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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Montag, 25. August 2014

19 Die kleine Feldmaus sieht zum ersten mal das Weltall

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Als die kleine Feldmaus nach Hause kam, stand auf dem Wohnzimmertisch ein riesiges Geschenk. "Was ist denn das für ein Geschenk?" fragte sie ihre Mutti. "Ich glaube, das ist für dich." Und die kleine Feldmaus fing an, es auszupacken. Sie hatte noch nie ein so großes Geschenk bekommen. "Wofür ist denn das? Ich habe doch gar nicht Geburtstag." fragte sie weiter. "Keine Ahnung." sagte ihre Mutti. "Es ist von Oma und Opa."

Und da freute sich die kleine Feldmaus ganz besonders und beeilte sich, endlich den Inhalt zu sehen zu bekommen. Das Geschenkpapier flog in Fetzen durch die Gegend und langsam kam ein Karton zum Vorschein. Der war schlicht weiß und darauf war ein komisches Gerät abgebildet. Es sah aus wie ein Fernrohr. "Was soll ich denn mit einem Fernrohr?" wunderte sich die kleine Feldmaus und räumte die Papierfetzen zusammen.

Nachdem sie das Fernrohr aus dem Karton herausgeholt und zusammengebaut hatte, las sie die Beschreibung und staunte nicht schlecht. "Mit diesem Fernrohr kann man das Weltall sehen. Es ist ein Teleskop!" rief sie ganz erstaunt. "Mami, darf ich heute Abend länger aufbleiben und das Weltall anschauen?" "Na klar, meine kleine Feldmaus." sagte ihre Mutti und ging in die Küche, um das Abendbrot zuzubereiten.

Später am Abend ging die kleine Feldmaus wieder zum Fernrohr in das Wohnzimmer. Das Abendbrot hatte lecker geschmeckt und sie hatte sich etwas Essen für später beiseite gestellt. Dann es würde spät werden und dann bekam sie sicher noch einmal Hunger. Denn, um mit dem Fernrohr etwas sehen zu können, mußte es draußen so dunkel wie möglich sein. Also spielte die kleine Feldmaus noch ein bißchen, bis es draußen schon ziemlich dunkel war. Dann machte sie das Fenster auf und schob das Gestell mit dem Fernrohr darauf ans Fenster.

Nun sah sie hindurch und war begeistert, wie viele Sterne zu sehen waren. Noch viel mehr Sterne als mit dem bloßen Auge konnte sie sehen. Sie hatte Glück. Es war kein einziges Wölkchen am Himmel und die Nacht war im wahrsten Sinne des Wortes sternenklar. Und die Sterne schienen gar kein Ende zu nehmen. Egal wohin sie schaute, es waren sooo viele Sterne am Firmament. Und alle sahen anders aus. Einige ganz klein, andere etwas größer. Es gab helle, dunkle, rötlich schimmernde und sogar grünliche, bläuliche und leicht funkelnde Sterne.

Und dann schwenkte sie das Fernrohr ein ganz klein wenig nach rechts. Und auch hier waren ganz viele Sterne im Blickfeld. Und dann entdeckte sie einen ganz komischen Stern. Der sah wie eine Schnecke aus. Wie die Milchschaumlinien auf ihrem Kakao, wenn sie ihn rührte. Oder zumindest so ähnlich. Das mußte eine Spiralgalaxie sein. Das hatte sie am Nachmittag in der Anleitung gelesen. Die sah aber klasse aus. Die Arme der Galaxie schienen sich um den Mittelpunkt zu drehen. Und die Mitte leuchtete ganz stark. Das waren auch ganz viele Sterne, die man aber nicht einzeln erkennen konnte.

Wieder schwenkte sie das Fernrohr etwas. Diesmal zurück nach links und etwas hoch. Auch hier waren ganz viele Sterne zu sehen. Aber sie sah auch noch irgend etwas anderes. Was war das? Es sah wie ein Kreis mit einer Linie aus. Die kleine Feldmaus hatte eine Idee. In der Anleitung hatte sie gelesen, daß man an dem Fernrohr die Vergrößerung ändern konnte. Dazu mußte sie vorne einen Ring, in dem ein Glas war, abschrauben. Und einen anderen Ring aus der Verpackung, mit einem anderen Glas darin, mußte sie wieder draufschrauben. Als sie das getan hatte, schaute die kleine Feldmaus wieder durch das Fernrohr hindurch.

"Boah!" sagte sie laut. Sie sah einen Planeten. Den Saturn mit seinen Ringen. "Das ist ja Wahnsinn!" ereiferte sich die Feldmaus. Der Planet sah aus, wie zum Greifen nah. Die Ringe waren gestochen scharf zu sehen und am liebsten hätte sie den Saturn fotografiert. Nein! Ausgeschnitten hätte sie ihn am liebsten. Nein, auch nicht. Eigentlich wußte sie gar nicht so genau, was sie am liebsten mit dem Planeten gemacht hätte. Sie war überwältigt. Sie hatte noch nie einen Planeten mit eigenen Augen gesehen. Und den interessanten Saturn mit seinen Ringen schon gar nicht. Sie schaute sich das Schauspiel noch eine ganze Weile an, ehe sie kurz nach Mitternacht endlich ins Bett ging.

Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählte die kleine Feldmaus ihrer Mutti, was sie alles gesehen hatte. Und dann fragte sie: "Mutti? Schaust du dir heute Abend mit mir zusammen den Saturn an?" "Gerne, meine kleine Feldmaus. Dafür backe ich uns leckeren Kuchen und den essen wir dann mitten in der Nacht. Und du zeigst mir den Saturn." "Jaaa!" rief die kleine Feldmaus und fiel ihrer Mutti um den Hals.

In dieser Nacht schauten sie sich den Saturn zwei Stunden lang an. Auch die Mutti war ganz überwältigt, wie so ein Planet mit eigenen Augen aussieht. Auf Bildern... das ist nicht das gleiche.


Was in der nächsten Geschichte passiert


Das kleine rosa Schweinchen glaubte Quadulinatorisch gehört zu haben.


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