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Dieses Titelbild ist von meiner Schwägerin - vielen Dank dafür!

Montag, 8. September 2014

29 Die kleine Feldmaus geht auf eine Geburtstagsfeier

Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten bis zum Nachmittag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

Für drei Uhr waren sie alle eingeladen. Auf die Geburtstagsfeier vom kleinen Waschbären. Also gingen sie pünktlich gemeinsam dorthin. Alle hatten ein Geschenk besorgt. Außer das kleine rosa Schweinchen. Es wollte als Überraschung ein paar Zaubertricks vorführen. Der kleine Frosch hatte einen Gutschein für einmal Eisessen beim Italiener am Marktplatz. Der kleine Igel hatte eine Packung Luftballons und die kleine Feldmaus ein Buch mit leeren Seiten und einen Stift. So konnte der kleine Waschbär seine eigenen Geschichten aufschreiben. Oder Liedtexte reimen.

Als sie angekommen waren, hörten sie draußen schon Geräusche der Feierlichkeiten. Sie klopften an der Haustür und wurden vom Geburtstagskind empfangen. "Hallo, schön daß ihr gekommen seid." "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!" Und die Gäste überreichten ihre Geschenke. Nur das Schweinchen nicht. "Ich möchte nachher etwas Zaubern. Das ist mein Geschenk. Ist das ok?" "Das ist super!" sagte der kleine Waschbär. "Da freuen sich bestimmt alle meine Gäste." Und dann gingen sie in das Wohnzimmer, wo bereits die anderen am Kuchentisch warteten.

Auf dem Tisch standen ein Kirschkuchen, ein Sandkuchen und ein Teller mit Plätzchen. Alle hatten Becher mit Kakao oder Limonade, je nachdem was wer mochte. Jetzt nahmen sich alle Kuchen oder Plätzchen und aßen und tranken. Der kleine Waschbär hatte Musik angestellt. Und zwar "The Summerfreshies" - natürlich! In der Band spielte er nämlich die Gitarre.

Nach einer Weile hatten sie fertig gegessen, nur das kleine rosa Schweinchen war noch am Mampfen. Dann gingen sie nach draußen und schmückten mit den Ballons den Garten. Erst aufpusten, dann hinhängen. So entstand eine lange, bunte Girlande im Garten des kleine Waschbären. "Lämpchen wären schön." sagte das kleine rosa Schweinchen und biß von einem Plätzchen ab, das es sich mit nach draußen genommen hatte. "Kein Problem! Wir haben eine Lichterkette im Schuppen." Wenige Augenblicke später kam der kleine Waschbär mit einer extra langen, ganz bunten Lichterkette wieder. Diese brachten sie bei den Ballons an den Zweigen zwischen den Bäumen an. Momentan war es noch zu hell, aber am Abend mußte es toll aussehen. Bald würden sie es wissen.

Nachdem sie ein bißchen gespielt hatten, rief jemand: "Meine Damen und Herren, bitte begeben sie sich auf ihre Plätze. In wenigen Minuten beginnt die phantastische, unbeschreibliche und phänomenale Zaubershow des kleine rosa Schweinchens." Die Geburtstagsgäste sausten ganz aufgeregt zu den Stühlen, die aufgestellt worden waren und mußten erstmal lachen, als sie das Schweinchen mit Zylinder auf dem Kopf und in einer Art Frack am Sandkasten stehen sahen. "Sehr geehrte Damen und Herren, lachen sie nicht zu früh. Bei dieser Show wird ihnen die Kinnlade runterklappen! Kommen sie näher. Setzen sie sich auch hier vorne hin. Ja genau. Gerne auch auf den Sandkastenrand." Das kleine rosa Schweinchen hatte alles im Griff.

Abgesehen von dem Knoten in der Schnur. Er wollte einfach nicht verschwinden. Der Zaubertrick sah so einfach aus, soweit das Publikum das beurteilen konnte. "Ta Taaaa!" rief das Schweinchen schon zum dritten Mal und zog fest an den Enden der Schnur. Jetzt sollte der Knoten eigentlich verschwinden, blieb aber an Ort und Stelle. Die ersten mußten kichern. Doch dann trauten die Zuchauer ihren Augen nicht. Aus dem Knoten kam nach unten ein drittes Schnurende heraus. Das Schweinchen grinste bis über beide Ohren. "Wo kommt das denn jetzt her?" wurde gerufen. "Magie!" antwortete das Schweinchen. Und ohrenbetäubender Beifall setzte ein. Stolz zog das Schweinchen seinen Zylinder vor den Zuschauern und bedankte sich.

