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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Donnerstag, 18. September 2014

44 Die kleine Feldmaus kann nerven

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Schon zwischendurch hatte die Feldmaus ihre Freunde gefragt, was sie am Wochende vorhatten. Der kleine Igel wollte malen und basteln. Die beiden anderen wußten es noch nicht. Sie wollten gerade weiter Fangen spielen als die Feldmaus erneut eine Frage stellte. "Und was macht ihr nächstes Wochenende?" "Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" "Ja genau! Woher sollen wir das denn wissen. Das hängt doch vom Wetter und anderen Dingen ab." "Aber ich möchte das gerne wissen. Ihr müßt doch einen Plan haben. Oder zumindest Ideen, was ihr machen wollt." "Nö. Habe ich nicht." sagte der kleine Igel. "Ich auch nicht. Bis dahin fließt noch soooo viel Wasser den Bach hinunter."

Die Freunde rannten wieder weg und wollten sich gerade verstecken, als die Feldmaus rief: "Und morgen in der Schule? Was machen wir in der großen Pause? Ich hätte Lust auf Fußball." "Feldmaus du nervst! Meinetwegen spielen wir Fußball." rief das kleine Schweinchen. "Und wenn nicht, dann eben nicht!" Nagut. Die Freunde hatten ja recht. Aber sie wollte das jetzt eben wissen, dachte sich die kleine Feldmaus.

Etwas später als sie alle nach Hause gingen, kam die Feldmaus beim Biberbau vorbei. "Hallo Familie Biber." "Hallo kleine Feldmaus. Alles klar?" "Ja sicher. Herr Biber, wissen sie, wann die Beeren an dem Busch da vorne reif sind?" "Hm... nö. Das hängt vom Wetter ab. Wenn die Sonne schön scheint, dann dauert's nicht mehr lange." "Und die Nüsse da rechts? Wann kann man die essen?" "Keine Ahnung. Das ist doch jedes Jahr anders." "Und spielen sie lieber Fußball oder Verstecken." "Ähm... weder noch. Was soll die Fragerei?" "Ich bin doch so neugierig. Wie dick war der dickste Ast, den sie je kleingemacht haben?" "Kleine Feldmaus! Das nervt! Woher soll denn ich das wissen?" "Och Herr Biber, ich möchte mir den dicken Ast gerne vorstellen!" "Ich muß jetzt weiter arbeiten. Tschüß Feldmaus."

Die Feldmaus ging etwas bedröppelt nach Hause. Am Gartentor kam ihr schon die Mutti entgegen. "Hallo meine kleine Feldmaus." "Hallo Mami. Du sag mal, was hast du früher so gespielt als du klein warst?" "Hm... früher gab's noch nicht so viel Spielzeug wie heute. Am liebsten hatte ich meinen alten Teddy, der jetzt auf unserem Sofa sitzt. Und draußen bin ich viel mit meinem Fahrrad gefahren." "Und was habt ihr in der Schule so gelernt?" "Das gleiche wie ihr. Lesen, Rechnen, Schreiben." "Auch Englisch?" "Englisch? Nein, das gab's damals noch nicht in der Schule."

"Und hast du immer deinen Geburstag gefeiert?" "Hä? Ja klar! Was willst du denn heute alles wissen?" "Und warst du auch mal krank?" "Sicher. Ich war auch mal krank. Feldmaus jetzt ist es aber gut." "Hattet ihr einen Fernseher." "Feldmaus!" sagte die Mutti jetzt streng. "Nein. Wir hatten keinen Fernseher. Und nun hörst du mit der Fragerei auf. Aus dem Alter bist du doch schon lange raus!" "Und welche Farbe hatte früher dein Lieblingspulli?" "Meine kleine Feldmaus! Du nervst!" Dann drehte sich die Mutti um, ging ins Haus und setzte sich auf die Couch und las.

Die kleine Feldmaus ging auch ins Haus. Da klingelte das Telefon. "Ich geh schon ran." rief die Feldmaus. "Hallo?" "Hallo kleine Feldmaus. Hier ist Oma." "Hallo Oma." "Du Feldmaus, was hast du denn heute schönes gemacht?" "Ich habe draußen gespielt und dann den Bibern beim Bauen zugeschaut." "Und was machst du morgen?" "Weiß ich noch nicht. Vielleicht Fußballspielen in der großen Pause."

"Wohin möchtest du in den nächsten Ferien verreisen?" "Oma! Das weiß ich doch jetzt noch nicht." "Aber du hast doch sicher einen Urlaubswunsch, oder?" "Nein Oma! Das ist doch noch viel zu lange hin. Das hängt doch auch vom Wetter ab." "Und wenn das Wetter schön sonnig und warm wird in den nächsten Ferien? Wo möchtest du dann hin?" "Oma! Das nervt! Ich habe keine Ahnung vom nächsten Urlaub! Ich möchte jetzt spielen gehen." "Ok kleine Feldmaus. Schönen Tag." "Tschüß Oma." Dann legte die kleine Feldmaus auf.

Manno, konnte die Oma heute nerven. Immer diese Fragen. Die Feldmaus ging zum Spielen in ihr Zimmer. Nach einer Weile rief die Mutti zum Abendbrot. "Ich komme." rief die Feldmaus zurück. Als beide vor ihrem Leberknödelauflauf saßen, fragte ihre Mutti: "Und? Trefft ihr euch morgen wieder zum Spielen?" "Keine Ahnung." "Das Wetter soll gut werden, morgen." "Ich weiß nicht." "Aber hast du denn keine Lust, morgen draußen mit deinen Freunden zu spielen?" "Doch, doch. Aber das kann ich doch heute noch nicht wissen."

"Was möchtest du nächsten Sonntag essen? Ich koch was Feines." "Mutti! Frag nicht so." "Das machst du doch auch den ganzen Tag. Denk mal nach." Die Mutti hatte recht. Die kleine Feldmaus hatte auch den ganzen Tag allen Leuten ein Loch in den Bauch gefragt. "Tut mir leid, Mutti." sagte die kleine Feldmaus und beide mußten lachen, als sie sich alle Freunde und sich selbst mit großen Löchern im Bauch vorstellten.


Was in der nächsten Geschichte passiert


"Hm... löcker, Momi, dos öst dör löckerste Puddung, den du jö gömocht host."


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