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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Donnerstag, 28. August 2014

25 Die kleine Feldmaus besucht ein Fußballspiel

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Am Abend gingen sie alle zu einem Fußballspiel. Es spielten der 1. FC Grätschenhausen gegen die SpVgg Abtreter 06. Die Ränge waren voll besetzt. Der bekannteste Spieler war der Torwart von Grätschenhausen. Er hieß Walter Fängerfein und hatte schon alle großen Turniere gespielt. Sein größter Erfolg war der Einzug mit seinem Team ins Finale der Feldwaldwiesen Open 2014. Leider hatten sie das Spiel damals verloren, was daran lag, daß Walter seine Handschuhe vergessen hatte und mit den gehäkelten Handschuhen seiner Oma nicht so gut zugreifen konnte.

Aber heute hatten sie eine neue Chance. Gegen die SpVgg hatten sie noch nie gespielt. Um so spannender war die Begegnung. Der Sieger bekam nicht nur einen Pokal, sondern durfte eine Woche lang jeden Tag bei 'Geflügelfraß und mehr' essen gehen. Dieses chinesische Futterlokal war vor allem bei Sportlern beliebt, weil die Portionen so riesig waren. Die 'Maisfeld große Gemüse- und Nudelauswahl' stand sogar im Guinness Buch der Rekorde als größte Mahlzeitportion des Planeten. Und das schon seit 10 Jahren. Bis jetzt hatte es noch niemand geschafft, eine Portion davon komplett aufzuessen. Der letzte Versuch war vor 3 Jahren, als eine Bibergroßfamilie eine Portion bestellte und nach nur einer Woche aufgab. Sie hatte da erst ein Zehntel geschafft.

Von der Lokalpresse wurden die größten Chancen aber der Spielvereinigung zugerechnet. Sie lagen zur Zeit auf dem ersten Platz der Liga, hatten vor kurzem den teuersten Spieler der Welt eingekauft -Lino vom Quell Tässi- und waren extra in ein Übungscamp nach Quadulinatorien gefahren. Mit ihrem Trainer Ginsemuß Greulich waren sie in der letzten Saison Zweiter geworden. Die SpVgg hatte im Moment einfach den Erfolg ihres Lebens. Und das sah man den Spielern auch an.

Alle waren braungebrannte Bisamratten mit Sonnenbrillen und hatten Rattoos auf ihren Armen. Wohingegen der FC aus elf Wühlhamstern bestand, die nur ihre Haare hochgegelt hatten. Man konnte sagen: heute spielten Stark gegen Klug.

Die Schiedsrichter waren zwei schwedische Gänse, deren Vorteil ihre langen Hälse waren, sie sahen jedes Foul und jedes Abseits. Außerdem eine Rennmaus aus Strumpelstädt, die mit ihrer Trillerpfeife jedes Spiel im Griff hatte. Übrigens: Witze über den Zusammenhang zwischen ihrer Aufgabe und ihrem Herkunftsort waren nicht angebracht. Eine Rennmaus strumpelt NICHT während eines Fußballspiels.
Jetzt erfolgte der Anpfiff und die Freunde klatschten und riefen Fangesänge. Zum Beispiel: "Ho ho ho, so geht der FC vor." Oder: "Hap hap hap, 06 tritt niemals ab." Naja, oder so ähnlich. Die Freunde waren eigentlich weder für diesen noch für jenen Verein. Hauptsache, das Spiel war spannend und es gab viele Tore. Als erstes rannten alle Spieler auf die Seite des FC's. Stürmer Franz Bolz schoß den Ball aber weit über die Latte. Für Fängerfein bestand keine Gefahr. Konter! Der FC kämpfte nun auf das Tor der SpVgg zu. Kapitän Mick Faller schoß den Ball auf die linke Seite zu Gerd Güllerthagen. Annahme, elegant mit der Brust, und direkt mit links auf's Tor. Aber Torwart Piet Pumpenfussel parierte fantastisch.

Das kleine rosa Schweinchen hatte Hunger bekommen und holte mit dem kleinen Igel zusammen Bratwürste für alle. "Hoffentlich fällt jetzt kein Tor." hatte es beim Weggehen noch gesagt. Aber da bestand keine Sorge, denn momentan lag ein Stürmer der SpVgg auf dem Feld und hielt sich die Nase. Bis das Spiel weiterging, das würde dauern. "Wir müssen auch unbedingt mal wieder Fußball spielen." sagte der kleine Frosch. "Aber nur, wenn du nicht im Tor stehst." antwortete die kleine Feldmaus. "Du hälst immer alle Bälle, weil du so gut springen kannst." "OK. Dann geht das Schweinchen eben ins Tor. Das rennt sowieso nicht so gerne." "Super Idee." Und als die Wurstholer zurück waren, machten sie den nächsten Nachmittag als Fußballnachmittag ab.
Zum Schluß war es ein Unentschieden geworden. Die Partie war sehr spannend gewesen. Es gab sechs Tore. In der letzten Minute hätte der 1. FC Grätschenhausen fast gewonnen, aber die SpVgg Abtreter 06 konnte den Ball ins Aus retten. Und dann kam der Abpfiff. Die Freunde gingen mit den anderen Fans zum Sportplatzausgang und holten sich noch etwas zu trinken. Und weil die Bratwürste so lecker waren, mußte das kleine rosa Schweinchen noch eine Bratwurst haben. "Hmmm!" betonte es den Geschmack der Bratwurst. Dann gingen sie nach Hause.

Zuhause schlief die kleine Feldmaus ganz schnell ein. Sie träumte von der Partie morgen auf dem Feld gegen den Frosch, den Igel und gegen das Schweinchen, daß sich bloß ins Tor legen brauchte.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Du willst mir Zaubern beibringen?" wunderte sich die kleine Feldmaus.


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