Nach einigen weiteren Zaubertricks und nicht minder lautem Beifall klingelte es an der Tür. Der kleine Waschbär rannte hin und öffnete einem Postboten. "Ich habe hier ein RIESEN Paket. Wo soll das hin?" "Einfach hier durch und gleich in den Garten." sagte der Waschbär und winkte den Postboten durch den Flur in den Garten hinaus. Er machte das mit beiden Händen. Wie ein Fluglotse. Die Gäste staunten nicht schlecht. "Boah." "Hä?" "Was ist denn das?" riefen sie wild durcheinander. Sie konnten gar nicht glauben, daß es sooo große Geschenke gibt. "Das ist eine Gästeüberraschung." sagte der kleine Waschbär. Fragezeichen auf den Gesichtern der Gäste.

"Morgen ist es ein Wassertank mit automatischem Rasensprenkler. Aber heute ist es eine Gästeüberraschung!" Die Anwesenden verstanden immer noch nicht so recht. Also schauten sie erstmal zu, was der kleine Waschbär da auspackte. Und es war tatsächlich ein riesiger Wassertank. Und an den Wassertank schloss der Waschbär einen Rasensprenkler an. "Und wo ist jetzt die Gästeüberraschung?" fragte das kleine rosa Schweinchen etwas ungeduldig. "Paßt auf." Der kleine Waschbär verschwand hinter dem Wassertank und schien an irgendetwas zu drehen.

In dem Moment fing es an, zu regnen. "Oh, der schöne Nachmittag." sagte das Schweinchen und guckte in den tief dunkelblauen Himmel hoch. Das dachten zuerst auch die anderen Gäste. Aber dann begriffen alle. Die Wasserparty hatte begonnen. Alle fingen an, zu jubeln und zu jauchzen. "Juhu. Wasserschlacht." Der kleine Waschbär kam wieder hinter dem Wassertank hervor mit einer vollen Kiste kleiner, mit Wasser gefüllter Ballons. "Die Schlacht im Waschbärgarten wird noch in hundert Jahren ein geschichtliches Highlight sein!" rief die kleine Feldmaus und zielte auf den kleinen Igel, traf aber den kleinen Frosch mitten auf dem Bauch. "Heee!" Und die Retourkutsche kam promt. Doch die kleine Feldmaus duckte sich geschickt und der Dachs wurde getroffen. Wenige Minuten später waren alle klitschnaß und es mußte Wasserbombennachschub geholt werden.

Eine Weile später, die Wasserbomben waren alle aufgebraucht, drehte Herr Waschbär den Sprenkler wieder aus und brachte einen großen Stapel Handtücher. Alle trockneten sich ab und kuschelten sich in die Handtücher. Dann gingen sie in das Wohnzimmer. Dort schauten sie zusammen einen Kinderfilm. Nach der Wasserschlacht eine gute Idee. Alle waren ganz fertig und mußten sich erstmal hinsetzen und viel trinken. In dem Trickfilm ging es um eine kleine Maus, die mit ihren Freunden lauter lustige und kuriose Dinge erlebte. Die Geburtstagsgäste mußten ständig lachen.

Als der Film zuende war, wurde es draußen schon schummrig. "Toll! Dann können wir ja jetzt die Lichterkette anmachen." rief das kleine rosa Schweinchen. Die Kinder rannten in den Garten und das Schweinchen durfte auf den Schalter drücken. Der ganze Garten erstrahlte in bunten Farben. Auch die Ballons an den Bäumen leuchteten etwas. Auf dem Partytisch im Garten waren Würstchen, Brötchen, Häppchen und Ketchup und Majo bereitgestellt. Alle setzten sich auf die Bänke am Tisch und fingen an, die Teller zu füllen. "Hmm. Dus us löckr." murmelte das Schweinchen mit vollem Mund.

Als es schon spät am Abend war, wurden die Kinder von ihren Eltern abgeholt. Alle waren ganz müde und wollten nach Hause ins Bett. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde verabredeten sich für Sonntag Nachmittag beim Feld. Dann gingen auch sie nach Hause. Das war eine tolle Geburtstagsfeier dachte sie. Und als sie im Bett lag, schlief sie ganz schnell ein.


Was in der nächsten Geschichte passiert


Und die kleine Feldmaus rannte in die Spielzeugabteilung zum Regal mit den Rennautos.


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