, wie hoch heute das Wasser in dem Bach stand.

Er war viel zu voll. An flacheren Stellen trat Wasser über das Ufer auf den Feldweg und floß dort weiter anstelle im Bach. Kein Wunder, daß alles so naß wurde, wenn das ganze Wasser aus dem Bach auslief. Die kleine Feldmaus und ihre Mutti gingen ein Stück flußabwärts bis zum Biberbau. Der Biberbau war auf ihrer Seite total im Wasser des Baches verschwunden. Nur die obersten Äste schauten noch aus dem Bach heraus.

Auf der hinteren Seite aber war der Biberbau fast komplett zu sehen. Der Bach hatte dort nur wenig mehr Wasser als sonst. "Aha!" rief Frau Feldmaus. "Der Biberbau staut das ganze Wasser auf, so daß es nicht abfließen kann." Es sah so aus, als wenn die Biber versuchten das Wasser umzuleiten. Herr Biber schnaufte beim Wegschieben der größeren Stämme während Frau Biber immer wieder schimpfte: "Weiter nach links! Nach LINKS!"

Sie hatten das Wasser schon komplett im Biberbau und wollten jetzt eine Art Schneise am Ufer des Baches einrichten. Herr Biber versuchte gerade, einen großen Stamm etwas aus dem Bach rauszuheben, als die kleine Feldmaus und ihre Mutti ihm zu Hilfe eilten. "Warten sie Herr Biber, wir helfen ihnen." rief Frau Feldmaus. Gemeinsam bekamen sie den Stamm an die Seite geschoben.

Jetzt war eine kleine Lücke entstanden, durch die sofort Wasser um den Biberbau schoß. "Klasse, es funktioniert." freute sich Herr Biber. Zusammen hoben sie noch einige kleinere Stämme beiseite, so daß die Lücke größer wurde und noch mehr Wasser um den Biberbau herum abfließen konnte. Weil der Bach jetzt nicht mehr so voll war, konnte das Wasser vom Feldweg in den Bach zurückfließen. Man konnte förmlich zusehen, wie der Feldweg wieder zum Vorschein kam.

Die kleine Feldmaus und ihre Mutti gingen zu ihrem Feldmausbau zurück. Das Wasser war schon wieder fast vollständig abgeflossen. Sie zogen ihre nassen Klamotten aus, spannten den Regenschirm in der Badewanne auf und wärmten sich an Bechern mit warmem Kakao. So langsam hörte es auch auf, zu regnen. Es tröpfelte nur noch ein bißchen und die kleine Feldmaus hoffte, daß sie morgen endlich wieder mit ihren Freunden auf dem Feld spielen konnte.

Am Abend verwöhnte ihre Mutti sie mit ihrer liebsten Leberknödelsuppe.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Na. wenn es Laufen lernen will: das kann ich ihm beibringen!" sagte der Frosch.


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