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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Samstag, 13. September 2014

40 Die kleine Feldmaus bastelt

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde bastelten den ganzen Tag am Gartentisch hinter dem Feldmausbau. Sie bastelten Masken, Buddelschiffe und Mini-Tonis.

Die Freunde waren nämlich seit zwei Wochen in der Bastel-AG. Immer Dienstag nachmittags gingen sie nochmal in die Schule zur Bastelgruppe. Sie bestelten mit Pappe, Holz, Filz, Stoff, Nadel und Faden und natürlich Papier. Die wichtigsten Utensilien waren Schere, Klebstoff und Lineal. Sie waren so begeistert vom Basteln, daß sie auch zuhause schon viele Sachen gebastelt hatten.

Frau Feldmaus hatte extra ein Bastelbuch besorgt. Und aus diesem Buch bastelten sie nun jeden Tag tolle Dinge. Der kleine Frosch hatte zuletzt ein Schiff aus Pappe gebastelt. Er hatte es schön bemalt und wollte es seinem Opa zum Geburtstag schenken. Der kleine Igel war eher der Stoff-Typ. Er hatte von Hand eine kleine Umhängetasche genäht. In die konnte man Geld oder seinen Einkaufszettel stecken.

Das kleine rosa Schweinchen traute sich an die schwierigsten Bastelvorlagen. Gestern hatte es 24 Minitonis hergestellt. Eine kleine Armee von Postboten, Krankenschwestern und Feuerwehrmännern standen zum Schluß auf der Gartenbank. Es hatte das Schweinchen viel Mühe und vor allem Geduld abverlangt, die ganzen Gesichter, Hüte und Händchen herzustellen.

Die kleine Feldmaus hielt sich da lieber an die einfachen aber effektiven Bastelmethoden. Mit Pappe, Klebstoff und Tusche hatte sie eine Wassermühle und einen Dreimaster gebastelt. Die sahen wirklich toll aus. Es fehlte bloß echtes Wasser, das den Mühlstein bewegte oder auf dem der Dreimaster segeln konnte. Aber dann wurde ja die Pappe naß. So einfach war das eben alles nicht!

Heute wollten sie eine Gemeinschaftsarbeit basteln. Die Idee mit dem Segelschiff, das wirklich schwimmen konnte, ließ sie nicht mehr los. Also hatten sie folgenden Plan: Erstens: das Schiff durfte nicht zu schwer sein. Zweitens: es mußte gegen Wasser abgedichtet werden. Und drittens: die Segel mußten funktionieren, damit das Schiff nicht nur dahindümpelte.

Die Zutaten waren schnell gefunden: Pappe für den Rumpf, Stoff für die Segel und irgendetwas zum Abdichten. Aber dafür hatten sie leider noch keine Lösung. Der Frosch fing an, den Körper des Schiffes aus Pappe zu basteln. "Und du, Igel, nähst mindestens neun Segel." sagte die Feldmaus zum kleinen Igel. Das Schweinchen fertigte die Aufbauten des Schiffes an - natürlich auch aus Pappe. Eine Kombüse, Kojen und eine Kapitänskajüte.

Die kleine Feldmaus hatte da eine Idee, wie sie das Schiff abdichten könnten. Sie sollten mal versuchen, Frischhaltefolie an den Rumpf des Schiffes anzubringen. Oder noch besser: einen Gefrierbeutel auseinanderschneiden und an den Schiffsrumpf kleben. Vielleicht würde das funktionieren. Sie machte einen Test.

Sie legte ein Stück Pappe in eine kleine Aufbewahrungsbox mit Wasser. Das Stück Pappe ging unter. Dann umklebte sie ein neues Stück Pappe mit einer Gefrierbeuteltüte. Und diesmal ging es nicht unter. "Schaut mal alle her." rief sie. Und die Freunde staunten, wie leicht es war, Pappe zum Schwimmen zu bringen. Zusammen mit dem Frosch klebte die Feldmaus die Tütenseiten um den kompletten Schiffsbauch, den der Frosch schon fertig gebastelt hatte.

Dann setzten sie das noch unfertige Schiff in die Box mit Wasser. Es schwamm und ging nicht unter. Das kleine Schweinchen klatschte in die Hände: "Super! Das wird ein tolles Schiff! Meine Aufbauten sind fast fertig. Laßt mich mal die Häuschen draufsetzen." Und langsam nahm das Schiff Formen an. Die Segel waren jetzt auch fertig. Nur die Masten machten den Freunden Sorgen. Sie hatten lange Holzstäbchen geholt und versuchten, diese senkrecht auf den Rumpf zu setzen. Aber sie hielten nicht und kippten immer wieder um.

"Bei einem echten Schiff sind die Masten und Segel mit Takelage vertäut." wand das Schweinchen ein. "Vielleicht sollten wir das mal probieren." Es war sehr mühsam, die ganzen Schnüre vom Verknoten abzuhalten. Aber zum Schluß sahen die Masten mit den Segeln wie bei einem echten Segelschiff aus. Ein Prachtexemplar! Vorsichtig setzen sie das nun fertige Schiff ins Wasser. Es schwamm zwar, aber neigte sich ziemlich stark.

"Die Masten sind viel zu schwer. Das Schiff kippt noch um." ärgerte sich der kleine Igel. Sie überlegten, wie sie das Problem in den Griff bekommen könnten. Da hatte der Frosch eine Idee. Es nahm zwei kleine Steinchen und klebte diese von unten an das Schiff, genau in die Mitte. Und tatsächlich. Jetzt war der Rumpf schwerer als die Masten und das Schiff schwamm aufrecht. Es sah würdevoll aus! Dann kam ein kleiner Windstoß und das Schiff bewegte sich mit leicht geblähten Segeln vorwärts. "Es funktioniert!" freute sich das Schweinchen. Und die Freunde gingen mit ihrem tollen Schiff zum Weiher.

Sicherheitshalber hatten sie eine Schnur an das Schiff gebunden, damit sie es einholen konnten, falls der Wind die Richtung wechselte. Sie setzten das Schiff in den Weiher und es schwamm vorzüglich. Sie brauchten auch nicht lange warten, bis eine Windböe das Schiff voran schob. Ganz elegant glitt das Segelschiff über den Weiher und die Sicherheitsschnur war gar nicht notwendig. Die Freunde setzten sich auf einen Baumstamm und schauten ihrem Segelschiff beim segeln zu.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Mist, die haben ein Lager direkt beim Weiher."


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